Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Tochter wird so oder so verloren sein. Ich bin zu alt, um mich noch um mein Leben zu sorgen."
    "Sie begingen Verrat", sagte Epadoa. "Jetzt wissen sie, was passiert, wenn sie zu fliehen versuchen."
    Attaroa ließ nicht erkennen, ob Epadoa in ihrem Sinn gesprochen hatte.
    Statt dessen drehte sie sich mit gelangweiltem Blick um, ging zu ihrer Hütte und überließ Epadoa und ihren Wolfsfrauen die Überwachung des Pferchs. Doch als sie ein lautes, schrilles Pfeifen hörte, fuhr sie erschrocken herum. Ein flüchtiger Ausdruck des Entsetzens verdrängte ihr kaltes, grausames Lachen, als sie beide Pferde, die am anderen Ende des Feldes fast außer Sicht gewesen waren, auf Ayla zugaloppieren sah. Schnell verschwand sie in ihrer Erdhütte.
    In der Siedlung breitete sich Verblüffung und Erstaunen aus, als Ayla und Jondalar auf den Rücken der Tiere sprangen und im Galopp davonritten. Die meisten der Zurückbleibenden wünschten, sie könnten auch so schnell und leicht verschwinden, und viele fragten sich, ob sie die beiden jemals wiedersehen würden.
    "Ich wünschte, wir könnten für immer fortgehen", sagte Jon-. dalar, als sie langsamer ritten und er mit Renner auf der Höhe von Ayla und Winnie war.
    "Ich auch", sagte sie. "Das Lager ist unerträglich; es macht mich wütend und traurig. Ich ärgere mich sogar darüber, daß S'Armuna es so lange mitangesehen hat, obwohl ich mit ihr und
     
    ihren Gewissensbissen Mitleid verspüre. Jondalar, wie können wir diese Jungen und Männer befreien?"
    "Das müssen wir mit S'Armuna besprechen", sagte Jondalar. "Es ist deutlich zu sehen, daß die meisten Frauen etwas ändern wollen, und ich bin sicher, daß viele helfen würden, wenn sie nur wüßten, wie. S'Armuna weiß bestimmt, wer das ist."
    Sie hatten den offenen Wald hinter dem Feld erreicht und ritten durch das mancherorts nur spärliche Gebüsch zum Fluß an die Stelle zurück, wo sie Wolf zurückgelassen hatten. Als sie näher kamen, ließ Ayla einen leisen Pfiff ertönen, und Wolf sprang fast außer sich vor Freude auf sie zu. Er hatte gehorcht und an seinem Platz ausgeharrt. Aber Ayla entging es nicht, daß er gejagt und seine Beute mitgebracht hatte; er hatte also sein Versteck zumindest eine Zeitlang verlassen. Das beunruhigte sie, weil sie dem Lager und seinen Wolfsfrauen so nah waren; aber sie konnte ihm keine Vorwürfe machen. Aber es festigte ihren Entschluß, ihn von den jagenden Frauen, die Wolfsfleisch aßen, so bald wie irgend möglich wegzubringen.
    Stumm gingen sie mit den Pferden zum Fluß zurück, zu dem Gehölz, in dem sie ihre Ausrüstung versteckt hatten. Ayla holte einen der letzten Riegel ihres Reiseproviants hervor, brach ihn in zwei Teile und gab Jondalar das größere Stück. Sie saßen mitten im Gestrüpp, aßen die Kleinigkeit und waren froh, der bedrückenden Umgebung des Lagers der S'Armunai entronnen zu sein.
    Plötzlich ließ Wolf ein tiefes, grollendes Knurren hören, und Ayla sträubten sich die Haare im Nacken.
    "Da kommt jemand", flüsterte Jondalar, von dem Geräusch aufgeschreckt.
    Mit angespannter Aufmerksamkeit suchten Ayla und Jondalar die Gegend ab, sicher, daß Wolfs schärfere Sinne eine unmittelbare Gefahr gewittert hatten. Ayla ging in die Richtung, in die Wolfs Nase deutete, blickte angestrengt durch das buschige Gewirr und sah, wie zwei Frauen näher kamen. Eine war, da war sie sich fast sicher, Epadoa. Sacht berührte sie Jondalars Arm und deutete dahin. Er nickte, als er sie sah.
     
    "Warte und halte die Pferde ruhig", bedeutete sie ihm in der lautlosen Sprache des Clans. "Ich schleiche mich an die Frauen heran und lenke sie von Wolf ab, damit er sich verstecken kann."
    "Ich gehe", gab Jondalar mit einem Kopfschütteln zu verstehen.
    "Frauen hören mir eher zu", antwortete Ayla.
    Jondalar nickte widerstrebend. "Ich warte hier mit der Speerschleuder", gestikulierte er. "Du nimmst auch die Speer-schleuder."
    Ayla nickte zustimmend. "Und die Steinschleuder", sig-nalisierte sie zurück.
    Lautlos schlich sich Ayla zu den beiden Frauen und wartete. Beim Näherkommen konnte sie sie verstehen.
    "Ich bin sicher, Unavoa, sie kamen von hier, als sie letzte Nacht ihr Lager verließen", sagte die Erste der Wolfsfrauen.
    "Aber sie waren doch schon seit der letzten Nacht in unserem Lager. Warum suchen wir noch hier?"
    "Vielleicht kommen sie hierher zurück; und selbst wenn sie es nicht tun, könnten wir etwas über sie erfahren."
    "Manche sagen, daß sie verschwinden oder sich in Vögel oder

Weitere Kostenlose Bücher