Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
sie in Sicherheit war, daß sein Zorn verflog. "Ich weiß es nicht", sagte er. "Vielleicht sind wir in der Nähe eines der Hauptarme, oder der Grund fällt an dieser Stelle steil ab."
    "Laß uns zurückkehren. Das Wasser ist kalt, und ich freue mich auf den sonnigen Strand", sagte Ayla.
    Von der Strömung unterstützt, schwammen sie in gemächlicherem Tempo zurück. Obwohl die Strömung hier nicht so stark war wie in dem anderen Kanal, beförderte sie sie voran. Ayla ließ sich auf dem Rücken treiben und betrachtete die an ihr vorübergleitenden Schilfhalme und die klare blaue Kuppel, die sich über ihr wölbte.
    "Weißt du noch, wo wir in diesen Kanal gekommen sind, Ayla?" fragte Jondalar. "Es sieht alles gleich aus."
    "Am Ufer standen drei hohe Kiefern in einer Reihe, die mittlere war höher als die anderen, und davor wuchsen Trauerweiden", sagte sie, dann drehte sie sich um, um wieder zu schwimmen.
    "Hier gibt es eine Menge Kiefern. Wir sollten ans Ufer schwimmen. Vielleicht sind wir schon an ihnen vorbei", sagte er.
    "Das glaube ich nicht. Die Kiefer, die flußabwärts neben der großen steht, war auf ganz eigentümliche Weise verkrümmt. Ich habe sie noch nicht gesehen. Warte - da vom -dort ist sie, siehst du?" sagte sie und schwamm auf das Schilfdickicht zu.
    "Du hast recht", sagte Jondalar. "Hier sind wir durchgekommen. Man sieht unsere Spur im Schilf."
    Sie wateten in den kleinen Tümpel, der ihnen jetzt warm vorkam, und betraten die kiesige Landzunge mit dem Gefühl, heimgekehrt zu sein.
    "Ich glaube, ich werde ein Feuer anzünden und uns einen Tee
    machen“, sagte Ayla, strich sich mit den Händen das Wasser vom Körper und drückte das Wasser aus ihrem Haar. Dann eilte sie zu den Packkörben und sammelte unterwegs ein paar Stücke Holz auf.
    "Willst du deine Kleider?" fragte Jondalar, der weiteres Holz mitbrachte.
    "Ich möchte lieber erst ein bißchen abtrocknen", sagte sie und vergewisserte sich, daß die Pferde ganz in der Nähe auf der Steppe grasten. Nur Wolf war nicht in Sicht; es beunruhigte sie ein wenig, aber schließlich war es nicht das erste Mal, daß er einen halben Tag allein unterwegs war. "Leg die Bodendecke auf dieses sonnige Grasfleckchen dort und ruhe dich aus, während ich Tee mache."
    Ayla brachte ein gutes Feuer in Gang, während Jondalar Wasser holte. Dann traf sie, sorgfältig überlegend, ihre Auswahl aus den getrockneten Kräutern in ihrem Vorrat. Luzerne waren anregend und erfrischend, und dazu ein paar Blüten und Blätter von Boretsch, ein gesundes Stärkungsmittel, und die Blüten von Levkojen schmeckten süß und gaben dem Tee ein würziges Aroma. Für Jondalar nahm sie außerdem ein paar von den dunkelroten Blütenkätzchen der Erlen, die sie sehr zeitig im Frühjahr gesammelt hatte.
    Als sie fertig war, trug sie die beiden Becher zu der grasbewachsenen Stelle, an der Jondalar lag. Ein Teil der Bodendecke, die er ausgebreitet hatte, lag bereits im Schatten, aber darüber war sie sogar froh. Der Tag war so warm geworden, daß sie die Abkühlung durch das Schwimmen schon nicht mehr spürte. Sie reichte ihm seinen Becher und setzte sich neben ihn. Sie nippten an dem Getränk, ohne viel zu reden, und beobachteten die Pferde, die Kopf an Kruppe nebeneinander standen und sich gegenseitig mit dem Schweif die Fliegen aus dem Gesicht scheuchten.
    Als Jondalar ausgetrunken hatte, legte er sich zurück und schob die Hände unter den Kopf. Ayla war froh, ihn so entspannt zu sehen - normalerweise drängte er immer auf Aufbruch und Weiterreise. Sie stellte ihren Becher ab, streckte sich neben ihm aus, legte ihren Kopf in seine Achselhöhle und einen Arm über seine Brust. Sie schloß die Augen, atmete seinen Männergeruch ein und spürte, wie er die Hand über ihre Hüfte gleiten ließ.
    Sie drehte den Kopf und küßte seine warme Haut, dann atmete sie ihm in den Nacken. Er schloß die Augen. Sie küßte ihn abermals, dann stemmte sie sich hoch und drückte eine Reihe von kleinen, pickenden Küssen auf seine Schultern und seinen Hals. Ihre Küsse kitzelten ihn so heftig, daß er es kaum aushalten konnte, erfüllten ihn aber mit einer so wundervollen Erregung, daß er sich zum Stillhalten zwingen mußte.
    Sie küßte sein Genick, seine Kehle und sein Kinn, spürte die Bartstoppeln auf ihren Lippen; dann erreichte sie seinen Mund und wanderte sanft knabbernd von einer Seite zur anderen. Als sie an der anderen Seite angekommen war, hob sie den Kopf und blickte auf ihn herab. Seine Augen

Weitere Kostenlose Bücher