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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wäre vielleicht das beste", sagte Jondalar.
    "Komm mit, damit wir ihn heraufschicken können."
    Ayla hatte das Gespräch verfolgt und dabei auf den steilen Pfad hinabgeschaut, auf dem sie hinunterklettern pflegten - den Pfad, auf dem Roshario gestürzt war, obwohl sie ihn gut kannte. Sie sah die kräftigen geknoteten Seile, die an Holzpfosten befestigt waren, die man in Felsspalten getrieben hatte. Ein Teil des steilen Pfades wurde von demBach überspült, der sich über
    Felsen und Simse seinen Weg suchte.
    Sie beobachtete, wie Carlono mit einer durch lange Übung erworbenen Leichtigkeit über den Rand hinwegtrat und mit einer Hand das Seil ergriff, während sein Fuß das erste schmale Sims fand. Sie sah, wie Jondalar ein wenig erblaßte, tief Luft holte und dann dem Mann folgte, ein wenig langsamer und erheblich vorsichtiger.
    Inzwischen hatte Markeno eine große Taurolle aufgehoben. Sie endete in einer fest in das Ende eingeflochtenen Schlaufe, die er um einen stabilen Pfosten legte. Der Rest des Taus wurde über die Klippe hinabgeworfen. Ayla fragte sich, aus welchen Fasern sie ihre Taue herstellen mochten. Es waren die dicksten, die sie je gesehen hatte.
    Wenig später kam Carlono mit dem anderen Ende des Taus wieder herauf. Er ging auf einen zweiten, nicht weit von dem ersten entfernten Pfosten zu und begann, das Tau einzuholen und säuberlich in Schlingen zu legen. Zwischen den beiden Pfosten erschien am Rand der Klippe ein großer, flacher korbähnlicher Gegenstand. Neugierig trat Ayla näher, um ihn sich genauer anzusehen.
    Wie die Taue war auch der Korb überaus stabil. Der flache, geflochtene Boden, mit Holzplanken verstärkt, hatte die Form eines langen Ovals und war von geraden Wänden umgeben, die einem niedrigen Zaun ähnelten. Er bot einer liegenden Person bequem Platz oder einem mittelgroßen Stör mit vom und hinten überhängendem Kopf und Schwanz. Die ganz großen Störe erreichten Längen von mehr als dreißig Fuß und wogen über dreitausend Pfund; sie konnten nur in Teilen hochgehievt werden.
    Der Korb hing zwischen zwei Seilen, die durch vier aus Fasern gearbeitete Ringe liefen, zwei an jeder langen Seite. Jedes Seil lief durch einen Ring nach unten und durch den ihm diagonal gegenüberliegenden Ring wieder nach oben, so daß sich die Seile unter dem Boden kreuzten. Die vier Enden der Seile waren miteinander verflochten und bildeten über dem Korb eine große Schlaufe, und das Tau, das über die Klippe hinabgeworfen war, wurde durch diese Schlaufe gefädelt.
     
    "Steig ein, Ayla. Wir halten den Korb und lassen dich hinunter", sagte Markeno und wickelte das lange Ende des Taus einmal um den zweiten Pfosten.
    Als sie zögerte, sagte Tholie: "Wenn du lieber hinunterklettem möchtest, zeige ich dir, wie es geht. Ich habe mich nie daran gewöhnen können, mich in den Korb zu setzen."
    Ayla blickte wieder den steilen Pfad hinunter. Beide Möglichkeiten erschienen ihr nicht sonderlich verlockend. "Ich werde es mit dem Korb versuchen", sagte sie.
    An der Stelle, an der die Pfosten standen, überragte der Rand der Klippe die Felswand. Ayla stieg in den Korb, setzte sich auf den Boden und hielt sich am Rand fest.
    "Bist du soweit?" fragte Carlono. Ayla nickte. "Laß sie runter, Markeno."
    Der junge Mann lockerte seinen Griff, und Carlono dirigierte den Korb über den Rand. Während Markeno das Tau durch die Hände gleiten ließ, lief das schwere Tau durch die Schlaufe oberhalb des Korbes, und Ayla, über dem Dock im leeren Raum hängend, sank langsam in die Tiefe.
    Wie sie da über dem großen Fluß neben der steilen Wand der Schlucht hing, hatte sie das Gefühl, in der Luft zu schweben. Die Felswand am jenseitigen Ufer war mehr als eine Meile entfernt, schien aber sehr nahe zu sein. Unter ihr lag ein gerades Stück Fluß, und als sie den Blick zuerst nach Osten und dann nach Westen schweifen ließ, ahnte sie seine Kraft. Als sie fast beim Dock angekommen war, schaute sie auf und beobachtete eine weiße Wolke, die über dem Rand der Klippe erschien. Noch während sie aufschaute, landete sie mit einem leichten Aurprall. Als sie Jondalars lächelndes Gesicht sah, sagte sie: "Das war aufregend!"
    "Es ist ziemlich beeindruckend, nicht wahr?" sagte er und half ihr beim Aussteigen.
    Eine Menge Leute erwarteten sie, aber sie interessierte sich mehr für den Ort als für die Menschen. Sie spürte, wie der Boden unter ihren Füßen schwankte, als sie aus dem Korb auf die Holzplanken stieg, und sie begriff,

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