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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Thonolan bei den Mamutoi geblieben?" fragte Tholie. Der Schmerz in seinen Augen verriet ihr die Antwort, bevor er sie aussprechen konnte. "Thonolan ist tot."
    "Das tut mir leid, und auch Markeno dürfte es leid tun. Aber es überrascht mich
    nicht sehr. Sein Lebenswille ist mit Jetamio gestorben. Es gibt Leute, die können einen solchen Schlag überwinden, andere nicht", sagte Tholie.
    Ayla gefiel die Art, wie die Frau sich ausdrückte. Nicht gefühllos, aber offen und direkt. Sie war immer noch weitgehend eine Mamutoi.
    Die restlichen anwesenden Bewohner der Höhle begrüßten Ayla. Sie spürte eine gewisse Reserve bei ihnen, aber auch Neugierde. Jondalar wurde wesentlich weniger zurückhaltend begrüßt. Er gehörte zur Familie; es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie ihn als einen der ihren betrachteten.
    Darvalo hielt noch immer den mit Brombeeren gefüllten Hut in der Hand. Er wartete, bis alle die Neuankömmlinge begrüßt hatten, dann hielt er ihn Dolando hin. "Hier sind Beeren für Roshario", sagte er.
    Dolando fiel der Korb auf; seine Flechtweise unterschied sich von der ihren.
    "Ayla hat sie mir gegeben", fuhr Darvalo fort. "Sie pflückten gerade Brombeeren, als ich ihnen begegnete."
    Als Jondalar den jungen Mann betrachtete, mußte er an Se-renio denken. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sie nicht mehr da sein könnte, und er war enttäuscht. In gewisser Hinsicht hatte er sie wirklich geliebt, und ihm wurde klar, daß er sich auf ein Wiedersehen mit ihr gefreut hatte. Erwartete sie ein Kind, als sie abreiste? Vielleicht konnte er Roshario fragen. Sie würde es wissen.
    "Wir wollen sie ihr bringen", sagte Dolando und dankte Ayla
    mit einem wortlosen Nicken. Sie wird sich bestimmt darüber freuen. Wenn du mitkommen willst, Jondalar - ich nehme an, daß sie wach ist, und ich weiß, daß sie dich gern sehen möchte. Bring Ayla mit, damit auch sie sie kennenlernen kann. Es ist sehr hart für sie. Du weißt ja, wie sie gewöhnlich ist. Immer auf den Beinen und immer die erste, die Gäste willkommen heißt."
    Jondalar übersetzte für Ayla, und sie nickte zustimmend. Sie ließen die Pferde auf dem Feld grasend zurück, aber Ayla bedeutete Wolf, sie zu begleiten. Sie spürte, daß den Leuten bei seinem Anblick nicht wohl war. Zahme Pferde waren ungewöhnlich, wurden aber nicht für gefährlich gehalten. Ein Wolf dagegen war ein Jäger und imstande, Unheil anzurichten.
    "Jondalar, ich glaube, es ist das beste, wenn ich Wolf fürs erste bei mir behalte. Würdest du Dolando fragen, ob es ihm recht ist, wenn ich ihn mit hineinnehme? Sag ihm, daß er es gewohnt ist, sich in Behausungen aufzuhalten", sagte Ayla auf Mamutoi.
    Jondalar wiederholte ihre Worte, obwohl Dolando sie verstanden hatte, und seine Reaktionen verrieten Ayla, daß er Mamutoi verstand. Sie würde daran denken müssen.
    Sie gingen zum hinteren Teil des Geländes und traten unter den Sandstein-Überhang, an einem Herdfeuer vorbei, das offensichtlich als Versammlungsort diente, und zu einem hölzernen Gebilde, das einem Steilzelt ähnelte. Als sie nahe genug herangekommen waren, konnte Ayla die Bauweise erkennen. Ein Firstbalken war hinten in der Erde verankert und wurde vorn von einem Pfosten gestützt. An ihn lehnten sich verjüngende Eichenplanken, die aus einem großen Baumstamm herausgeschnitten worden waren und von hinten nach vom immer länger wurden. Die Planken waren mit schlanken Weidenruten befestigt, die man durch vorgebohrte Löcher gefädelt hatte.
    Dolando schob einen gelben Vorhang aus weichem Leder beiseite und hielt ihn hoch, während alle eintraten. Dann band er ihn fest, damit mehr Licht einfallen konnte. Drinnen fiel durch Spalten zwischen den Planken etwas Tageslicht ein, aber
    an manchen Stellen waren die Wände zum Schutz vor Zugluft mit Lederplanen verhängt. Nahe dem Eingang befand sich eine kleine Feuerstelle und darüber eine kürzere Planke, die einen Rauchabzug in der Decke freiließ, aber keine Regenabdeckung. Vor Regen und Schnee schützte der Überhang die Wohnstätte. An einer Wand im Hintergrund stand ein breites, hölzernes Bett, an einer Seite an der Wand festgemacht und an der anderen von Beinen gestützt und mit Lederkissen und Pelzen bedeckt. In dem trüben Licht konnte Ayla gerade noch erkennen, daß eine Frau darauf lag.
    Darvalo kniete neben dem Bett nieder und hielt ihr die Beeren hin. "Hier sind die Brombeeren, die ich dir versprochen habe, Roshario. Aber ich habe sie nicht selbst gepflückt. Das

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