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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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berechtigt ist - geht nicht in die Falle, .die ihr Geist für euch aufgestellt hat. Es ist Zeit, umzukehren. Attaroa war ein Mensch. Begrabt sie mit der Würde, die sie im Leben nicht finden konnte, und laßt ihren Geist Frieden finden."
    Olamun nickte zustimmend. "Doch wer wird sie begraben? Wer wird sie vorbereiten? Sie hat keine Verwandten", sagte er.
    "Das ist die Pflicht der Einen, Die Der Mutter Dient", meinte S'Armuna.
    "Vielleicht helfen ihr diejenigen, die ihr in diesem Leben ge-folgt sind", schlug Ayla vor.
    Alle wandten sich nach Epadoa und den Wolfsfrauen um. Sie drängten sich zusammen, als wollten sie sich gegenseitig schützen.
    "Und dann können sie ihr in die nächste Welt folgen", sagte eine andere männliche Summe. Aus der Menge kamen zustimmende Rufe. Epadoa schwang ihren Speer.
    Plötzlich trat eine junge Wolfsfrau aus der Gruppe heraus. "Ich habe nie darum gebeten, eine Wolfsfrau zu werden. Ich wollte nur jagen lernen, um nicht zu hungern."
    Epadoa starrte sie drohend an, doch die junge Frau blickte trotzig zurück.
    "Laßt Epadoa spüren, was es heißt, hungrig zu sein", sagte wieder eine männliche Stimme. "Laßt sie hungern, bis sie die nächste Welt erreicht. Dann wird auch ihr Geist hungrig bleiben."
    Ein warnendes Knurren von Wolf trieb die Leute, die sich Ayla und den Jägerinnen näherten, zurück. Angstvoll blickten sie auf die Frau und das Tier.
    Ayla fragte nicht, wer diesmal gesprochen hatte. "Attaroas Geist ist immer noch unter uns", sagte sie. "Er zeugt Gewalt und Rachegelüste."
    "Epadoa muß für das Böse, das sie getan hat, büßen." Ayla sah Cavoas Mutter hervortreten. Ihre junge, schwangere Tochter stand dicht hinter ihr.
    Jondalar erhob sich und trat neben Ayla. Irgendwie spürte er, daß die Frau ein Recht auf Vergeltung für den Tod ihres Sohnes hatte. Er sah zu S'Armuna hinüber, die aber auch auf Aylas Antwort wartete.
    "Die Frau, die deinen Sohn tötete, ist schon in die nächste Welt gegangen", sagte Ayla. "Doch Epadoa soll vergelten, was sie dir angetan hat."
    "Und was ist mit diesen Jungen?" fragte Ebulan und trat zur Seite, damit Ayla zwei Jungen sehen konnte, die sich auf einen leichenblassen, alten Mann stützten.
    Ayla schrak zusammen, als sie den Mann sah; einen Augen-blick lang glaubte sie, es wäre Creb. Er war groß und hager, während der heilige Mann des Clans klein und untersetzt gewesen war, doch sein zerfurchtes Gesicht und seine dunklen Augen drückten die gleiche Art von Würde aus, und er genoß offenkundig das gleiche Ansehen.
    Aylas erster Gedanke war, ihm die Respektbezeugung des Clans zu erweisen, sich zu seinen Füßen zu setzen und zu warten, daß er ihre Schulter berühre; doch sie wußte, daß man das mißverstehen konnte. Statt dessen beschloß sie, ihm mit formeller Höflichkeit zu begegnen.
    "Jondalar, ich kann diesen Mann nicht ansprechen, ohne ihm vorgestellt zu werden", sagte sie.
    Jondalar begriff ihre Gefühle sofort. Auch ihn hatte der Mann beindruckt. Er trat vor und führte Ayla zu ihm. "S'Amodun, Höchstgeachteter der S'Armunai, dies ist Ayla vom Löwen-Lager der Mamutoi, Tochter des Herdfeuers des Mammut, Erwählte vom Geist des Höhlenlöwen und vom Höhlenbären Beschützte."
    Die letzten Worte überraschten Ayla. Niemand hatte jemals den Höhlenbären als ihren Beschützer benannt. Und doch konnte es wahr sein, zumindest mittelbar durch Creb.
    Ihn hatte der Höhlenbär erwählt - er war das Totem des Mog-ur -, und Creb erschien so oft in ihren Träumen, daß er sie sicher-lich leitete und beschützte; vielleicht mit Hilfe des Großen Höhlenbären.
    "S'Amodun von den S'Armunai heißt die Tochter des Mammutherdfeuers willkommen", sagte der alte Mann. Nicht nur er sah im Herdfeuer des Mammut die wesentlichste ihrer Beziehungen. Die meisten Leute hier verstanden die Bedeutung des Mammutherdes für die Mamutoi; es ehrte sie ebenso wie der Name Derer, Die Der Mutter Diente, S'Armuna.
    Natürlich, das Herdfeuer des Mammut, dachte S'Armuna. Nun schien ihr vieles klarer. Doch wo war ihre Tätowierung? Trugen nicht alle, die zum Mammutherd zugelassen waren, ein Zeichen?
    "Ich freue mich, dich zu kennen, Höchstgeachteter S'Amodun", sagte Ayla in der Sprache der S'Armunai.
    Der Mann lächelte. "Du hast unsere Sprache gut gelernt, doch eben hast du etwas doppelt ausgedrückt. Ich heiße Amodun. S'Amodun bedeutet >Höchstgeachteter Amodun<. Das Lager gab mir diesen Titel. Ich weiß nicht, warum."
    Sie wußte es. "Darf ich dir eine Frage

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