Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
den Wohnbereich gebracht. Es war Rosharios Aufgabe, seine Verteilung zu beaufsichtigen. Sie bat Ayla und Tholie, ihr dabei zu helfen, und sie gab allen eine kleine Kostprobe.
    "Den habe ich seit Jahren nicht mehr gegessen" sagte Ayla. "Er schmeckt immer am besten, wenn er frisch aus dem Fisch kommt, und es ist so viel davon da."
    "Was nur gut ist, sonst bekämen wir überhaupt nichts davon ab", sagte Tholie.
    "Warum nicht?" fragte Ayla.
     
    "Weil Störrogen zu den Dingen gehört, mit denen wir unser Gemsenleder so weich bekommen", sagte Tholie. "Der größte Teil davon wird dafür benutzt."
    "Irgendwann einmal würde ich gern sehen, wie ihr das Leder so weich macht", sagte Ayla. "Ich habe schon immer gern mit Leder und Fellen gearbeitet. Als ich im Löwen-Lager lebte, habe ich gelernt, wie man Leder rot färbt, und Crozie hat mir gezeigt, wie man weißes Leder macht. Euer Gelb gefällt mir auch sehr gut."
    "Ich bin erstaunt, daß Crozie bereit war, dir das zu zeigen", sagte Tholie und warf Roshario einen Blick zu. "Ich dachte immer, weißes Leder wäre ein Geheimnis des Herdfeuers des Kranichs."
    "Sie hat nicht gesagt, daß es ein Geheimnis ist. Sie sagte, ihre Mutter hätte es ihr beigebracht, und ihre Tochter interessierte sich nicht dafür. Es schien ihr Freude zu machen, ihr Wissen an jemanden weitergeben zu können."
    "Nun, wenn ihr beide Angehörige des Löwen-Lagers wart, seid ihr wohl miteinander verwandt gewesen", sagte Tholie, obwohl sie einigermaßen überrascht war. "Ich glaube, einen Außenstehenden hätte sie es ebensowenig gezeigt, wie wir es tun. Die Art, in der die Sharamudoi Gemsenleder bearbeiten, ist ein Geheimnis. Unser Leder wird bewundert und hat einen hohen Handelswert. Wenn jedermann wüßte, wie man es herstellt, dann wäre es nicht mehr so wertvoll. Deshalb behalten wir es für uns."
    Ayla nickte, konnte ihre Enttäuschung aber nicht verhehlen.
    "Nun, es ist wirklich hübsch, und das Gelb ist so hell und leuchtend."
    "Das Gelb kommt vom Gagelstrauch, aber den benutzen wir nicht seiner Farbe wegen. Das Gelb kommt nur nebenbei. Der Gagelstrauch sorgt dafür, daß das Leder auch in nassem Zustand geschmeidig bleibt", verriet Roshario. Sie hielt einen Moment inne, dann setzte sie hinzu: "Wenn du hierbleiben würdest, Ayla könnten wir dir beibringen, wie man gelbes Gemsenleder macht."
    "Hierbleiben? Wie lange?"
    "Solange du willst. Solange du lebst, Ayla", sagte Roshario. "Jondalar ist ein Verwandter; wir betrachten ihn als einen von uns. Es würde nicht viel dazugehören, ihn zu einem Sharamudoi zu machen. Er hat sogar schon bei der Anfertigung eines Bootes mitgearbeitet. Du sagst, ihr seid noch nicht zusammengetan worden. Ich bin sicher, daß wir Leute finden würden, die bereit wären, euer Partnerpaar zu werden; dann könntet ihr hier zusammengegeben werden. Ich weiß, daß du hier willkommen sein würdest. Seit der alte Shamud gestorben ist, brauchen wir jemanden, der heilen kann."
    "Wir wären bereit, euer Partnerpaar zu werden", sagte Tholie. Obwohl Roshario ihr Angebot ganz spontan gemacht hatte, schien es in diesem Moment, in dem sie es aussprach, völlig angemessen zu sein. "Ich müßte Markeno fragen, aber ich bin sicher, daß es ihm recht wäre. Nach Jetamio und Thonolan war es schwer für uns, ein anderes Paar zu finden, mit dem wir uns hätten zusammentun können. Thonolans Bruder wäre. genau der Richtige. Markeno hat Jondalar immer gern gemocht, und ich würde meine Behausung gern mit einer Mamutoi-Frau teilen." Sie lächelte Ayla an. "Und Shamio wäre überglücklich, wenn sie Wolf immer um sich hätte."
    Das Angebot traf Ayla völlig unvorbereitet. Als sie verstanden hatte, was es bedeutete, war sie überwältigt. Tränen traten ihr in die Augen. "Roshario, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich habe mich hier zu Hause gefühlt, seit wir angekommen sind. Tholie, ich würde gern mit dir zusammenleben ..." Die Tränen flössen über.
    Ihre Tränen wirkten ansteckend auf die beiden Sharamu-doi-Frauen, aber sie unterdrückten sie und lächelten einander an, als hätten sie gemeinsam einen großartigen Plan ersonnen.
    "Wenn Markeno und Jondalar zurückkommen, werden wir es ihnen sagen", erklärte Tholie. "Markeno wird froh sein ...
    "Ich weiß nicht, was Jondalar dazu sagen wird", sagte Ayla. "Ich weiß, daß er hierher kommen wollte. Er hat sogar auf eine
     
    kürzere Route verzichtet, nur um euch zu sehen. Aber ich weiß nicht, ob er bleiben will. Er sagt, er will

Weitere Kostenlose Bücher