Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger
und ihre Augen verrieten, wie
verletzt sie war.
Jondalar schloß die Augen, biß die Zähne zusammen und
zitterte, eine solche Überwindung kostete es ihn, nicht die
Beherrschung zu verlieren. Und dann, plötzlich, als breche ein
Eisdamm, war es zuviel. Er packte sie, küßte sie; und es war ein
brutaler, verzweifelter Kuß, daß ihnen der Mund weh tat. Im nächsten Augenblick fand sie sich auf dem Boden wieder, hatte er die Hand unter ihrem Kittel und zerrte an der Schnur, mit
der sie ihn zugebunden hatte.
Sie wollte ihm helfen, sie loszubekommen, doch solange
konnte er nicht warten. Ungeduldig packte er sie mit beiden
Händen bei den weichen Lederbeinlingen, und mit der Gewalt
unterdrückter Leidenschaft, die sich nicht länger unterdrücken
ließ, hörte sie die Nähte reißen. Er machte sich am Verschluß
seiner eigenen Hose zu schaffen, dann war er über ihr,
hemmungslos in seiner Raserei, und sein harter, pulsierender
Schaft sondierte und suchte.
Sie langte hinunter, ihm zu helfen und ihn zu führen, und
spürte, wie ihre eigene Erregung wuchs, als ihr klar wurde, was
er so verzweifelt wollte. Doch was nur trieb ihn zu dieser
lodernden Raserei? Warum war er von einer solchen
beklemmenden Bedrängnis und Not erfüllt? Sah er denn nicht,
daß sie bereit war für ihn? Den ganzen Winter hindurch war sie
für ihn bereit gewesen. Keinen einzigen Augenblick hatte es
gegeben, da sie nicht bereit für ihn gewesen wäre. Als wäre ihr
Körper von klein auf nur darauf abgerichtet gewesen, auf sein
Bedürfnis, sein Zeichen zu reagieren. Einzig darauf hatte sie die
ganze Zeit über gewartet. Tränen der Sehnsucht und der Liebe
standen ihr in den Augen; wie lange hatte sie nicht darauf
gewartet, daß es ihn wieder nach ihr verlangte!
Mit einer Leidenschaft, die genauso unterdrückt gewesen war
wie die seine, öffnete sie sich ihm, hieß ihn willkommen,
schenkte sie ihm, wovon er glaubte, daß er es ihr raube. Sie
ergab sich vollständig der Empfindung, wie sein langes, hartes
Glied ihre Tiefen durchforschte und sie ausfüllte. Er zog sich
zurück, und sie hungerte danach, daß er zurückkam, sie
abermals ausfüllte. Sie drängte sich ihm entgegen, als er es tat, stieß gegen seinen heißen Schaft und spürte das tiefinnere Ziehen stärker und übermächtig werden. Sie drückte den Rücken durch, um seine Bewegung zu spüren, um ihren
Wonneknoten an ihm zu reiben, ihm zu begegnen.
Er schrie, so unglaublich war die Lust, sie zu besitzen. Zum
ersten Mal in seinem Leben widerfuhr ihm das. Sie paßten
zusammen, waren füreinander gemacht, ihre Tiefe für seine
Größe und seine Größe für ihre Tiefe. Ach, Mutter, ach Doni,
wie sie ihm gefehlt hatte! Wie es ihn nach ihr verlangt hatte! Wie
er sie liebte! Er fuhr hinein, fühlte sich von warmer, feuchter
Liebkosung umfangen, spürte, wie sie ihn in sich hineinsaugte,
nach mehr verlangte, bis sein ganzer Schaft in ihr versenkt war. Wonnewogen ohnegleichen überliefen ihn, kamen in
Abständen, die seinen Bewegungen entsprachen. Und wieder
tauchte er ein, und wieder, während sie nach ihm griff, nach
ihm hungerte, sich schmerzlich nach ihm verzehrte. Losgelassen
und bar jeder Hemmung, fuhr er immer wieder in sie hinein,
schneller und immer schneller, und jedesmal kam sie ihm
entgegen, spürte er, wie ihrer beider Erregung sich steigerte bis
zum Höhepunkt, bis zum Gipfel, bis die letzte Woge der Wonne
über ihnen beiden zusammenbrach.
Reglos lag er auf ihr, mitten in der weiten Steppe, in der
gerade neues Leben keimte. Plötzlich klammert er sich an sie,
barg den Kopf an ihrem Hals und rief laut ihren Namen hinaus:
»Ayla, Ayla, meine Ayla!«
Er bedeckte ihren Hals, ihre Kehle, ihren Mund und dann ein
geschlossenes Auge mit Küssen. Dann hörte er genauso
unvermittelt damit auf, wie er begonnen hatte. Er riß sich von
ihr los, stemmte sich hoch und sah auf sie hernieder. »Du weinst! Ich habe dir weh getan! Ach, Große Mutter, was
habe ich getan?« sagte er. Jetzt sprang er ganz auf und blickte auf sie hinunter, wie sie mit zerrissenen Kleidern auf dem bloßen Boden lag. »Doni! Ach Doni, was habe ich getan? Ich habe ihr Gewalt angetan! Wie konnte ich nur? Ausgerechnet ihr, die am Anfang nur diesen Schmerz kennenlernte! Und jetzt habe ich ihr das gleiche angetan! Ach, Doni! Ach, Mutter! Wie hast Du
nur zulassen können, daß ich das tat?«
»Nein, Jondalar!« sagte Ayla und setzte sich auf. »Es ist in
Ordnung. Du hast mir nicht weh getan.«
Doch er wollte sie nicht hören. Er
Weitere Kostenlose Bücher