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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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es, was ich an dir liebe. Und jetzt bin ich überzeugt, daß die meisten Menschen dich willkommen heißen werden. Ich habe erlebt, wie es passierte, und ich habe vom Löwen-Lager und den Mamutoi etwas Wichtiges gelernt. Nicht alle Menschen denken gleich, und Ansichten können sich ändern. Manche Leute werden zu dir halten, manchmal diejenigen, von denen du es am wenigsten erwartest, und manche Leute bringen genug Mitgefühl auf, um ein Kind zu lieben und aufzuziehen, das andere ein Monstrum nennen".
    "Mir hat es nicht gefallen, wie sie Rydag beim Sommertreffen behandelt haben", sagte Ayla. "Einige von ihnen wollten ihm nicht einmal ein richtiges Begräbnis zukommen lassen." Jondalar hörte den Zorn in ihrer Stimme, aber er sah auch die Tränen hinter dem Zorn.
    "Mir hat es auch nicht gefallen. Manche Leute wollen sich nicht ändern. Sie wollen die Augen nicht aufmachen und das Offensichtliche nicht wahrnehmen. Auch bei mir hat es lange gedauert. Ich kann dir nicht versprechen, daß die Zelandonii dich aufnehmen werden, Ayla, aber wenn sie es nicht tun, dann suchen wir uns ein anderes Zuhause. Ja, ich möchte heimkehren zu meinen Leuten. Ich möchte meine Familie wiedersehen, meine Freunde. Ich möchte meiner Mutter von Thonoan berichten und Zelandoni bitten, nach seinem Geist Ausschau zu halten für den Fall, daß er noch nicht seinen Weg in die nächste Welt gefunden hat. Ich hoffe, daß wir bei ihnen ein Zuhause finden werden. Aber wenn nicht, dann ist das jetzt für mich nicht so wichtig. Das ist die andere Sache, die ich gelernt habe. Und der Grund dafür, daß ich erklärt habe, ich würde zusammen mit dir hier bleiben, wenn du es willst. Es war mein voller Ernst."
    Er hatte ihr beide Hände auf die Schulter gelegt und blickte ihr mit grimmiger Entschlossenheit in die Augen. Er wollte ganz sicher sein, daß sie ihn verstand. Sie sah seine Überzeugung, seine Liebe, und dennoch fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, die Mamutoi zu verlassen.
    "Und wenn deine Leute uns nicht wollen - wohin sollen wir gehen?"
    Er lächelte sie an. "Wir werden einen anderen Ort finden, Ayla, wenn es sein muß, aber ich glaube nicht, daß wir dazu gezwungen sein werden. Ich sagte es bereits die Zelandonii sind gar nicht so verschieden von den Mamutoi. Sie werden dich lieben, genau wie ich dich liebe. Ich mache mir deshalb keine Sorgen mehr, und ich weiß nicht, warum ich es jemals getan habe."
    Ayla erwiderte sein Lächeln. Sie freute sich, daß er so sicher war, daß seine Leute sie aufnehmen würden. Siewünschte sich nur, seine Zuversicht teilen zu können. Vielleicht hatte er vergessen oder gar nicht recht begriffen, welch tiefen und nachhaltigen Eindruck seine Reaktion auf sie gemacht hatte, als sie ihm zum erstenmal von ihrem Sohn und ihrer Vergangenheit erzählt hatte. Er war zurückgefahren und hatte sie mit einem derartigen Abscheu angesehen, daß sie es nie vergessen würde. Es war fast so gewesen, als hätte er in ihr eine widerliche schmutzige Hyäne gesehen.
    Als sie sich wieder auf den Weg gemacht hatten, mußte Ayla immer wieder daran denken, was sie am Ende ihrer Reise erwarten mochte. Es stimmte, Leute konnten sich ändern. Jondalar hatte sich von Grund auf geändert. Sie wußte, daß jetzt
    keine Spur jenes Widerwillens mehr in ihm steckte, aber wie stand es mit den Leuten, von denen er ihn hatte? Wenn seine Reaktion so unwillkürlich, so heftig gewesen war, dann mußten seine Angehörigen sie ihm eingepflanzt haben, als er heranwuchs. Warum sollten sie anders auf sie reagieren, als er es getan hatte? So sehr es sie danach verlangte, mit Jondalar zusammenzusein, und so glücklich sie darüber war, daß er sie mit nach Hause nehmen wollte die Begegnung mit den
    Zelandonii war etwas, das sie nicht unbedingt herbeisehnte.
     

4. Kapitel
     
    Sie hielten sich weiterhin dicht am Fluß. Jondalar war fast sicher, daß er nach Osten verlief, befürchtete aber, daß es nur eine der vielen Windungen war, die er in seinem Lauf beschrieb. Wenn der Fluß die Richtung änderte, dann war hier
    die Stelle, an der sie ihn und die Sicherheit einer unverfehlbaren Route verlassen und einen Weg quer durchs Land einschlagen mußten, und er wollte sicher sein, daß dies tatsächlich die richtige Stelle war.
    Sie hatten mehrere Plätze gefunden, die sich für ein Nacht-Lager geeignet hätten, aber Jondalar suchte, nachdem er seine Karte konsultiert hatte, einen Lagerplatz, den Talut einge-zeichnet hatte. Dieser Platz war die

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