Zwischen uns (German Edition)
wollen. Sie räusperte sich, bevor sie antwortete, aber ihre Stimme war so fest wie ihr Blick.
„Sie sagt, dass sie auszieht, Vic. Und ich denke … Ich denke, das ist vermutlich das Beste.“
„Was?“, schrie er auf, aber weder Elaine noch ich sahen ihn an.
Wir starrten uns über den Küchentisch hinweg an, an dem sie mir vor erst einer Stunde gesagt hatte, wie froh sie war, mich hier zu haben. Und wo ich ihr gesagt hatte, wenn ich wüsste, was mit ihrem Mann los wäre, würde ich es ihr sagen. Und es nicht getan hatte. Ich wollte eigentlich nicht gehen, nicht so, aber ich wusste nicht, wie ich hätte bleiben können.
„Nein. Tesla, das musst du nicht tun“, sagte Vic.
Ich ignorierte ihn und stieg die Treppen hinunter, um ein paar Sachen zu packen, die ich in den nächsten Tagen brauchen würde. Ich sah mich in dem Zimmer um, das er für mich ausgebaut hatte. Vic hatte mir Zuflucht geschenkt, als ich nicht wusste, wohin. Er hatte mich zu einem Teil seines Lebens gemacht und zu einem Teil seiner Familie.
Ich liebte ihn dafür und aus vielen anderen Gründen, von denen ich die meisten nie würde entwirren können. Aber es war an der Zeit für mich, zu gehen.
25. KAPITEL
Abendessen und Kino. Nicht besonders aufregend oder außergewöhnlich. Es sei denn, an diesem Date sind zwei Frauen und ein Mann beteiligt, und diese drei gehen später noch miteinander ins Bett.
Nicht dass irgendjemand, der uns beobachtete, das gewusst hätte. Aber wir wussten es. Und das gab allem einen besonderen Nervenkitzel. Mir zumindest - oder vielleicht versuchte ich auch nur so sehr, den Streit mit Vic zu vergessen, und nicht daran zu denken, was ich tun würde, dass ich mich so sehr darauf konzentrierte, was später geschehen würde, wenn ich mit Meredith und Charlie nach Hause ginge.
„Mein Gott, das war der schlechteste Film, den ich je gesehen habe.“ Meredith warf ihre Tasche auf den Tisch. Schlüpfte aus ihren Schuhen. Sie hinterließ eine Spur aus Kleidung - Mantel, Hut, Handschuhe - auf ihrem Weg ins Wohnzimmer, wo sie im Getränkeschrank herumkramte.
„Ich hab schon schlimmere gesehen.“ Charlie hatte mir Mantel und Hut abgenommen und beide in den Flurschrank gehängt, bevor er das Gleiche mit seinen Sachen tat.
Ich versuchte, meinen Fingern Wärme einzuhauchen. Ich hatte meine Fäustlinge angehabt, aber es war so kalt draußen, dass der kurze Weg vom Kino zum Auto sie in Eiszapfen verwandelt hatte, und die Fahrt hierher war nicht lang genug gewesen, um sie wieder aufzuwärmen.
„Immer noch kalt?“ Charlie nahm meine Hände in seine und rubbelte sie sanft, dann hob er sie an seinen Mund und pustete.
Ich zitterte aus Gründen, die nichts mit der Kälte zu tun hatten. „Danke.“
„Wer möchte einen Mojito?“ Meredith stand in dem Durchgang zwischen Wohnzimmer und Küche und hielt eine Flasche Rum mit Limettengeschmack in der Hand. „Ich habe frische Limetten.“
„Morgen ist Schule“, erinnerte sie Charlie mit einem Blick auf die Uhr. „Und es ist schon spät.“
Meredith zog einen Schmollmund, und ich dachte plötzlich schuldbewusst an Simone. Ich hatte mich nicht richtig von den Kindern verabschiedet. Ich war eine beschissene Pseudo-Tante.
„Und ich schätze, du musst morgen auch früh raus?“, fragte Meredith mich.
„Ja. Aber ich hab ein paar Sachen mitgebracht. Ich kann also über Nacht bleiben … falls ihr das wollt.“ Ich war mir nicht sicher, was ich tun würde, wenn sie sagten, dass sie das nicht wollten. Wo ich hingehen würde. Cap würde mich mit offenen Armen aufnehmen, und Lynds hätte bestimmt nichts dagegen, zumindest für eine Weile nicht. Aber ich hatte keine Lust, dort hinzugehen.
„Sei nicht blöd. Natürlich wollen wir das. Stimmt‘s, Charlie?“ Meredith stellte die Flasche auf den Tresen und kam zu mir rüber, um mich zu umarmen. „Mmhhm. Tesla.“
Sie liebkoste meinen Nacken, was sich gut anfühlte, trat aber viel zu schnell zurück, als dass ich es hätte genießen können. „Keine Drinks?“
„Für mich nicht. Ich gehe duschen“, sagte Charlie. „Ich bin müde.“
Meredith verzog wieder das Gesicht und sah mich an. „Charlie …“
Er hielt inne. Sah von ihr zu mir und wieder zurück. „Was?“
Sie legte einen Arm um meine Taille, sodass wir Hüfte an Hüfte standen. „Ich kann es nicht glauben, dass du uns verlassen willst.“
Das Letzte, das ich auf der Welt wollte, war, dass Charlie sich genötigt fühlte, mit mir zu vögeln. So sehr ich mich auch
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