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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zurück zu seinen Leuten."
    "Aber wir sind doch seine Leute", sagte Tholie.
    "Nein, Tholie. Obwohl er ebenso lange hier war wie sein Bruder, ist Jondalar nach wie vor ein Zelandonii. Er konnte sich nie ganz von ihnen lösen. Damals glaubte ich, der Grund dafür wäre, daß seine Gefühle für Serenio nicht stark genug waren", sagte Roshario.
    "Das war Darvalos Mutter?" fragte Ayla.
    "Ja", sagte die ältere Frau und fragte sich, wieviel Jondalar ihr über Serenio erzählt hatte, "aber da kein Zweifel daran bestehen kann, was er für dich empfindet, könnte es sein, daß seine Bindungen an seine eigenen Leute nach so langer Zeit schwächer geworden sind. Seid ihr nicht genug gereist? Warum solltet ihr einen so weiten Weg zurücklegen, wo ihr doch hier ein Heim habt?"
    "Außerdem wird es Zeit, daß Markeno und ich ein Partnerpaar wählen - bevor es Winter wird und bevor - ich habe es dir noch nicht gesagt, aber die Mutter hat mich abermals gesegnet, und wir sollten uns zusammentun, bevor das hier kommt."
    "Ich hatte es mir bereits gedacht. Das ist wunderbar, Tholie", sagte Ayla. Dann trat ein verträumter Ausdruck in ihre Augen. "Vielleicht werde ich eines Tages auch ein Kind haben ..."
    "Wenn wir zusammengehören, dann ist das Kind, das ich trage, auch deines, Ayla.
    Und es wäre ein gutes Gefühl, jemanden in der Nähe zu wissen, nur für den Fall - obwohl ich bei Shamios Geburt keinerlei Schwierigkeiten hatte."
    Ayla dachte, daß sie gern eines Tages ein gesundes Kind hätte, Jondalars Kind.
    Aber was wäre, wenn sie keines bekommen konnte? Sie hatte jeden Tag ihren Tee getrunken, und sie war nicht schwanger geworden. Aber was war, wenn es gar nicht an den Tee lag? Was war, wenn sie nicht fähig war, ein Kind zu bekommen? Wäre es dann nicht ein wundervoller Gedanke, daß Tholies Kinder auch ihre und Jondalars Kinder sein würden? Und die
    Umgebung hier hatte so viel Ähnlichkeit mit der Umgebung der Höhle von Bruns Clan, daß sie sich regelrecht zu Hause fühlte. Die Leute waren nett - nur in bezug auf Dolando war sie sich nicht ganz sicher. Würde er wirklich wollen, daß sie blieb? Und auch was die Pferde betraf, war sie sich nicht sicher. Es wäre schön, sie hier ausruhen zu lassen. Aber gab es hier genügend Futter für den ganzen Winter? Und genügend Platz, daß sie sich auslauten konnten?
    Und was das wichtigste war - wie stand es mit Jondalar? Würde er bereit sein, auf seine Reise ins Land der Zelandonii zu verzichten und sich statt dessen hier niederzulassen?
     

19. KAPITEL
     
    Tholie ging zu der großen Feuerstelle, und ihre Silhouette zeichnete sich vor dem roten Schein der erlöschenden Glut und vor dem von den hohen Wänden der Bucht eingefaßten Abendhimmel deutlich ab. Die meisten Leute hielten sich noch auf dem Sammelplatz unter dem Sandstein-Überhang auf, verzehrten ihre letzten Brombeeren, schlürften ihren Lieblingstee oder den leicht schäumenden, frisch gegorenen Beerenwein. Ihr Festschmaus hatte damit begonnen, daß sie zum erstenmal den einzigartigen Geschmack des Rogens spürten, den sie dem gefangenen weiblichen Stör entnommen hatten. Was davon übrigblieb, würde bei der Herstellung weichen Gemsleders verwendet werden.
    "Ich möchte etwas essen, Dolando, solange wir alle beisammen sind", sagte Tholie.
    Der Mann nickte, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Tholie fuhr fort, ohne auf seine Einwilligung zu warten.
    "Ich glaube, ich spreche für jeden von uns, wenn ich sage, wie froh wir sind, Jondalar und Ayla bei uns zu haben", sagte sie. "Wir haben uns alle um Roshario Sorgen gemacht, nicht nur wegen der Schmerzen, die sie hatte, sondern weil wir fürchteten, daß sie ihren Arm nicht mehr gebrauchen könnte. Ayla hat ihr geholfen. Roshario sagt, daß sie keine Schmerzen mehr hat, und mit etwas Glück ist es durchaus möglich, daß sie ihren Arm wieder wie früher bewegen kann."
    Alle stimmten ihren Worten zu, drückten ihre Dankbarkeit aus und äußerten Glückwünsche.
    "Wir schulden auch unserem Verwandten Jondalar Dank", fuhr Tholie fort. "Als er zuerst hier war, waren seine Ideen, die Werkzeuge zu verbessern, eine große Hilfe für uns, und jetzt hat er uns seine Speerschleuder gezeigt, und das Ergebnis ist dieser Festschmaus." Ihre Worte fanden allgemeine Zustimmung. "In der Zeit, in der er bei uns war, hat er sowohl den Stör als auch die Gemse gejagt, aber er hat uns nie gesagt, ob er dem Wasser oder dem Land den Vorzug gibt. Ich glaube, er würde einen guten Fluß-Mann

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