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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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lange nach dem Zusammenstoß mit den Fremdlingen geboren. Sind ihre Totems so mächtig, dass sie das Totem einer Frau in so kurzer Zeit bezwingen können? Es könnte wohl sein. Wenn ihre Frauen das Totem des Höhlenlöwen haben, dann müssen sie auch so mächtig sein. Ist auch Ura eine Mischung? Und wenn es Durc und Ura gibt, dann muß es auch andere geben. Kinder aus der Vermischung der Geister. Kinder, die das Feuer des Clans weitergeben werden. Nicht viele vielleicht, aber genug.
Mag sein, dass unterzugehen dem Clan schon bestimmt war, ehe Ayla die heilige Feier sah. Mag sein, dass sie nur dorthin geführt wurde, um es mir zu zeigen. Wir werden nicht mehr sein, aber solange es Kinder wie Durc und Ura gibt, werden wir nicht sterben. Ist wohl Durc das Vermögen mitgegeben, sich zu erinnern? Wäre er nur älter, alt genug für eine Feier. Aber sei's drum. Durc hat mehr als die Erinnerung, er hat den Clan. Ayla, mein Kind, Kind meines Herzens, das Glück ist mit dir, und du hast es uns gebracht. Jetzt weiß ich, warum du gekommen bist nicht um uns den Tod zu bringen, sondern um uns ein Überleben zu ermöglichen. In anderer Gestalt werden wir weiterleben.
Ayla brachte ihrem Sohn ein Stück kaltes Fleisch. Creb schien tief versunken, doch er blickte sie an, ah sie sich setzte.
"Creb", begann sie versonnen, "manchmal glaube ich, dass Durc nicht allein mein Sohn ist. Seit er von Feuer zu Feuer wanderte, ißt er in jedem Wohnkreis. Jeder füttert ihn. Er ist wie ein junger Höhlenbär, als wäre er der Sohn des ganzen Clans."
Ayla spürte die Welle tiefer Traurigkeit, die Creb erfaßt hatte.
Er blickte sie an. "Durc ist der Sohn des ganzen Clans, Ayla. Er ist der einzige Sohn des Clans."
Das erste Licht des neuen Tags schimmerte durch den Eingang der Höhle. Ayla lag wach und blickte auf ihren Sohn, der neben ihr schlief, während es draußen langsam heller wurde. Sie konnte Creb auf seinem Lager sehen, und sein regelmäßiges Atmen verriet ihr, dass er noch schlief. Seit sie sich mit Creb ausgesprochen hatte, war ihr, als wäre eine schwere Last von ihrem Herzen genommen worden. Doch die Beklommenheit, das ängstliche Flattern in der Magengrube, das sie den ganzen vergangenen Tag gequält hatte, war in der Nacht noch schlimmer geworden. Sie hatte das Gefühl, als müßte sie ersticken, wenn sie noch einen Herzschlag länger in der Höhle blieb. Leise stand sie auf, zog sich etwas über und huschte lautlos zum Eingang.
Sobald sie im Freien stand, holte sie tief Luft. Ihre Erleichterung war so groß, dass nicht einmal der eisige Regen, der ihr den Umhang durchnäßte, ihr etwas ausmachte. Mühsam quälte sie sich durch den Schlamm vor der Höhle zum Bach.
Mit ihren Fußhüllen hatte sie wenig Halt in dem rotbraunen Morast. Halb rutschte, halb fiel sie zu dem Gewässer hinunter. Das Haar klebte ihr in Strähnen am Kopf. Lange Zeit stand sie am Ufer des Baches, der sich gurgelnd aus der eisigen Umklammerung des Winters zu befreien suchte, und starrte in die dunklen Wirbel, die so lange an Eisschollen rissen, bis sie sich lösten und von der Strömung fortgespült wurden.
Die Zähne klapperten ihr, als sie sich den glitschigen Hang wieder emporschaffte. Und wie sie hochsah, bemerkte sie, dass der graue Himmel sich jenseits des Grats ein wenig aufhellte. Und als sie den Höhleneingang erreichte, war ihr, als müßte sie eine unsichtbare Sperre überwinden, einzutreten, und kaum war sie drinnen, da drückte ihr schon wieder diese merkwürdige Beklommenheit das Herz zusammen.
"Ayla, du bist naß bis auf die Haut. Warum bist du bei diesem Regen hinausgegangen?" machte Creb vorwurfsvoll. Er nahm einen Holzscheit und legte ihn ins Feuer. "Nimm den Umhang ab und setz dich hierher."
Sie zog sich etwas anderes an und hockte sich neben Creb an die wärmenden Flammen. Mit Erleichterung spürte sie, dass die Stille zwischen ihnen nichts Drückendes mehr hatte.
"Es hat mir so wohlgetan, dass wir in der Nacht miteinander gesprochen haben, Creb. Ich war unten am Bach. Das Eis bricht. Die Sonne kommt. Bald können wir wieder unsere Wanderungen machen."
"Ja, Ayla, die Sonne kommt. Wenn du willst, machen wir wieder Wanderungen. Wenn der Sommer da ist."
Ayla spürte, wie ein kalter Hauch sie streifte. Sie hatte das herzzerbrechende Gefühl, dass es nie wieder zu einer Wanderung mit Creb kommen würde, und sie spürte, dass auch Creb dies wusste. Sie streckte die Arme nach ihm aus, und sie hielten einander fest, als wäre es zum letzten Mal.
Zu

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