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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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war etwas zuversichtlicher, nachdem sie die Sharamudoi kennengelernt hatte, daß irgendwo auch für sie ein Platz sei, aber sie war sich keineswegs sicher,
    ob sie diesen Platz bei den Zelandonii finden würde. Sie dachte an den Abscheu, mit dem Jondalar reagiert hatte, als er entdeckte, daß sie vom Clan aufgezogen worden war, und dann erinnerte sie sich an sein seltsames Verhalten im letzten Winter, als sie bei den Mamutoi lebten. Das war zum Teil Ranec zuzuschreiben gewesen. Soviel hatte sie in Erfahrung gebracht, bevor sie aufgebrochen waren, obwohl sie es zuerst nicht richtig verstanden hatte. Eifersucht hatte bei ihrer Erziehung keine Rolle gespielt. Selbst wenn er ein solches Gefühl gekannt hätte, wäre ein Mann des Clans nie wegen einer Frau eifersüchtig gewesen - und er hätte vor allem dieses Gefühl nie gezeigt. Aber ein Teil von Jondalars Verhalten ließ sich auch darauf zurückführen, daß er sich Gedanken darüber machte, wie seine Leute sie aufnehmen würden. Sie wußte jetzt, daß es ihm, obwohl er sie liebte, peinlich gewesen war, daß sie beim Clan gelebt hatte, und besonders peinlich war es ihm gewesen, daß sie einen Sohn hatte. Freilich, jetzt machte es ihm anscheinend nichts mehr aus. Es hatte ihn nicht gekümmert, wenn ihr Clan-Hintergrund zur Sprache kam, als sie bei den Sharamudoi lebten. Aber zu Anfang mußte er doch einen Grund für diese Ressentiments gehabt haben.
    Nun, sie liebte Jondalar und wollte mit ihm zusammenleben - im übrigen ließ sich ihr Entschluß auch nicht mehr rückgängig machen -, aber sie hoffte, daß sie das Richtige getan hatte, als sie sich einverstanden erklärt hatte, mit ihm zu ziehen. Wieder spürte sie den Wunsch nach einem Zeichen ihres Höhlenlöwen-Totems, das ihr sagen würde, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte; doch dieses Zeichen schien ihr verwehrt zu bleiben.
    Als die Reisenden sich der wirbelnden Wasserfläche näherten, an der der Schwester Fluß sich mit dem Großen Mutter Fluß vereinigte, wich der körnige und kalziumreiche Mergel-Untergrund der oberen Terrassen allmählich den Kies- und Lößböden der Ebene.
    Während der warmen Jahreszeit füllte das Eis der Berggipfel die Flüsse mit Schmelzwasser. Im Herbst, wenn schwere Regenfälle über das Land niedergingen, die sich - ausgelöst
    durch heftige Temperaturstürze - in den höheren Lagen zu Schnee verdichteten, wurden die Flüsse zu reißenden Strömen. Da es an der Westseite der Berge keine Seen gab, die die Wassermassen in einem natürlichen Reservoir hätten auffangen können, stürzten sie praktisch ungehindert die steilen Abhänge hinunter, Sand, Kies und Schiefer mit sich führend, die zu dem mächtigen Fluß unten gespült und auf der Schwemmebene abgelagert wurden.
    Die Zentralebene, einst der Boden eines Binnenmeers, bildete ein Becken zwischen zwei gewaltigen Bergketten im Osten und Westen und dem entsprechenden Hochland im Norden und Süden. Fast ebenso gewaltig wie die Mutter führte die Schwester kurz vor dem Zusammentreffen mit ihr die Wassermengen der gesamten westlichen Front der Bergkette, die sich in einem großen Bogen nach Nordwesten zog. Der Schwester Fluß strebte dem niedrigsten Punkt des Beckens zu, um sich dort mit der Großen Mutter der Flüsse zu vereinigen; aber seine überbordenden Wassermassen wurden vom höheren Wasserstand der Mutter zurückgedrückt. Gleichsam auf sich selbst verwiesen, entlud er seine Last in einem Strudel von Strömungen und Gegenströmungen.
    Gegen Mittag erreichten Ayla und Jondalar die sumpfige Wildnis mit ihren halb im Wasser stehenden Unterholz und den gelegentlich aufragenden hohen Bäumen, deren unter Teil ebenfalls im Wasser stand. Wieder fiel Ayla die Ähnlichkeit mit den Sümpfen des östlichen Deltas auf, in denen es freilich nicht die wirbelnden Mahlströme der aufeinandertreffenden Flüsse gab. Da es hier viel kälter war, schwirrten weniger Insekten um sie herum, die freilich immer noch in großer Zahl von den aufgedunsenen, angefressenen und verwesenden Kadavern der Tiere angezogen wurden, die von der Flut überrascht worden waren. Im Süden erhob sich ein Bergmassiv mit dicht bewaldeten Hängen aus dem blauen, durch die schäumenden Wirbel gebildeten Dunst.
    "Das müssen die Bewaldeten Hügel sein, von denen Carlono gesprochen hat", sagte Ayla.
    "Ja, aber es sind mehr als Hügel", sagte Jondalar. "Sie sind höher, als du denkst, und erstrecken sich über eine große Entfernung. Der Große Mutter Fluß

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