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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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»Vielleicht einfach deshalb, weil jeder es erwartet«, sagte er. »Ich weiß es nicht, Thonolan, ehrlich. Dabei gehe auch ich davon aus, daß ich mich mit ihr zusammentue. Mit wem sonst sollte ich mich zusammentun?«
»Mit wem? Oh, einfach mit jeder, die dir gefällt, Jondalar. Es gibt in all den Höhlen keine unverheiratete Frau – und sogar ein paar verheiratete –, die nicht die Gelegenheit beim Schopfe packen würde, den Knoten mit Jondalar von den Zelandonii zu schlingen, dem Bruder von Joharran, Anführer der neunten Höhle – ganz zu schweigen davon, daß er auch noch der Bruder von Thonolan, dem flotten und unerschrockenen Abenteurer ist.«
»Du hast vergessen zu sagen: dem Sohn von Marthona, dem letzten Anführer der neunten Höhle der Zelandonii, und dem Bruder von Folara, der schönen Tochter Marthonas – zumindest wird sie schön sein, wenn sie heranwächst.« Jondalar lächelte. »Wenn du schon meine Familienbande aufzählst, vergiß die Gesegneten von Doni nicht.«
»Wer könnte sie vergessen?« sagte Thonolan und wandte sich den Schlafrollen zu. Diese waren jeweils aus zwei Fellen gefertigt und so zugeschnitten, daß ein Mann sich der Länge nach darauf ausstrecken konnte; mit an den Seiten und unten angebrachten Riemen konnten sie zusammengeschnürt und an der Öffnung mit einem Zugriemen verschlossen werden. »Was reden wir denn da? Ich glaube, sogar Joplaya würde dich nehmen, Jondalar.«
Sie machten sich daran, die steifen, nach oben sich verbreiternden Traggestelle zu packen. Diese bestanden aus starrem, ungegerbtem Leder, das an Holzstreben befestigt war, und gehalten wurde von ledernen Schulterriemen, deren Länge sich mittels einer Reihe geschnitzter Elfenbeinknöpfe verstellen ließ. Die Knöpfe wurden dadurch festgehalten, daß ein schmaler Riemen durch ein einzelnes Loch in der Mitte hindurchgezogen war, den man oben mit einem zweiten Riemen verknotet hatte, der wiederum durch das selbe Loch zurücklief bis zum nächsten Knopf.
»Du weißt, wir können uns nicht zusammentun. Joplaya ist meine Base. Du solltest sie nicht ernst nehmen; sie nimmt andere schrecklich gern auf den Arm. Wir haben uns angefreundet, als ich zu Dalanar zog, um mein Handwerk zu erlernen. Er hat es uns beiden gleichzeitig beigebracht. Sie gehört zu den besten Feuersteinschlägern, die ich kenne. Aber erzähl’ ihr bloß nicht, daß ich das gesagt habe. Das ließe sie mich nie vergessen. Wir haben immer versucht, uns gegenseitig zu übertreffen.«
Jondalar hob den schweren Beutel mit seinen Steinschlaggeräten und ein paar unbearbeiteten Feuersteinen darin und dachte an Dalanar und die Höhle, die er gegründet hatte. Die Zahl der Lanzadonii wuchs. Seit er wieder fortgegangen war, hatten andere sich ihnen angeschlossen, und die Familien wurden größer. Bald wird es eine zweite Höhle der Lanzadonii geben, dachte er. Er verstaute den Beutel in seinem Traggestell ebenso wie Kochgerät, Vorräte und anderes Werkzeug. Seine Schlafrolle kam obendrauf, und zwei der Zeltstangen steckte er in eine links am Traggestell angebrachte Halterung. Thonolan trug die dritte Stange und die Bodendecke. In einem besonderen Köcher an der rechten Seite ihrer Traggestelle trugen beide ein paar Speere.
Thonolan füllte den Wasserbeutel mit Schnee. Der Beutel bestand aus einem mit Fell umhüllten Tiermagen. War es sehr kalt, wie jetzt auf dem über das Hochland sich vorschiebenden Gletscher, den sie gerade überquert hatten, trugen sie die Wasserbeutel unter ihren Obergewändern direkt auf der Haut, so daß der Schnee rasch schmolz. Auf einem Gletscher gab es weder Holz noch Wildlosung zum Feuermachen. Jetzt hatten sie den Gletscher hinter sich, waren aber noch nicht weit genug hinuntergelangt, um frei fließendes Wasser zu finden.
»Ich sage dir, ich bin froh, daß Joplaya nicht meine Base ist«, erklärte. Thonolan und sah auf. »Ich glaube, ich würde meine Reise aufgeben, um mich mit dieser Frau zusammenzutun. Du hast mir nie erzählt, wie schön sie ist. Ich habe nie eine gesehen wie sie. Wie sollte ein Mann die Augen von ihr wenden? Ich bin richtig dankbar, daß ich von Marthona geboren wurde, nachdem sie sich mit Willomar zusammengetan hatte, und nicht, solange sie noch Dalanars Gefährtin war. Da bleibt mir jedenfalls eine Chance.«
»Gut möglich, daß sie schön ist. Ich habe sie seit drei Jahren nicht gesehen und hatte eigentlich erwartet, daß sie sich inzwischen mit einem Mann zusammengetan hätte. Bin ich froh, daß

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