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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dich wartete."
    Jondalar schüttelte ein Gewand aus, um ihr beim Aufhängen zu helfen, und stellte fest, daß es sein Kittel war. Er hielt es hoch, um es ihr zu zeigen. "Hast du nicht gesagt, du hättest deine Sachen gewaschen, während du auf mich gewartet hast?" sagte er.
    "Deine habe ich gewaschen, nachdem du dich umgezogen hattest. Zuviel Schweiß läßt das Leder verrotten, und sie waren ziemlich fleckig", erklärte sie.
    Er konnte sich nicht erinnern, daß er sich um Schweiß oder
     
    Flecken gekümmert hatte, als er mit seinem Bruder reiste, aber er war doch erfreut, daß Ayla es tat.
    Als sie soweit waren, daß sie in den Fluß steigen konnten, kam Winnie heraus. Sie stellte sich mit weit gespreizten Beinen ans Ufer, dann schüttelte sie zuerst den Kopf. Das kraftvolle Schütteln setzte sich den ganzen Körper entlang bis zum Schweif fort. Jondalar hob die Arme, um sich vor der Dusche zu schützen. Ayla lief lachend ins Wasser und schöpfte blitzschnell mit beiden Händen weiteres Wasser, um den Mann damit zu bespritzen, als er gleichfalls hineinwatete. Sobald es ihm bis zu den Knien ging, zahlte er es ihr mit gleicher Münze heim. Renner, der sein Bad beendet hatte und dicht neben ihm stand, bekam einen Teil der Dusche ab und wich zurück, dann strebte er auf das Ufer zu. Er liebte Wasser, aber nur unter Bedingungen, für die er sich selbst entschieden hatte.
    Nachdem sie des Badens und Spielens müde geworden waren, bemerkte Ayla die Möglichkeiten, die sich hier für ihre Abendmahlzeit boten. Aus dem Wasser ragten wie Speerspitzen geformte Blätter und Blüten mit drei weißen, im Zentrum purpurnen Blütenblättem heraus, und sie wußte, daß die stärkereichen Knollen dieser Pflanze gut schmeckten und nahrhaft waren. Sie grub ein paar davon mit den Zehen aus dem schlammigen Boden; die Stengel waren spröde und brachen leicht ab, wenn man versuchte, sie herauszuziehen. Auf dem Rückweg zum Ufer sammelte sie außerdem Froschlöffel zum Kochen und würzige Brunnenkresse zum Rohessen. Ein regelmäßiges Muster aus kleinen, breiten Blättern, die um ein auf der Wasseroberfläche schwimmendes Zentrum heran angeordnet waren, erregte ihre Aufmerksamkeit.
    "Paß auf, daß du nicht auf diese Wassernüsse trittst, Jondalar", sagte sie und deutete auf die am Ufer verstreut liegenden stacheligen Früchte.
    Er hob eine davon auf, um sie genauer zu betrachten. Ihre vier Stacheln waren so angeordnet, daß jeweils eine im Boden steckte und die anderen drei nach oben zeigten. Er schüttelte den Kopf, dann ließ er sie fallen. Ayla bückte sich, um sie und mehrere weitere aufzuheben.
     
    „Es empfiehlt sich nicht, daraufzutreten“, sagte sie, aber sie schmecken gut."
    Am Ufer, im Schatten dicht beim Wasser, entdeckte sie eine vertraute hohe Pflanze mit blaugrünen Blättern und schaute sich nach irgendeiner anderen Pflanze mit ziemlich großen, geschmeidigen Blättern um, mit denen sie beim Pflücken ihre Hände schützen konnte. Obwohl man sie, solange sie frisch waren, mit einiger Vorsicht handhaben mußte, schmeckten gekochte Brennesselblätter köstlich. Ein Wasserampfer, der dicht am Ufer wuchs und fast mannshoch war, hatte drei Fuß lange Basalblätter, die sich zum Pflücken eignen würden, und auch sie konnte man kochen. Nahebei wuchsen außerdem Huflattich und mehrere Arten von Farnen mit aromatischen Wurzeln. Das Delta hatte eine Fülle von Eßbarem zu bieten.
    Ein Stück vom Ufer entfernt bemerkte Ayla eine Insel aus hohen Riedgräsern, die von Rohrkolben gesäumt war. Wahrscheinlich würden Rohrkolben eines ihrer Grund-nahrungsmittel sein. Sie waren weit verbreitet und in großer Menge vorhanden, und so viele Teile von ihnen waren eßbar. Sowohl die alten Wurzeln, die zerstampft wurden, um die zähen Fasern von der Stärke zu trennen, die dann zu Teig oder zum Andicken von Suppen verwendet wurde, als auch die jungen, wie der untere Teil der Blütenstengel roh oder gekocht zu essen, ganz zu schweigen von den Massen von Pollen, aus denen eine Art Brot zubereitet werden konnte, waren wohlschmeckend.
    Der Rest der Pflanze konnte für verschiedene Zwecke verwendet werden: die Blätter zum Hechten von Körben und Matten, und der Flaum der abgewelkten Blüten lieferte saugfähiges Polstermaterial und hervorragenden Zunder. Obwohl Ayla mit ihrer Methode, mit Hilfe von Eisenpyrit Feuer zu machen, nicht darauf angewiesen war, wußte sie doch, daß man mit den trockenen, verholzten Stengeln des Vorjahres ein Feuer

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