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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Pferde verwandeln, wenn sie weggehen", sagte die jüngere Wolfsfrau.
    "Sei nicht albem", sagte Epadoa. "Haben wir nicht ihr letztes Nacht-Lager gefunden? Warum sollten sie ein Lager auf-schlagen, wenn sie sich in Tiere verwandeln können?"
    Sie hat recht, dachte Ayla. Zumindest kann sie ihren Kopf gebrauchen und ist auch ganz gut im Spurensuchen. Vermutlich ist sie sogar eine passable Jägerin; schade, daß sie Attaroa so nahe steht.
    Ayla kauerte sich hinter das kahle, verästelte Gehölz und in das gelblich verdorrte, kniehohe Gras und sah sie näher kommen. In dem Augenblick, als beide Frauen nach unten schauten, stand sie leise auf und hielt die Speerschleuder bereit.
    Epadoa zuckte überrascht zusammen. Unavoa sprang zurück und ließ einen kleinen Schreckensschrei hören, als sie die blonde Fremde erblickte.
     
    "Sucht ihr mich?" sagte Ayla in der Sprache der S'Armunai. "Hier bin ich."
    Unavoa schien bereit, auf der Stelle kehrtzumachen; auch Epadoa wirkte nervös und ängstlich.
    "Wir - wir waren auf der Jagd", sagte Epadoa.
    "Hier kann man keine Pferde in den Abgrund treiben", sagte Ayla.
    "Wir haben keine Pferde gejagt."
    "Ich weiß. Ihr seid hinter Ayla und Jondalar her."
    Aylas plötzliches Erscheinen und die Art, wie sie sprach, erweckte in beiden Frauen den Wunsch, von dieser Gewalt, die übermenschliche Kräfte zu besitzen schien, möglichst weit weg zu sein.
    "Ich glaube, die beiden sollten zu ihrem Lager zurückkehren, sonst verpassen sie noch das große Fest heute nacht." Die Stimme kam aus dem Wald und gehörte Jondalar.
    Die Frauen blickten sich um und sahen den großen, blonden Mann, der lässig am Stamm einer hohen Birke lehnte und Speer und Speerschleuder bereithielt.
    "Ihr habt recht. Wir wollen das Fest nicht versäumen", sagte Epadoa und zog ihre sprachlose Begleiterin mit sich fort.
    Als sie gegangen waren, konnte sich Jondalar ein breites Grinsen nicht verkneifen.
     
    Die Sonne neigte sich der Dämmerung des kurzen Wintertages zu, als Ayla und Jondalar zum Lager der S'Armunai zurückritten. Sie hatten für Wolf ein anderes Versteck gesucht, näher bei der Siedlung; es würde bald dunkeln, und die Leute verließen ihr Feuer bei Nacht nur selten. Ayla war dennoch besorgt, daß man ihn fangen könnte.
    S'Armuna kam gerade aus ihrer Hütte heraus, sah die beiden am Rande des Feldes absteigen und lächelte erleichtert; sie hatte an ihrer Rückkehr gezweifelt. Warum sollten sich Fremde für Menschen, die sie nicht einmal kannten, in Bedrängnis bringen? Sie ging zur Begrüßung auf sie zu.
    "Wir treffen gerade die letzten Vorbereitungen für das morgige Fest. Wollte ihr euch an dem Feuer wärmen, das wir immer in der Nacht davor anzünden?" fragte die Frau.
    "Es ist kalt", sagte Jondalar. Beide gingen mit ihr zum Brennofen auf der anderen Seite des Lagers.
    "Ich habe herausgefunden, wie man das Essen, das ihr mitgebracht habt, heiß macht, Ayla. Es duftet herrlich." S'Armuna lächelte.
    "Wie kannst du eine solche Menge in Körben erhitzen?"
    "Ich zeige es dir", sagte die Frau und duckte sich in den Vorraum des kleinen Baues. Ayla und Jondalar folgten ihr. Obwohl in der kleinen Herdstätte kein Feuer brannte, war es im Vorraum warm. S'Armuna ging auf die zweite Kammer zu und zog den Mammutschulterknochen vor dem Eingang zurück. Drinnen war es heiß, heiß genug zum Kochen, dachte Ayla. Sie sah ein Feuer in der Kammer brennen, und ihre beiden Körbe standen in einiger Entfernung davon.
    "Es duftet wirklich gut!" sagte Jondalar.
    "Ich könnt euch kaum vorstellen, wie viele Leute schon nach dem Beginn des Festes gefragt haben", sagte S'Armuna. "Man kann es sogar in der Umfriedung riechen. Ardemun fragte mich, ob die Männer wirklich etwas abbekommen. Aber das ist es nicht allein. Zu meiner Überraschung hat Attaroa den Frauen befohlen, für alle genug Essen zuzubereiten. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann wir das letzte Mal ein echtes Fest hatten. Es gab ja auch kaum einen Grund dafür. Ich wundere mich, was wir wohl heute nacht feiern."
    "Besuch", sagte Ayla. "Ihr ehrt die Gäste."
    "Ja, Gäste", sagte sie Frau. "Denkt daran, daß es ihr Vorwand war, um euch zur Rückkehr zu bewegen. Ich muß euch warnen. Trinkt oder eßt nichts, was aus unberührten Schüsseln kommt. Attaroa kennt viele schädliche Dinge, die man im Essen ver-stecken kann. Eßt möglichst nur das, was ihr mitgebracht habt."
    "Gilt das auch hier?" fragte Jondalar.
    "Niemand wagt es, hier ohne meine Erlaubnis herein-zukommen",

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