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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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konzentrischen Kreise, den gleichen dreieckigen Kopf. Die S'Armunai mußten entfernte Verwandte der Mamutoi sein, von denen Ranecs Gewand stammte.
    Beim Abschied von den Mamutoi hatte Nezzies Sohn Danug, der junge Mann, der zum Ebenbild Taluts heranwuchs, zu ihr gesagt, er würde eines Tages zu den Zelandonii reisen, um sie und Jondalar zu besuchen. Wenn Danug nun älter würde, wenn er auf eine solche Reise ginge und hier vorbeikäme! Wenn Danug oder irgendein anderer Mamutoi in Attaroas Lager gefangengehalten würde und Schaden nähme? Der Gedanke daran festigte ihren Entschluß, diesen Menschen zu helfen und Attaroas Macht ein Ende zu bereiten.
    Die Anführerin zog den Stab zurück, den Ayla betrachtet hatte, und reichte ihr eine hölzerne Schale. "Da du unser verehrter Gast bist und diesem Fest soviel Glanz verliehen hast", sagte sie mit beißendem Sarkasmus, "nimm hier von der Spezialität einer unserer Frauen." Die Schale war voller Pilze, die man so geschnitten und gekocht hatte, daß sie nicht mehr erkennbar waren.
    S'Armuna übersetzte und fügte hinzu: "Nimm dich in acht."
     
    Doch Ayla bedurfte weder der Übersetzung noch der Warnung. "Nein, ich möchte jetzt keine Pilze", sagte sie.
    Attaroa lachte, als hätte sie die Antwort erwartet. "Schade", sagte sie und fischte sich eine Handvoll Pilze aus der Schüssel. "Sie sind köstlich!" Sie aß noch ein paar Happen, reichte die Schale mit vielsagendem Lächeln an Epadoa weiter und leerte ihren Becher Birkenbier.
    Im Verlauf des Abends trank sie noch einige Becher und wurde laut und ausfallend. Eine Wolfsfrau kam von der Wache am Pferch zu Epadoa, die aufstand und Attaroa ein paar Worte zuflüsterte. "Es scheint, als wollte Ardemun uns im Namen der Männer für dieses Fest danken", sagte Attaroa mit spöttischem Lachen. "Sie wollen sich sicher nicht bei mir, sondern bei unserem geehrten Besuch bedanken. Bring den alten Mann heraus", sagte sie zu Epadoa.
    Die Wolfsfrau ging, und bald humpelte Ardemun aus dem Gat-ter des hölzernen Zaunes auf das Feuer zu.
    "Die Männer wollen sich bei mir für das Fest bedanken, höre ich", sagte die Anführerin.
    "Ja, S'Attaroa, sie baten mich, dir das zu sagen."
    "Sag mir, alter Mann, warum fällt es mir schwer, dir zu glauben?"
    Ardemun sagte lieber nichts. Er stand nur da und schaute auf den Boden nieder, als würde er am liebsten darin versinken.
    "Wertlos! Er ist wertlos! Keine Kraft in ihm, überhaupt nichts." Attaroa spuckte vor Ekel aus. "Wie sie alle. Sie alle sind ohne jeden Wert." Sie wandte sich an Ayla. "Warum bindest du dich an diesen Mann?" sagte sie und zeigte auf Jondalar. "Bist du nicht stark genug, um ohne ihn zu leben?"
    Ayla wartete, bis S'Armuna übersetzte, um Zeit zum überlegen zu gewinnen. "Ich will mit ihm zusammen sein. Ich habe lange genug allein gelebt", antwortete Ayla.
    "Und wenn er alt und hinfällig wird wie Ardemun, was dann?" sagte Attaroa und warf einen verächtlichen Blick auf den alten Mann. "Wenn sein Gerät zu schlaff ist, um dir Vergnügen zu bereiten, wird er völlig nutzlos sein - wie alle."
    Wieder wartete Ayla auf die Übersetzung der älteren Frau, obwohl sie die Anführerin verstand. "Niemand bleibt ewig jung. Ein Mann ist mehr als sein Glied."
    "Doch den da solltest du loswerden; er hält sich nicht lange." Sie ging auf den großen, blonden Mann zu. "Er sieht stark aus, hatte aber nicht einmal die Kraft, Attaroa zu nehmen. Oder er fürchtete sich davor." Sie lachte und trank noch mehr, dann wandte sie sich an Jondalar. "Gib zu, du hast Angst vor mir. Deshalb konntest du mich nicht nehmen."
    Jondalar verstand sie und wurde wütend. "Es gibt einen Unterschied zwischen Furcht und mangelndem Verlangen, Attaroa. Begehren kann man nicht erzwingen. Ich wollte dich nicht", sagte Jondalar.
    "Das ist eine Lüge", schrie Attaroa erzürnt, als sie S'Armunas Übersetzung hörte. Sie stand auf und trat drohend auf ihn zu. "Du hast Angst vor mir, Zelandonii. Das merkte ich. Ich habe mit vielen Männern gekämpft, und du hast dich sogar davor gefürchtet, mit mir zu kämpfen."
    Auch Jondalar und Ayla erhoben sich. Mehrere Frauen um-kreisten sie. "Diese Leute sind unsere Gäste", sagte S'Armuna und stand ebenfalls auf. "Sie wurden zu unserem Fest eingeladen. Haben wir vergessen, wie man Besucher be-handelt?"
    "Ja, natürlich. Unsere Gäste", sagte Attaroa ironisch. "Wir müs-sen höflich und gastfreundlich sein, sonst denkt die Frau nicht gut von uns. Ich werde euch zeigen, wie wenig es mich

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