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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Kochsteine. Sie ließ sie im Feuer, damit sie noch heißer wurden, leerte ihren Medizinbeutel und legte etliche Päckchen zur Seite. Als Jondalar zurückkehrte, war sie gerade dabei, die anderen wieder zu verstauen.
    "Den Pferden geht es gut. Sie lassen sich das Gras schmecken, aber ich habe die Leute gebeten, sich vorerst von ihnen
    fernzuhalten." Er wendete sich an Dolando. "Sie könnten scheuen, wenn Fremde ihnen zu nahe kommen, und ich möchte nicht, daß jemand zufällig zu Schaden kommt. Später können wir sie an alle gewöhnen." Der Anführer nickte. Er hatte das Gefühl, daß er im Augenblick nicht viel zu sagen hatte. "Wolf scheint sich da draußen nicht recht wohl zu fühlen, Ayla, und einige Leute fürchten sich offenbar vor ihm. Ich finde, du solltest ihn hereinholen."
    "Ich hätte ihn auch lieber bei mir, aber ich dachte, Dolando und Roshario wäre es lieber, wenn er draußen wartet."
    "Laßt mich zuerst mit Roshario reden. Danach könnt ihr das Tier vermutlich hereinbringen", sagte Dolando, ohne eine Übersetzung abzuwarten; er sprach eine Mischung aus Sharamudoi und Mamutoi, die Ayla mühelos verstand. Jon-dalar warf ihm einen überraschten Blick zu, aber Ayla redete bereits weiter.
    "Ich muß an ihr ausmessen, wie lang die Schienen sein müssen", sagte sie und nahm die Latten zur Hand, "und dann möchte ich, daß du diese Latten glättest, bis keine Splitter mehr daran sind, Dolando. Reibe sie mit einem Sandstein ab, bis sie ganz glatt sind. Hast du ein paar Stücke weiches Leder, das ich zerschneiden kann?"
    Dolando lächelte, wenn auch wenig ingrimmig. "Das ist etwas, wofür wir berühmt sind. Wir nehmen dazu die Felle von Gemsen, und niemand macht weicheres Leder als die Shamudoi."
    Jondalar stellte fest, daß sie einander völlig verstanden, obwohl die Sprache, deren sie sich bedienten, etwas absonderlich war, und schüttelte verblüfft den Kopf. Ayla mußte gewußt haben, daß Dolando Mamutoi verstand, und sie selbst benutzte bereits ein paar Sharamudoi-Worte - wann hatte sie die Bezeichnungen für "Latte" und "Sandstein" gelernt?
    "Ich hole Leder, sobald ich mit Roshario gesprochen habe", sagte Dolando.
    Sie näherten sich der Frau auf der Lagerstatt. Dolando und Jondalar erklärten ihr, daß Ayla in Begleitung eines Wolfes die
    Pferde ließen sie fürs erst unerwähnt - und daß sie den Wolf gern in die Behausung hereinholen würde.
    "Sie hat vollkommene Gewalt über das Tier", sagte Dolando. "Es reagiert auf ihre Befehle und tut niemandem etwas zuleide."
    Jondalar warf ihm einen überraschten Blick zu. Irgendwie mußte es Dolando und Ayla gelungen sein, sich über mehr Dinge zu verständigen, als er für möglich gehalten hatte.
    Roshario war sofort einverstanden. Sie war zwar neugierig, aber es überraschte sie nicht allzu sehr, daß diese Frau imstande sein sollte, über einen Wolf zu gebieten. Ganz offensichtlich hatte Jondalar eine mächtige Shamud mitgebracht, die wußte, daß sie Hilfe brauchte, genau wie ihr alter Shamud einige Jahre zuvor gewußt hatte, daß Jondalars Bruder, den ein Nashorn verletzt hatte, Hilfe brauchte. Sie verstand nicht, wie diejenigen, die der Mutter dienten, um solche Dinge wußten. Sie wußten es eben, und das genügte ihr.
    Ayla trat an den Eingang und rief Wolf herein, dann führte sie ihn zu Roshario. "Sein Name ist Wolf", sagte sie.
    Als Roshario dem Tier in die Augen schaute, schien Wolf irgendwie ihre Schmerzen und ihre Verletzlichkeit zu spüren. Er hob eine Pfote und legte sie auf die Kante ihres Lagers. Dann legte er die Ohren an, schob, ohne eine Spur von Bedrohlichkeit, den Kopf vor und leckte ihr das Gesicht, wobei er leise winselte. Sie streckte ihren gesunden Arm aus, um ihn zu berühren. "Ich danke dir, Wolf", sagte sie.
    Ayla hielt die Latten an Rosharios Arm, dann reichte sie sie Dolando und zeigte ihm, wie lang sie sein mußten. Als Dolando hinausgegangen war, führte sie Wolf in eine Ecke der hölzernen Behausung, dann überprüfte sie abermals die Kochsteine und stellte fest, daß sie heiß genug waren. Sie wollte einen von ihnen mit zwei Holzstücken aus dem Feuer holen, aber Jondalar erschien mit einem gebogenen, eigens für diesen Zweck hergestellten Holzwerkzeug, das elastisch genug war, um einen Stein sicher zu halten, und zeigte ihr, wie man es benutzte. Nachdem sie mehrere Steine zum Kochen des Stechapfels in die Kochkiste gelegt hatte, betrachtete sie den ungewöhnlichen Behälter etwas eingehender.
    Etwas dergleichen hatte sie noch

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