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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wartete, bis Jondalar sich umgezogen und mit einem Becher heißem Tee niedergelassen hatte, dann kam er heran, wedelte mit dem Schwanz wie ein Welpe, der gern spielen möchte, und winselte flehentlich. Als er nahe genug herangekommen war, versuchte er, Jondalars Gesicht zu lecken. Zuerst schob der Mann ihn beiseite, doch als er zuließ, daß das hartnäckige Tier näher an ihn herankam, schien sich Wolf dermaßen zu freuen, daß Jondalar nachgab.
    "Es sieht fast so aus, als wollte er sagen, es täte ihm leid. Aber wie könnte er das? Er ist doch ein Tier. Ayla, könnte Wolf wissen, daß er sich schlecht benommen hat, und daß es ihm jetzt leidtut?" fragte Jondalar.
    Ayla war nicht überrascht. Sie hatte ein solches Verhalten erlebt, als sie das Jagen erlernte und die Raubtiere beobachtete, die sie sich als Beute erwählt hatte. Wolf verhielt sich Jondalar gegenüber wie ein junger Wolf gegenüber dem Leitwolf seines Rudels.
    "Ich weiß nicht, was er weiß oder was er denkt", sagte Ayla.
    Ich kann nur nach seinem Verhalten urteilen. Aber es ist das bei Menschen nicht genau so? Man weiß nie, was jemand wirklich weiß oder denkt. Auch bei ihnen muß man nach dem Verhalten urteilen."
     
    Die Sonne hing über den zerklüfteten Gipfeln am Südende der langen Bergkette im Westen und ließ ihre eisigen Facetten funkeln und glitzern. Die Bergkette fiel von den hohen, steilen Felsen im Süden nach Norden hin allmählich ab, und die. schroffen Winkel gingen in rundliche, mit schimmerndem Weiß bedeckte Kuppen über. Im Nordwesten verschwanden die Berggipfel hinter einem Vorhang aus Wolken.
    Ayla lenkte ihr Pferd auf eine einladende Lichtung in dem bewaldeten Saum des Flußdeltas und hielt an. Jondalar folgte ihrem Beispiel. Die grasbewachsene Lichtung war verhält-nismäßig groß und lag in einem lichten Waldstreifen, der direkt zu einer stillen Lagune führte.
    Obwohl die Hauptarme des großen Flusses Unmengen von Schlamm mit sich führten, war das Wasser des vielfältigen Netzwerks aus Kanälen und Nebenflüssen, die sich durch die Riedgräser des riesigen Deltas zogen, sauber und trinkbar. Die Kanäle verbreiterten sich gelegentlich zu größeren Seen oder stillen Lagunen, die von Schilf, Binsen, Seggen und anderen Wasserpflanzen umgeben und häufig von Seerosen über-wuchert waren, deren kräftige Blätter den kleineren Reihern und unzähligen Fröschen Ruheplätze boten.
    "Das scheint ein guter Platz zu sein", sagte Jondalar, schwang sein Bein über Renners Rücken und glitt herunter. Er nahm dem jungen Hengst die Packkörbe, die Reitdecke und das Halfter ab und ließ ihn frei. Sofort strebte das Pferd auf das Wasser zu, und einen Augenblick später folgte ihm Winnie.
    Die Stute stieg zuerst ins Wasser und begann zu trinken. Wenig später stampfte sie mit den Hufen auf, so daß das Wasser aufspritzte und ihre Brust ebenso durchnäßte wie den dicht neben ihr trinkenden Hengst. Sie beugte den Kopf und
     
    schnupperte mit nach vorn gelegten Ohren am Wasser. Dann zog sie die Beine unter den Körper, ließ die Vorderbeine einknicken, ging tiefer, rollte sich auf die Seite und schließlich auf den Rücken. Mit hoch erhobenem Kopf und strampelnden Beinen wälzte sie sich begeistert, scheuerte sich den Rücken auf dem Grund der Lagune, dann drehte sie sich auf die andere Seite. Renner, der zugesehen hatte, wie sich seine Mutter in dem kühlen Wasser wälzte, konnte nicht länger warten und ließ sich ebenfalls nieder, um im seichten Wasser zu baden.
    "Man sollte meinen, sie hätten für heute genug Wasser gehabt", sagte Ayla und trat neben Jondalar.
    "Vielleicht werde ich Winnie nachher gründlich striegeln. Ihr Fell muß sich heiß anfühlen und jucken unter den Lederriemen, die sie den ganzen Tag trägt. Manchmal meine ich, wir sollten das Boot zurücklassen - aber es hat sich als so brauchbar erwiesen."
    "Mein Fell fühlt sich auch heiß an und juckt. Ich glaube, ich gehe auch ins Wasser. Aber diesmal ohne Kleider", sagte Jondalar.
    "Ich auch, aber erst muß ich auspacken. Die Sachen, die naß geworden sind, sind immer noch feucht. Ich werde sie über diese Sträucher dort hängen, damit sie trocknen können." Sie zog ein schlaffes Bündel aus einem der Körbe und machte sich daran, die Kleidungsstücke über die Äste eines Erlenstrauchs zu drapieren. "Mich stört es nicht, daß die Kleider naß geworden sind", sagte Ayla und hängte ein Lendentuch auf. "Ich habe Seifenkraut gefunden und meine gewaschen, während ich auf

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