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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mißgeburt betrachtet. Ich bezweifle, daß er sie wirklich verstanden hat. Er war eher ein Außenseiter. Sein Leben war vermutlich recht elend."
    S'Armuna war überrascht. Sie fragte sich, wie Ayla, eine völlig Fremde, soviel wissen konnte. "Für jemanden, der Brugar nie gesehen hat, scheinst du eine ganze Menge über ihn zu wissen."
    "So war er von gemischten Geistern?" fragte Jondalar.
    "Ja. Attaroa hat mir von seiner Herkunft erzählt - soweit sie selber davon wußte. Offensichtlich war seine Mutter ein Misch-ling, halb Mensch, halb Flachschädel. Sie stammte von einer unvermischten Flachschädel-Mutter ab", begann S'Armuna.
    Wahrscheinlich ein Kind aus einer Verbindung mit einem Mann der Anderen, dachte Ayla. Wie das kleine Mädchen bei der Clan-Versammlung, das Durc versprochen wurde.
    "Ihre Kindheit muß sehr unglücklich gewesen sein. Sie verließ ihre Leute, als sie kaum zur Frau erwachsen war, mit einem Mann der Leute, die westlich von hier leben."
    "Der Losadunai?" fragte Jondalar.
    "Ja, ich glaube, sie werden so genannt. Wie auch immer - bald nachdem sie ihre Leute verlassen hatte, bekam sie ein Kind. Das war Brugar", fuhr S'Armuna fort.
    "Brugar - wurde er auch manchmal Brug genannt?" warf Ayla ein.
    "Woher weißt du das?"
    "Brug hätte sein Clan-Name sein können."
    "Der Mann, mit dem seine Mutter fortgegangen war, pflegte sie zu schlagen. Wer weiß, warum? Manche Männer sind so."
    "Die Frauen des Clans werden so erzogen, daß sie das klaglos
     
    hinnehmen", sagte Ayla. "Die Männer dürfen Frauen schlagen, um sie zu maßregeln. Sie dürfen sie dabei nicht ernsthaft verletzen, aber einige Männer tun es."
    S'Armuna nickte verständnisvoll. "Vielleicht hielt Brugars Mutter es am Anfang für selbstverständlich, daß der Mann, mit dem sie zusammenlebte, sie schlug. Vielleicht hat sie ihn deshalb verlassen. Jedenfalls nahm sie ihr Kind und ging zu den Leuten zurück", sagte S'Armuna.
    "Und wenn es schon für sie schwer gewesen war, bei den Clan-Leuten aufzuwachsen - wieviel schwerer muß es dann für ihren Sohn gewesen sein, der noch nicht einmal ein echter Mischling war", sagte Ayla.
    "Wenn die Geister sich so vermischten, wie zu erwarten war, wäre er zu drei Viertel ein Mensch und nur zu einem Viertel ein Flachschädel gewesen", sagte S'Armuna.
    Ayla mußte an ihren Sohn Durc denken. Broud wird ihm das Leben nicht leicht machen. Was, wenn er so wird wie Brugar? Aber Durc ist ein echter Mischling, und er hat Uba, die ihn liebt, und Brun, der ihn erzieht. Brun hat ihn in den Clan auf-genommen, als er Anführer und Durc noch ein Kleinkind war. Er wird dafür sorgen, daß Durc nach der Art des Clans auf-wächst. Er wäre auch imstande, sprechen zu lernen, wenn je-mand es ihn lehrte; aber er wird die Tradition nicht vergessen. Mit Bruns Hilfe wird er ein vollwertiger Clan-Mann werden.
    S'Armuna ahnte plötzlich, was es mit der geheimnisvollen jungen Frau auf sich hatte. "Woher weißt du soviel über die Flachschädel, Ayla?"
    Ayla war auf die Frage nicht vorbereitet. Sie war nicht auf der Hut. wie sie es bei Attaroa gewesen wäre. Anstatt eine ausweichende Antwort zu geben, platzte sie mit der Wahrheit heraus. "Ich wurde von ihnen aufgezogen", sagte sie. "Meine Eltern starben bei einem Erdbeben, und sie nahmen mich bei sich auf."
    "Dann muß deine Kindheit noch schwerer gewesen sein als die Brugars", sagte S'Armuna.
    "Nein. Ich glaube, in gewisser Weise war sie leichter. Ich wurde nicht als Mißgeburt angesehen. Ich war nur anders. Eine
    der Anderen - so nennen sie uns. Sie setzten keine Erwartungen in mich. Einiges von dem, was ich tat, erschien ihnen so seltsam, daß sie nicht wußten, was sie von mir halten sollten. Manche von ihnen glaubten wohl. ich wäre schwer von Begriff, weil es mir Mühe machte, alles zu behalten, was man mich lehrte. Ich sage nicht, daß es leicht für mich war. Ich mußte ihre Art zu sprechen lernen, und ich mußte lernen, nach ihrer Art zu leben. Das war schwer; aber ich hatte Glück. Iza und Creb, die Leute, die mich aufzogen, liebten mich. Ohne sie wäre ich nicht am Leben geblieben."
    S'Armuna hätte gern Näheres erfahren, aber es war jetzt nicht die Zeit, Fragen zu stellen. "Es ist nur gut, daß du nicht von gemischten Geistern bist", sagte sie und warf Jondalar einen bedeutungsvollen Blick zu. "Vor allem, wenn du die Zelandonii kennenlernen willst."
    Ayla fing ihren Blick auf und glaubte zu wissen, was die Frau meinte. Sie erinnerte sich daran, wie Jondalar reagiert

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