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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Wohnkreis von Crebs Feuerstätte stets still und niedergedrückt. Nicht einmal Uba konnte sie zu einem Lächeln zwingen, obwohl sie häufig die Kleine in die Arme nahm, dann festhielt, bis sie beide einschliefen. Iza wurde das Herz schwer, wenn sie das Mädchen so ansah; und als auf einen Tag eisigen Regens ein strahlender, sonnenheller Morgen folgte, beschloss sie, Aylas Lage etwas zu erleichtern.
    "Ayla", rief sie, als sie aus der Höhle traten, laut, um Brouds erstem Befehl zuvorzukommen. "Hilf mir!" bedeutete sie. "Die Schneebeeren für Leibschmerzen sind ausgegangen. Du kannst sie leicht erkennen. Du weißt, die weißen Beeren, die an einem Busch wachsen; sie bleiben hängen, auch wenn die Blätter schon abgefallen sind." Mit keiner Miene verriet sie, dass sie noch andere Mittel hatte.
    Brouds Gesicht verdüsterte sich, als Ayla wie der Wind in die Höhle rannte und ihren Sammelkorb hervorkramte. Doch er wusste, dass es Vorrang hatte und wichtiger war, Iza zauberkräftige Pflanzen zu beschaffen, als ihm einen Trank Wasser zu holen oder ein Stück Fleisch oder die Fußfelle, die er um seine Beine zu wickeln mit Absicht vergaß, oder seinen Umhang oder einen Apfel oder zwei Steine aus dem Bach zum Nüsse knacken. Finster stakste er davon, als Ayla mit Korb und Grabstock aus der Höhle kam.
    Gelöst und dankbar, seit langem wieder einmal allein sein zu dürfen, lief Ayla in den Wald. Sie schaute zwar hin und wieder umher, während sie vorwärts schritt, aber die Schneebeeren hatte sie schon völlig vergessen. Auch achtete sie nicht darauf, welche Richtung sie nahm, und merkte nicht, dass ihre Füße sie zu einem sprudelnden Gebirgsgewässer führten. Hängenden Kopfes und voller Gedanken kletterte sie den steilen Hang hinauf und stand plötzlich auf ihrer Wiese, die sie so lange nicht betreten hatte.
    An der Böschung des Baches setzte sie sich aufatmend nieder und ließ Kiesel ins Wasser plumpsen. Es war kalt. Hier oben war gestern schon Schnee gefallen. Eine weiße Decke lag über der Lichtung. Die stille Luft war von einer spröden Klarheit, und das leuchtende Licht der Sonne brach sich im Schnee, der funkelte. Doch Ayla hatte kein Auge dafür. Sie dachte daran, dass bald die große Kältnis kam, die den ganzen Clan in die Höhle verbannen würde, und dass sie Broud zu ertragen hatte, bis der Schnee zu schmelzen begann.
    Düster und drohend - wie Riesenbäume - stand die lange Reihe feuchtkalter, finsterer Tage vor ihr. Und sie sah Broud vor sich, der sie ohne Grund und ohne Erbarmen durch diese endlose Reihe jagte.
    Als sie so da hockte, fiel ihr Blick auf ein Fleckchen brauner Erde, und sie sah ein halbverfaultes Fell und ein paar verstreut liegende Stacheln. Das war alles, was vom Stachelschwein übriggeblieben war. Sicher eine Hyäne, dachte das Mädchen, oder ein Vielfraß. In Gedanken kehrte es zu dem Tag zurück, an dem sie das Tier geschossen hatte. Verzagt schüttelte Ayla den Kopf. Nie hätte ich eine Schleuder in die Hand nehmen sollen. Das war nicht recht. Creb würde mir zürnen, und Broud frohlocken, denn dann hätte er guten Grund, mich zu schlagen. Ayla ballte die Faust und schlug sich auf den Oberschenkel. Aber er weiß nichts davon und wird es nie wissen. Das Gefühl der Befriedigung, etwas getan zu haben, wovon dieser Angeber nichts wusste, ihn hinters Licht geführt zu haben, war eine köstliche Entdeckung.
    Die Schleuder! Sie hatte sie doch weit in irgendein Gebüsch geworfen. Nur einen Stein schleudern! Nur mal sehen, ob sie es noch konnte. Das Mädchen machte einen Satz und fing zu suchen an und fand das Band ganz in der Nähe. Die Haut war feucht, doch nicht beschädigt. Andächtig zog sie das weiche, geschmeidige Band zwischen ihren Händen hindurch und sah sich, wie sie zum erstenmal eine Schleuder gehandhabt hatte. Ein Lächeln flog über ihr Gesicht, als sie sich Brouds erinnerte, wie er sich gewunden hatte unter Bruns zornigen Blicken, nachdem er Zoug zu Boden gestoßen. Es tat gut zu wissen, dass sie nicht die einzige war, die Brouds Jähzorn erregte.
    Aber nur bei mir kann er seinen Unmut rasen lassen, dachte sie bitter. Nur weil ich eine Frau bin. Brun hatte ihn gescholten, aber mich kann er schlagen, wenn er Lust hat, und Brun bleibt unbewegt. Ayla blickte kurz hoch und schüttelte leicht den Kopf. Nein, ganz so ist es nicht, gestand sie sich ein. Von Iza weiß ich, dass Brun ihm befahl, mich nicht mehr zu schlagen. Auch schlägt er mich nicht mehr so arg in seiner Nähe. Er kann

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