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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Beweis gestellt hatte, und zudem einen, dessen Manneskraft Zeugungsfähigkeit versprach; mit anderen Worten, einen in Musth. Natürlich stellte sie keine derartigen Überlegungen an es waren einfache Dinge, die ihr Körper wußte.
    Nun, da er hier war, war sie bereit. Die dunkelrote Kuh rannte mit schwingendem Haarkleid auf den großen Bullen zu, stieß ihre tiefen, grollenden Rufe aus und zuckte mit den Kleinen, bepelzten Ohren. Sie ließ Wasser, das laut auf den Boden klatschte, dann näherte sie ihren Rüssel seinem langen, gebogenen Glied und erschnupperte und kostete seinen Urin. Laut stöhnend drehte sie sich um und stieß dabei mit hoch erhobenen Kopf sein Hinterteil an.
    Der große Bulle legte ihr den Rüssel auf den Rücken und liebkoste und beruhigte sie; sein riesiges Glied berührte fast den Boden. Dann stieg er, ritt auf und legte die Vorderbeine weit vom auf ihren Rücken. Er war um so vieles größer als sie, fast doppelt so groß, daß es fast aussah, als würde er sie erdrücken, aber er trug den größten Teil seines Gewichts mit den Hinterbeinen. Mit dem hakenförmigen Ende seines doppelt geschwungenen, unwahrscheinlich beweglichen Gliedes fand er ihre Leibesöffnung und drang tief in sie ein. Er öffnete das Maul und brüllte auf.
    Das dumpfe Grollen, das Jondalar vernahm, klang gedämpft und hörte sich an, als käme es aus großer Entfernung; dennoch erregte es ihn. Ayla hörte das Brüllen nur wenig lauter, aber sie zitterte heftig, und ein Beben durchfuhr sie. Die dunkelrote Kuh und der rostfarbene Bulle behielten ihre Position einen langen Moment bei. Obwohl die Bewegung des Bullen nur schwach war, wogten die langen, rötlichen Haare seines dichten Fells am ganzen Körper von Intensität und Anstrengung. Dann zog er sein Glied heraus und stieg ab. Die Kuh bewegte sich vorwärts und gab ein tiefes, anhaltendes Gebrüll von sich, das Ayla einen Schauer über den Rücken jagte.
    Die ganze Herde rannte auf die dunkelrote Kuh zu, trompetend und grollend. Die Tiere berührten mit dem Rüssel ihr Maul und ihre nasse Leibesöffnung und setzten vor Erregung Kot und Wasser ab. Der rostfarbene Bulle schien das Durcheinander um ihn herum überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen, sondern stand mit gesenktem Kopf ruhend da. Schließlich beruhigten sich die anderen Mammute und wanderten davon, um zu fressen. Nur das Kalb blieb in der Nähe der dunkelroten Kuh, die abermals ein tiefes Grollen von sich gab und dann ihren Kopf an der Schulter des rostfarbenen Bullen rieb.
    Obwohl die dunkelrote Kuh sie nicht weniger reizte als zuvor, wagte sich keines der anderen männlichen Tiere in ihre Nähe, so lange der große Bulle da war. Musth bewirkte nicht nur, daß ein Bulle auf Kühe einen unwiderstehlichen Anreiz ausübte, sondern ließ ihn auch über andere Bullen dominieren und machte ihn sehr aggressiv, sogar größeren Tieren gegenüber, sofern sie sich nicht gleichfalls in diesem Zustand der Erregung befanden. Die anderen Bullen hielten Abstand, weil sie wußten, daß der Rostfarbene sehr reizbar war. Nur ein anderer Bulle in Musth würde es wagen, ihm gegenüberzutreten, und das auch nur, wenn er annähernd dieselbe Größe hatte. Dann würde es, wenn sie sich beide zu derselben Kuh hingezogen fühlten, unweigerlich zu einem Kampf kommen, der mit schweren Verletzungen oder sogar dem Tode enden konnte.
    Fast schien es, als wären ihnen die Konsequenzen bekannt, im allgemeinen gingen sie einander aus dem Weg und vermieden Kämpfe. Die tiefen Rufe und die durchdringende Urinfährte eines Bullen in Musth wiesen nicht nur brünstige Kühe auf seine Anwesenheit hin, sondern verrieten auch anderen Bullen, wo er sich aufhielt. Während der sechs oder sieben Monate, in der die Kühe brünstig werden konnten, waren jeweils nur drei oder vier weitere Bullen in Musth, aber es war unwahrscheinlich, daß einer von ihnen es wagen würde, dem großen Rostfarbenen die brünstige Kuh streitig zu machen. Er war in der Herde der dominierende Bulle, ob in Musth oder nicht, und das wußte er auch.
    Während sie weiterhin die Mammute beobachteten, fiel Ayla auf, daß die dunkelrote Kuh und der hellere, rostfarbene Bulle auch dann nahe beieinanderblieben, als sie zu fressen begannen. Einmal entfernte sich die Kuh ein paar Schritte weit von ihm, um sich einen Rüssel voll besonders saftiger Kräuter zu holen. Ein junger Bulle, gerade erst geschlechtsreif geworden, versuchte sich ihr zu nähern; doch als die Kuh zu ihrem Gefährten

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