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Zwölf um ein Bett

Zwölf um ein Bett

Titel: Zwölf um ein Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Dickens
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aber mit vollem Erfolg. Heather, voller eigener Theorien, wollte sie anfangs nicht an Susan heranlassen. Jetzt durfte sie die langweiligen Dinge machen, wie Susan im Kinderwagen ausfahren, aber sie würde niemals anerkennen, daß Elisabeth gut mit den Kindern umzugehen verstand.
    »Hört doch!« rief sie triumphierend, als sich eines Abends jeder lobend darüber geäußert hatte, wie schnell David zur Ruhe gekommen war, nachdem Elisabeth ihn zu Bett gebracht hatte. »Da schreit er nun. Ich wußte es: immer, wenn man das Eicht ausmacht. Der arme Kleine wird sich gewundert haben, was heute abend mit mir passiert ist.« David schrie gar nicht, aber kurz, nachdem sie zu ihm hineingegangen war, fing er an. Sein Gejammere drang durch die Decke, als sie wieder in Olivers Zimmer trat, wo man den abendlichen »drink« einnahm. Empört hielt sie eine Untertasse weit vor sich her. »Ich habe dir doch gesagt, ich möchte nicht, daß er sich an ein Nachtlicht gewöhnt, Ma«, sagte sie.
    »Ich habe nicht...«, begann Mrs. North, und Elisabeth fiel ihr ruhig ins Wort: »Ich habe es hingestellt; es scheint das einzig Vernünftige zu sein, wenn er sich vor der Dunkelheit fürchtet. Es ist weder gut für ihn noch für das Baby, wenn er so schreit.«
    »Ich wünsche nicht, daß Sie mir in die Behandlung meiner Kinder hineinreden«, sagte Heather mit Nachdruck. »Er legt es ja nur darauf an. Er soll lernen, ruhig einzuschlafen, und er wird es nie, wenn Sie ihn so verwöhnen.«
    »Nun, nun, Heather«, sagte ihre Mutter, »Elisabeth meinte es doch nur gut. Du weißt, ich rede dir bei deinen Kindern nicht hinein, aber ich habe schon immer gedacht, daß er eigentlich ein zu sensibler kleiner Junge ist, um so streng erzogen zu werden.«
    »Ja, red nur weiter«, sagte Heather, »stell dich nur gegen mich auf ihre Seite. Sie hat immer recht; denk nur nicht, daß ich das nicht weiß.« Oliver blickte unbehaglich zu Elisabeth hinüber, die sich den Anschein gab, als ob ihr das alles nichts ausmachte; aber damit erreichte sie nur, daß sie hochmütig aussah. Heather warf auch einen Blick auf Elisabeth, murmelte etwas, ließ sich in einen Sessel fallen und tat so, als ob sie eine Zeitschrift lese.
    Am Abend des Ostermontags war sie jedoch bereit, die Kinder Elisabeth anzuvertrauen, weil sie mit Stanford Black nach Birmingham tanzen gehen wollte. Oliver hörte den Wagen gegen zwei Uhr morgens nach Hause kommen, und als Heather eine Weile später in die Halle trat, rief er sie zu sich ins Zimmer.
    »Schändlich«, sagte sie, »du solltest längst schlafen.«
    Er drehte das Licht an. »Selber schändlich«, sagte er, als er den Zustand ihres Lippenrotes bemerkte. »Du hast Mr. Black geküßt.«
    Heather gluckste. »Mein letzter Seitensprung. Es war herrlich, Ollie. Nach dem Tanz gingen wir ins >Malt House< und haben einen Haufen Leute getroffen. Ich war so ausgelassen wie als kleines Mädchen. Stanford ist wirklich schrecklich lustig. Ich weiß, du magst ihn nicht, aber alle anderen mögen ihn, und er ist wirklich süß.« Sie gluckste wieder. »Was für ein harmloser Seitensprung! Meinst du, John glaubt wirklich, wie treu ich ihm die ganze Zeit war? Wenn nicht, was für eine unnötige Anstrengung.«
    »Er sollte dich braun und blau schlagen, wenn er dächte, du wärst es nicht«, sagte Oliver.
    »O nein, doch nicht mein kleiner Johnny. Er würde mir kummervoll verzeihen wie ein Beichtvater. Er hat mich nie geschlagen. Manche Frauen haben es gern, geschlagen zu werden, stimmt’s, Ollie? Ich möchte wissen, warum. Ist das so schön?«
    »Geh schlafen.«
    »Ich kann nicht. Ich bin so glücklich. Ich möchte den Abend noch einmal ganz von vorn erleben.« Sie stand da und überlegte einen Augenblick, leicht verquollen und etwas schwankend in dem langen, blumenbedruckten Kleid, das ihren prallen Busen umspannte und in einen steif abstehenden Rock aussprang, wodurch ihre Taille schmaler erschien, als sie wirklich war. »Sag mal, meinst du, ich sollte morgen zur Beichte gehen und gestehen, daß ich mich von Stanford hab’ küssen lassen? Aber sie nehmen an Werktagen keine Beichte ab. Ich könnte allerdings die Glocke läuten, nicht wahr — nur weiß ich dann nie, ob der Priester auch kommen mag. Vielleicht sitzt er gerade beim Abendbrot. Schließlich müssen sie ja auch essen, wenn man auch immer denkt, daß sie etwas so Weltliches gar nicht fertigbrächten.«
    »Sieh mal, Heather«, sagte Oliver, der den deprimierenden Eindruck empfand, den Betrunkene

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