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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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aus.
    Vielerorts lag der uralte Felsen des Hochlands am Fuß des Gletschers offen zutage. Das Massiv, das der gewaltige Druck, der die Gebirge im Süden geschaffen hatte, gefaltet und aufgeworfen hatte, war einst ein fester, kristalliner Granitblock gewesen, der mit einem ähnlichen Hochland im Westen verbunden war. Die Kräfte, die gegen den unverrückbaren alten Berg stießen, hinterließen ihre Spuren in Form eines großen Risses, der den Block gespalten hatte. In der Mitte der breiten Talsohle dieser Unglücksfurche, beschützt von den hohen Seiten des gespalteten Massivs, bahnte sich ein Fluß seinen Weg. Jondalar hatte vor, in südwestlicher Richtung weiterzuziehen und den Gletscher schräg zu überqueren, um beim Abstieg ein sanfteres Gefälle vorzufinden. Er wollte den Fluß näher an seiner Quelle hoch in den südlichen Bergen überschreiten, bevor er sich um das vereiste Massiv und durch die Talrinne schlängelte.
    "Was ist das?" fragte Ayla und hielt den fraglichen Gegenstand hoch. Es waren zwei ovale Holzplättchen, eng zu-sammenstehend in einen festen Rahmen montiert, an dessen äußeren Rändern Lederriemen befestigt waren. In der Mitte der hölzernen Ovale war ein schmaler horizontaler Schlitz eingeschnitten, der die Plättchen nahezu halbierte.
    "Das habe ich kurz vor unserem Aufbruch gemacht. Ich habe auch eines für dich. Es ist für die Augen. Manchmal ist das Licht auf dem Eis so grell, daß man nur noch weiß sehen kann - Schneeblindheit nennt man das. Die Blindheit gibt sich gewöhnlich nach einer Weile, aber die Augen können sich schrecklich röten und entzünden. Das hier schützt sie. Komm, setz es auf", sagte Jondalar. Und als er sie damit hantieren sah, fügte er hinzu: "Hier, mache es so wie ich." Er setzte den ungewohnten Sonnenschutz auf und band die Riemen hinter dem Kopf zusammen.
    "Kannst du damit etwas sehen?" fragte Ayla. Sie konnte seine Augen hinter den langen, horizontalen Schlitzen kaum wahrnehmen, setzte aber die Brille, die er ihr gab, gleichfalls auf. "Man kann fast alles sehen! Nur wenn man zur Seite schauen will, muß man den Kopf drehen." Sie mußte lachen. "Du siehst so komisch aus mit deinen großen, blinden Augen, wie ein Geist - oder ein Käfer. Vielleicht wie der Geist eines Käfers."
    "Du auch" sagte er lächelnd. "Aber diese Käfer können uns das Leben retten. Du mußt etwas sehen, wenn du auf das Eis hinaufsteigst."
    "Gut, daß wir diese Fußlingseinlagen aus Mufflonwolle von Madenias Mutter haben", sagte Ayla und legte sie griffbereit zurecht. "Selbst wenn sie naß werden, halten sie die Füße warm."
    "Wir werden noch dankbar sein für das zweite Paar, wenn wir auf dem Eis sind", sagte Jondalar.
    "Beim Clan habe ich meine Füßlinge mit Riedgras ausgestopft."
    "Riedgras?"
    "Ja. Das hält warm und trocknet schnell."
    "Gut zu wissen", meinte Jondalar und nahm einen Füßling hoch. "Aber diese Füßlinge mit den Sohlen aus Mammuthaut sind fast wasserdicht und halten etwas aus. Eis kann scharfkantig sein, und sie sind derb genug, damit man, be-sonders beim Aufstieg, nicht abrutscht. Aber nun weiter. Wir brauchen das Breitbeil, um Eis aufzuhacken." Er legte das Werkzeug beiseite. "Und Seile. Und gute, feste Schnüre. Wir werden das Zelt brauchen. Schlaffelle und Essen natürlich. Wollen wir ein paar Kochgeräte hierlassen? Wir brauchen nicht viel auf dem Eis und können uns später bei den Lanzadonii Ersatz holen."
    "Wir werden vom Reiseproviant leben müssen. Ich werde nicht kochen können. Dann brauchen wir nur den großen Topf mit dem Gestell, den wir von Solandia bekommen haben, um Eis zu schmelzen. Wir können ihn direkt über das Feuer stellen. Das geht schneller, und wir müssen das Wasser ja nicht kochen, nur erwärmen", sagte Ayla.
    "Nimm auch einen Speer mit."
    "Warum? Auf dem Eis gibt es doch keine Tiere, oder?"
    "Nein, aber du kannst ihn als Stock nehmen, um zu prüfen, ob das Eis vor deinen Füßen fest ist. Und was ist mit dieser Mammuthaut?" fragte Jondalar. "Wir haben sie die ganze Zeit mit uns herumgeschleppt. Brauchen wir sie wirklich? Sie ist schwer."
    "Aber gut und geschmeidig, und ein wasserdichter Schutz für das Rundboot. Du hast gesagt, daß es auf dem Eis Schnee gibt." Sie wollte sie ungern wegwerfen.
    "Aber wir können das Zelt als Schutz nehmen."
    "Ja, schon ..." sagte Ayla und schürzte nachdenklich die Lippen. Dann fiel ihr noch etwas anderes auf. "Wo hast du diese Fackeln her?"
    "Von Laduni. Wir werden vor Sonnenaufgang aufstehen und

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