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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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diesem Augenblick zumute, als wäre ihre kleine Reisegesellschaft das einzig Lebendige auf der Welt.
    Am Ende des Tales ging es wieder steil bergauf. Schimmernde Edeltannen erschienen in der Gesellschaft stattlicher, dunkelgrüner Fichten. Mit zunehmender Höhe wurden die Kiefern kümmerlicher, sie überließen es schließlich ganz den Fichten und Tannen, die Mittlere Mutter zu begleiten.
    Unterwegs wanderten Jondalars Gedanken immer wieder zu den Clan-Leuten zurück, die sie getroffen hatten - er würde sie nie mehr als Tiere betrachten können. Ich muß meinen Bruder davon überzeugen. Vielleicht kann er eine Verbindung zu ihnen knüpfen - das heißt, wenn er noch Anführer ist. Als sie eine Pause machten, um heißen Tee zu trinken, sprach Jondalar seine Gedanken aus.
    "Wenn wir nach Hause kommen, werde ich mit Joharran über die Leute vom Clan sprechen, Ayla. Wenn andere Leute mit ihnen Handel treiben, können wir das auch. Außerdem sollte er erfahren, daß sie sich mit entfernten Clans treffen, um über die Schwierigkeiten zu reden, die sie mit uns haben", sagte Jondalar. "Es könnte Unruhen geben, und ich würde nicht gern gegen Leute vom Schlage eines Guban kämpfen."
    "Das eilt nicht, glaube ich. Sie werden lange brauchen, bis sie zu irgendwelchen Entschlüssen kommen. Sie tun sich schwer mit allem Neuen und Unerwarteten", sagte Ayla.
    "Und was ist mit dem Handel - glaubst du, sie wären dazu bereit?"
    "Guban vermutlich eher als die anderen. Er wollte mehr über
     
    uns erfahren. Und er war bereit, die Krücken auszuprobieren, auch wenn er noch nicht auf den Pferden reiten wollte. Daß er eine so ungewöhnliche Frau von einem weit entfernten Clan mit nach Hause gebracht hat, sagt auch viel über ihn. Bei all ihrer Schönheit hat er es dennoch gewagt."
    "Findest du sie schön?"
    "Du nicht?"
    "Ich kann mir vorstellen, warum Guban das so sieht", sagte Jondalar.
    "Was ein Mann schön findet, hängt vermutlich davon ab, wie er selbst ist", meinte sie.
    "Ja, und ich finde dich schön."
    Ayla lächelte. "Es freut mich, daß du so denkst."
    "Es ist wahr. Denkst du noch an all die Aufmerksamkeit, die du bei dem Fest der Mutter erregt hast? Habe ich dir schon gesagt, wie froh ich darüber war, daß du mich gewählt hast?" Jondalar lächelte, als er daran dachte.
    Ihr fiel ein, was er zu Guban gesagt hatte. "Ich gehöre dir, nicht wahr?" sagte sie. "Gut, daß du die Sprache des Clans nicht allzu perfekt sprichst. Guban hätte sonst bemerkt, daß du gelogen hast, als du mich deine Gefährtin nanntest."
    "Nein, das hätte er nicht. Wir hatten noch keine Feier der Zusammengabe, doch in meinem Herzen sind wir längst vereint. Es war keine Lüge", sagte Jondalar.
    Ayla war gerührt. "Ich empfinde es ebenso", sagte sie zärtlich. "Seit der Zeit im Tal ist das so."
    Jondalar griff nach ihr, umarmte sie, und ihm war, als erlebte er in diesem Augenblick eine Zeremonie der Vereinigung. Es spielte keine Rolle mehr, ob er jemals eine solche Feier haben würde, die bei seinen Leuten anerkannt war. Er würde sie mitmachen, um Ayla einen Gefallen zu tun, aber er brauchte die Zeremonie nicht mehr.
    Ein plötzlicher Windstoß ließ Jondalar vor Kälte erschauern und vertrieb den Anflug von Wärme, die er gespürt hatte. Er stand auf, verließ die Wärme des kleinen Feuers und atmete tief durch. Er keuchte, als sich die schneidende, trockene Luft in seine Lungen brannte. Er duckte sich in seine Kapuze und zog sie weit über die Augen, damit die Hitze des Körpers die Luft, die er atmete, erwärmen konnte. Das letzte, was er sich wünschte, war ein warmer Wind. Doch auch bittere Kälte war gefährlich, das wußte er.
    Nördlich von ihnen hatte sich der große kontinentale Gletscher südwärts vorgeschoben, wie um die schönen Berge mit ihren Schneegipfeln mit seiner frostigen Umarmung zu beglücken. Sie befanden sich in der kältesten Gegend des ganzen Erdteils, zwischen den glitzernden Felstürmen im Süden und dem gewaltigen Nordeis, und es war tiefer Winter. Die Gletscher raubten der Luft die Feuchtigkeit und saugten gierig jeden Tropfen ein, um ihre angeschwollene, auf das Muttergestein drückende Masse zu vermehren; sie sammelten Reserven, um dem Angriff der Sommerhitze standzuhalten.
    Der Kampf zwischen Kälte und Tauwetter um die Herrschaft über die Große Mutter Erde war fast zum Stillstand gekommen. Doch das Blatt wandte sich wieder: der Gletscher gewann die Oberhand. Er würde noch einen weiteren Vorstoß machen und seinen

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