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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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runzelte fassungslos die Stirn. Er hatte nie damit gerechnet, daß er irgendwann in seinem Leben einmal einem Wolf von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde, und er wollte es auch nicht. Aber Jondalar hat keine Angst vor ihm, dachte Darvalo, und die Frau auch nicht - irgendwie ist sie eine seltsame Frau. Sie redet auch ein bißchen merkwürdig. Nicht falsch, aber auch nicht so wie Iholie.
    "Wenn du die Hand ausstreckst und Wolf daran schnuppern läßt, kann er dich kennenlernen", sagte Ayla.
    Darvalo wußte nicht recht, ob es ihm behagte, seine Hand den Wolfszähnen so nahe zu bringen, aber er sah keine Mög-lichkeit, jetzt noch einen Rückzieher zu machen. Er streckte zögernd die Hand aus. Wolf beschnupperte sie, dann leckte er sie völlig unerwartet. Seine Zunge war warm und feucht, aber es tat keinesfalls weh. Im Gegenteil - es war sogar recht angenehm. Der Junge warf einen Blick auf das Tier und die Frau. Sie hatte einen Arm arglos und bequem um den Hals des Wolfes geschlungen und streichelte mit der anderen Hand seinen Kopf. Was für ein Gefühl mochte es sein, einem lebendigen Wolf den Kopf zu streicheln?
    "Möchtest du sein Fell anfassen?" fragte Ayla.
    Darvalo schaute verblüfft drein; dann streckte er den Arm aus, aber Wolf bewegte sich, um daran zu schnuppern, und er fuhr zurück.
    "Hier", sagte Ayla, ergriff seine Hand und legte sie fest auf Wolfs Kopf. "Er mag es, wenn man ihn so kratzt", sagte sie und zeigte es ihm.
    Wolf spürte plötzlich einen Floh; vielleicht erinnerte ihn auch das behutsame Kraulen an einen. Er setzte sich und kratzte sich mit rapiden Bewegungen eines Hinterbeins hinter dem Ohr. Darvalo lächelte. Er hatte noch nie einen Wolf gesehen, der sich so schnell und wütend kratzte.
    "Ich sagte dir doch, er mag es, wenn man ihn kratzt. Die Pferde mögen es auch", sagte Ayla und bedeutete Winnie, herbeizukommen.
    Darvalo warf einen Blick auf Jondalar, doch der stand nur da und lächelte, als wäre überhaupt nichts Besonderes an einer Frau, die Wölfe und Pferde kratzte.
    "Darvalo von den Sharamudoi, dies ist Winnie", sagte Ayla.
    "Kannst du mit Pferden reden?" fragte Darvalo fassungslos.
     
    "Mit einem Pferd reden kann jeder, aber ein Pferd hört nicht auf jeden. Zuerst muß man sich gegenseitig gut kennenlernen. Deshalb hört Renner auf Jondalar. Er hat Renner kennen-gelernt, als er noch ein ganz junges Fohlen war."
    Darvalo fuhr herum, warf einen Blick auf Jondalar und wich zwei Schritte zurück. "Setzt du dich etwa auf dieses Pferd?" sagte er.
    "Ja, ich setze mich auf dieses Pferd. Das ist möglich, weil es mich kennt, Darvo - Darvalo, meine ich. Es läßt mich sogar auf seinem Rücken sitzen, wenn es rennt, und auf diese Weise kommen wir sehr schnell voran."
    Der junge Mann sah aus, als wäre er selbst am liebsten gerannt.
    "Was diese Tiere angeht, könntest du uns helfen, Darvo, wenn du möchtest", sagte Jondalar. "Wir sind sehr lange unterwegs gewesen, und ich freue mich darauf, Dolando und Roshario und all die anderen wiederzusehen, aber die meisten Leute sind ein bißchen ängstlich, wenn sie die Tiere zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. Sie sind nicht an sie gewöhnt. Würdest du zusammen mit uns ins Lager gehen, Darvalo? Ich glaube, wenn die Leute sehen, daß es dir nichts ausmacht, dicht neben den Tieren zu stehen, dann sind sie vielleicht nicht so ängstlich."
    Der Junge entspannte sich ein wenig. Das schien nicht sonderlich schwierig zu sein. Schließlich stand er schon jetzt dicht neben ihnen, und würden nicht alle überrascht sein, wenn er mit Jondalar und den Tieren ankam? Besonders Dolando und Roshario ...
    "Fast hätte ich es vergessen", sagte Darvalo. "Ich habe Roshario versprochen, ein paar Brombeeren für sie zu holen, weil sie selbst keine pflücken kann."
    "Wir haben Brombeeren", sagte Ayla, und fast im gleichen Moment fragte Jondalar: "Warum kann sie sie nicht selbst pflücken?"
    Darvalo ließ den Blick von Ayla zu Jondalar wandern. "Sie ist auf dem steilen Pfad zum Anleger hinuntergestürzt und hat sich den Arm gebrochen. Ich glaube nicht, daß er je wieder richtig heilen wird. Er ist nicht gerichtet worden."
     
    "Warum nicht?" fragte Jondalar.
    "Es war niemand da, der ihn richten konnte."
    "Und Shamud? Und deine Mutter?" fragte Jondalar.
    "Shamud ist im letzten Winter gestorben." "Es tut mir leid, das zu hören", warf der Mann ein. "Und meine Mutter ist fort. Kurz nachdem du abgereist warst, kam ein Mamutoi-Mann, um Tholie zu besuchen. Er war ein

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