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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Weidenrinde gegen seine Kopfschmerzen.
    Die Verhältnisse änderten sich, als der Mann mit der Wunde schließlich starb. Ardemun ging ans Tor und verlangte, mit Attaroa oder Epadoa zu sprechen, damit der Leichnam fortgeschafft und beerdigt würde. Mehrere Männer wurden zu diesem Zweck hinausgelassen, und später hörten sie, daß jeder, der wollte, an der Bestattungszeremonie teilnehmen dürfte. Jondalar schämte sich fast der Erregung, die er bei dem Gedanken spürte, das Gehege verlassen zu können; es war der Tod eines der Ihren, dem er diese Gelegenheit verdankte.
    Draußen warf die Sonne des späten Nachmittags lange Schatten über den Boden; sie hob die Konturen der fernen Berge hervor und ließ den Fluß unten silbrig aufleuchten. Jondalar fühlte sich fast überwältigt von der Schönheit des Landes und verlor sich in Gedanken, die jäh durch Epadoa und drei ihrer Frauen unterbrochen wurde. Sie hatten sich um ihn geschart und hielten ihre Speere gegen ihn gerichtet. Er mußte sich beherrschen, um nicht der Versuchung nachzugeben, sie beiseite zu stoßen.
    "Sie möchte, daß du deine Hände auf den Rücken legst, damit sie sie zusammenbinden können", sagte Ardemun. "Du darfst nur gehen, wenn du gefesselt bist."
    Jondalar runzelte die Stirn, aber er kam der Aufforderung nach. Als Ardemun folgte, begann er über seine Lage nachzudenken. Er wußte nicht genau, wo er eigentlich war und wie lange er schon festgehalten wurde, aber der Gedanke noch länger in diesem Gefängnis zubringen zu müssen, ständig die Palisade vor Augen - das war mehr, als er ertragen konnte. Er mußte dort herauskommen, und zwar bald!
    Sie gingen schweigend weiter. Ihre Füße wurden naß, als sie einen Bach überquerten. Die lieblos durchgeführte Beerdigung war bald vorüber, und Jondalar fragte sich, warum Attaroa sich überhaupt mit einer Bestattungszeremonie aufhielt, obwohl ihr der Mann, solange er noch lebte, völlig gleichgültig gewesen war. Wenn es nicht so gewesen wäre, könnte er heute noch am Leben sein. Er hatte den Man nicht gekannt, wußte nicht einmal seinen Namen - er hat ihn nur leiden sehen. Ein völlig unnötiges Leiden. Nun war er tot, war in die nächste Welt hinübergegangen, wo er frei war. Das war besser, als jahrelang auf einen Palisadenzaun zu starren.
    So kurz die Zeremonie auch war, Jondalars Füße wurden kalt in den nassen Füßlingen. Auf dem Rückweg achtete er sorgfältiger auf den kleinen Fußlauf und versuchte, einige Trittsteine zu finden, um trockenen Fußes hinüberzukommen. Doch als er zu Boden blickte, vergaß er seine Absicht. Als seien sie eigens für ihn dorthin gelegt worden, fielen ihm zwei am Ufer liegende Steine ins Auge. Der eine war ein kleiner, doch wie zur Bearbeitung geschaffener Feuerstein, der andere ein rundlicher Stein, der genau in seine Hand zu passen schien - ein perfekter Hammer.
    "Ardemun", sagte er zu dem Mann hinter ihm. Dann sprach er in Zelandonii. "Siehst du die beiden Steine?" Er wies mit dem Fuß in die entsprechende Richtung. "Kannst du sie für mich holen? Es ist äußerst wichtig."
    "Ist das ein Feuerstein?"
    "Ja, und ich bin ein Feuersteinschläger."
    Plötzlich schien Ardemun zu stolpern und fiel hart zu Boden. Der verkrüppelte Mann hatte Schwierigkeiten, wieder auf die Beine zu kommen. Eine der Frauen näherte sich ihm mit einem Speer. Sie fuhr einen Mann an, der ihm die Hand entgegenstreckte, um zu helfen. Epadoa kam zurück, um zu sehen, was die Männer aufgehalten hatte. Ardemun richtete sich auf, bevor sie vor ihm stand, und hörte sich die Beschimpfung mit schuldbewußter Miene an.
    Als sie wieder im Gehege waren, gingen Ardemun und Jondalar an die Seite der Palisade, an der die Steine lagen. Als sie zum Schuppen zurückkehrten, berichtete Ardemun den Männern, daß die Jägerinnen mit weiterem Pferdefleisch ins Lager gekommen seien. Aber etwas war bei ihrer Rückkehr geschehen. Er wußte nicht, was; aber es hatte für Unruhe unter den Frauen gesorgt. Sie sprachen aufgeregt miteinander, doch er hatte nicht verstanden, um was es ging.
    Am Abend erhielten die Männer wieder ihre Wasser- und Essenrationen; doch die Frauen, die sie ihnen brachten, hatten das Fleisch vorher zugeschnitten; sie verließen den Pferch sofort, nachdem sie die Schüsseln und Platten auf einige auf dem Boden liegende Klötze gestellt hatten. Die Männer redeten darüber, während sie aßen.
    "Das ist einzigartig", sagte Ebulan. Er sprach Mamutoi, damit
     
    Jondalar ihn verstehen

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