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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wüßte das nicht? Wir aber wissen nicht
einmal, ob sie überhaupt Kinder bekommen kann, und wenn sie
keine Kinder bekommt, ist sie für uns alle nicht viel wert. Aber
von Kindern haben wir nicht geredet; über die Jagd haben wir
geredet. Daß sie jagt, ist doch nicht Grund genug, sie zu einer
Mamutoi zu machen«, erklärte Frebec.
»Und was ist mit dem Speerwerfer? Du kannst doch nicht
abstreiten, daß das eine sehr wertvolle Waffe ist, daß sie
großartig damit umgeht und schon jetzt andere unterweist,
damit umzugehen«, sagte Tornec.
»Den Speerwerfer hat nicht sie mitgebracht, sondern Jondalar,
und der schließt sich uns nicht an.«
Danug verschaffte sich Gehör: »Vielleicht ist sie eine Sucherin,
oder eine Ruferin. Jedenfalls bringt sie Pferde dazu, ihr zu
gehorchen. Sie reitet sogar auf einem!«
»Pferde sind zum Essen da. Die Mutter will, daß wir sie jagen,
nicht, daß wir mit ihnen leben. Ich bin mir nicht einmal sicher,
ob es recht ist, auf ihnen zu reiten. Und außerdem weiß
niemand mit Gewißheit, was sie ist. Möglich, daß sie eine
Sucherin ist, möglich, daß sie eine Ruferin ist. Vielleicht ist sie
sogar Die Mutter Auf Erden, aber vielleicht ist sie es auch nicht.
Seit wann ist denn ein Vielleicht ein ausreichender Grund,
jemand zu einem von uns zu machen?« Keiner war in der Lage
gewesen, seine Einwände zu entkräften. Frebec fing an, sich
ausgesprochen wohl zu fühlen und die Aufmerksamkeit zu
genießen, die ihm zuteil wurde.
Einigermaßen verwundert sah Mamut Frebec an. Wiewohl
der alte Schamane ganz und gar nicht seiner Meinung war,
mußte er zugeben, daß Frebec seine Gründe geschickt vortrug.
Ein Jammer nur, daß sie alle so völlig in die falsche Richtung
gingen!
»Ayla hat Rydag beigebracht zu sprechen; dabei hat keiner von
uns es für möglich gehalten, daß er das könnte!« rief Nezzie und
mischte sich damit erregt in die Debatte ein.
»Sprechen!« rief er höhnisch. »Von mir aus kannst du dies
Herumgefuchtele mit der Hand ›Sprechen‹ nennen, für mich ist
es das nicht! Ich kann mir nichts Nutzloseres vorstellen, als mit
einem Flachschädel dumme Gesten zu machen. Das ist kein
Grund, sie bei uns aufzunehmen. Wenn überhaupt, spricht das
eher dagegen.«
»Und du glaubst auch nicht, daß sie eine Heilkundige ist,
oder?« ließ Ranec sich vernehmen. »Hoffentlich bist du dir
darüber im klaren, daß, wenn du Ayla vertreibst, du derjenige bist, dem es als erstem leid tun wird, daß sie nicht mehr da ist zu
helfen, wenn Fralie in die Wehen kommt!«
Ranec war für Frebec immer eine Anomalie gewesen. Trotz
seines hohen Ansehens und seines großen Rufes als
Bildschnitzer wußte Frebec nicht, was er von diesem
braunhäutigen Mann halten sollte, und fühlte sich in seiner
Gegenwart nicht wohl. Frebec hatte immer das Gefühl gehabt,
Ranec betrachte ihn mit Geringschätzung und mache sich über
ihn lustig, wenn er sich dieses leicht ironischen Tons bediente.
Das gefiel ihm ganz und gar nicht, und außerdem hatte eine
solche dunkle Haut wahrscheinlich irgend etwas Unnatürliches. »Du hast recht, Ranec«, sagte Frebec mit lauter Stimme. »Ich
halte sie nicht für eine Heilkundige. Wie sollte jemand, der
unter diesen Tieren aufwächst, lernen, eine Heilkundige zu sein?
Und Fralie hat bereits Babys bekommen. Warum sollte es
diesmal anders sein? Es sei denn, der Umstand, daß wir diese
Tier-Frau hier bei uns haben, bringt ihr Unglück. Dieser
Flachschädeljunge mindert das Ansehen des Lagers ohnehin
schon genug. Begreift ihr denn nicht, daß sie es nur noch weiter
mindern wird? Wie sollte jemand eine Frau haben wollen, die
von Tieren großgezogen wurde? Und was sollen die Leute
denken, wenn sie herkommen und feststellen, daß Pferde in
einer Erdhütte leben? Nein, ich will nicht, daß eine Tier-Frau,
die bei Flachschädeln aufgewachsen ist, eine Mamutoi vom
Löwen-Lager wird.«
Als er diese Behauptungen über das Löwen-Lager aufstellte,
erhob sich wieder große Unruhe, doch Tulie verschaffte sich
trotz des Tumults mit lauter Stimme Gehör. »Woran willst du
messen, daß das Ansehen des Lagers gemindert worden wäre?
Rydag nimmt mir meinen Status nicht. Ich bin immer noch die
führende Stimme im Rat der Schwestern. Und auch Talut hat
von seinem Status nichts eingebüßt.«
»Wenn die Leute von uns reden, heißt es: ›das Lager mit dem
Flachschädeljungen‹. Ich schäme mich dann immer zu sagen,
daß ich zu diesem Lager gehöre.«
Tulie reckte sich neben dem eher schmächtigen Mann zu
voller

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