Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
sie ihnen Wasser in die großen Tränkschalen, holte die Stücke weichen Leders hervor und rieb Winnie nochmals ab. Es dauerte nicht lange, und sie schlang der Stute die Arme um den Hals, stützte sich auf sie und drückte die Stirn in den zottigen Hals des alten Freundes, des einzigen Freundes, den sie gehabt hatte, als sie allein im Tal lebte. Bald lehnte auch Renner sich an sie, und sie saß wie in einer Zwinge zwischen den beiden Pferden; und doch hatte der vertraute Druck etwas Tröstliches.
    Mamut hatte Jondalar vorn hereinkommen sehen und hörte Ayla und die Pferde im Anbau rumoren. Er hatte das deutliche Gefühl, daß irgend etwas ganz und gar nicht stimmte. Als er sie das Herdfeuer des Mammut betreten sah, fragte er sich angesichts ihrer unordentlichen Kleidung, ob sie gestürzt war und sich verletzt hatte, doch das allein konnte es nicht sein. Irgend etwas bereitete ihr großen Kummer. Aus den Schatten seiner Plattform heraus beobachtete er sie. Sie zog etwas anderes an, und er bemerkte, daß ihre Kleidung zerrissen war. Irgend etwas mußte geschehen sein. Wolf kam herbeigelaufen, Rydag und Danug folgten ihm und hielten ihr stolz eine Netztasche mit ein paar Fischen darin hin. Ayla lächelte und beglückwünschte die beiden Fischer, doch kaum daß sie zum Herdfeuer des Löwen hinübergegangen waren, um ihren Fang abzuliefern und sich noch mehr Lob zu holen, nahm sie das Wolfsjunge auf den Arm und wiegte sich hin und her. Der alte Mann war besorgt. Er erhob sich und ging hinüber zu Aylas
    Bettplattform.
»Ich würde gern das Clan-Ritual mit der Wurzel noch einmal
durchgehen«, sagte Mamut. »Bloß um sicherzugehen, daß wir
alles richtig machen.«
»Was?« fragte sie und sah ihn erst jetzt richtig an. »Oh …
wenn du willst, Mamut.« Sie setzte Wolf in seinen Korb, doch
der sprang sofort wieder heraus und schoß auf das Herdfeuer
des Löwen und Rydag zu. Er hatte keine Lust zu ruhen. Sie war offensichtlich tief in Gedanken mit etwas beschäftigt
gewesen, das ihr Kummer bereitete. Sie sah aus, als hätte sie
geweint oder wäre im Begriff, es zu tun. »Du hast gesagt«,
begann er in dem Versuch, sie zum Reden und vielleicht auch
dazu zu bewegen, ihm das Herz auszuschütten, »du hast gesagt,
Iza hätte dir beigebracht, diesen Trank zu bereiten.«
»Ja.«
»Und wie du selbst dich darauf vorbereiten sollst, hat sie dir
auch gesagt. Hast du alles, was du brauchst?«
»Ich muß mich vorher reinigen. Zwar habe ich dafür nicht
ganz genau die gleichen Dinge, denn wir sind jetzt in einer
anderen Jahreszeit, aber ich kann auch andere Sachen nehmen,
um mich zu reinigen.«
»Der Mog-ur, dein Creb, der war es, der das Experiment für
dich überwachte?«
Sie zögerte. »Ja.«
»Er muß sehr mächtig gewesen sein.«
»Der Höhlenbär war sein Totem. Der hat ihn auserwählt, und
das verlieh ihm große Macht.«
»Waren noch andere an dem Ritual mit der Wurzel beteiligt?« Ayla ließ den Kopf hängen und nickte.
Da war etwas, das sie ihm nicht gesagt hatte, dachte Mamut
und überlegte, ob es wohl wichtig wäre. »Haben sie ihm
geholfen, es zu überwachen?«
»Nein. Crebs Macht überstieg die aller anderen. Ich weiß das,
ich habe es gespürt.«
»Wie hast du es gespürt, Ayla? Das hast du mir nie erzählt. Ich
dachte, Clan-Frauen werden von der Teilnahme an den tiefsten
Ritualen ausgeschlossen.«
Wieder senkte sie den Blick. »Das werden sie auch«, murmelte
sie.
Er hob ihr Kinn an. »Vielleicht solltest du es mir erzählen,
Ayla.«
Sie nicke. »Iza hat mir nie gezeigt, wie er gemacht wird. Sie
sagte, nur zum Üben sei er zu heilig. Aber sie hat sich bemüht,
mir genau zu sagen, wie er gemacht wird. Als wir zum Clan
Treffen gingen, wollten die Mog-urs nicht, daß ich den Trank
für sie bereitete. Sie sagten, ich gehörte nicht zum Clan.
Vielleicht hatten sie recht«, fügte Ayla hinzu und senkte den
Kopf wieder. »Aber es war niemand sonst da.«
Flehte sie ihn jetzt um Verständnis an? fragte Mamut sich. »Ich glaube, ich hatte ihn zu stark gemacht, oder zuviel davon.
Sie tranken ihn nicht aus. Später, nach dem Stechapfelgenuß
und dem Tanz der Frauen, fand ich den Rest. Mir war
schwindlig, ich konnte nichts anderes denken, als daß Iza gesagt
hatte, um etwas davon wegzuschütten, sei er zu heilig. Deshalb
trank ich ihn. Was hinterher geschah, weiß ich nicht mehr –
und doch werde ich es nie vergessen. Irgendwie fand ich Creb
und die Mog-urs, und er nahm mich und kehrte mit mir zurück
ganz an den Anfang der

Weitere Kostenlose Bücher