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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Steinen
    aussah, recht gut erkennen, aber das Nachtlicht täuschte über die Größe und Perspektive der Gegenstände und verschluckte Einzelheiten.
    Jondalar schlug eine langsame und vorsichtige Gangart ein und führte sein Pferd sorgfältig um Hindernisse herum. Ayla kümmerte sich mehr um den besten Pfad für ihre Stute als um ihre eigene Sicherheit. Als der Aufstieg steiler wurde, gerieten die schwerbeladenen Pferde aus dem Gleichgewicht und strauchelten. Auf einem abschüssigen Pfad rutschte Renner mit einem Huf aus, wieherte und wollte sich aufbäumen.
    "Ruhig, Renner", mahnte Jondalar und zog die Leine an, als könne er ihn aus eigener Kraft hochziehen. "Wir sind bald da, du schaffst es."
    Der Hengst bemühte sich, doch seine Hufe glitten auf dem tückischen Eis unter einer dünnen Schneeschicht aus, und Jondalar spürte, wie sich die Führleine straffte. Er lockerte das Seil und ließ es schließlich ganz los. Es würde ihn schmerzen, das Gepäck zu verlieren und, schlimmer noch, das Tier, aber er hatte Angst, daß der Hengst sich nicht fangen könnte.
    Doch als seine Hufe auf Geröll stießen, bekam Renner wieder festen Halt; er hob seinen Kopf und mühte sich vorwärts. Plötzlich war er über dem Rand und trottete geschickt über einen schmalen Riß am Ende einer Gletscherspalte, als sich der Weg wieder ebnete. Als er das Pferd streichelte und lobte, bemerkte Jondalar, daß der Himmel nicht länger tiefschwarz, sondern indigoblau war, am östlichen Horizont leuchtete ein hellerer Streifen.
    Dann fühlte er einen Ruck am Seil über seiner Schulter. Ayla muß zurückgerutscht sein, dachte er und lockerte das Seil.
    Sie hatten den Aufstieg begonnen. Doch plötzlich glitt das Seil durch seine Hand, bis er einen starken Ruck an der Taille verspürte. Sie hält Winnies Leine fest, sie muß loslassen, dachte er.
    Er packte das Seil mit beiden Händen und rief: "Laß los, Ayla! Sie reißt dich mit hinunter!"
     
    Doch Ayla hörte oder verstand ihn nicht. Winnie fand auf dem Gefälle keinen Halt und rutschte weiter zurück. Ayla hielt die Führleine fest, als könnte sie den Absturz der Stute verhindern, und rutschte selbst mit zurück. Jondalar zog es gefährlich nahe an den Rand. Haltsuchend griff er nach Renners Leine. Der Hengst wieherte.
    Doch das Zuggestell bremste Winnies Talfahrt. Eine der Stangen verfing sich in einer Spalte, und die Stute fand ihr Gleichgewicht wieder. Eine Schneewehe und Geröll gaben ihr weitere Sicherheit. Als Jondalar merkte, wie der Zug nachließ, ließ er Renners Führleine fahren. Gegen den Eisriß gestützt, zog Jondalar das Seil wieder fest um seine Taille.
    "Laß locker", rief Ayla, während sich Winnie an der gespannten Leine vorwärtsmühte.
    Wie durch ein Wunder erschien Ayla über dem Rand, und er zog sie das restliche Stück zu sich herauf. Dann tauchte Winnie auf. Mit einem Sprung nach vorn kletterte sie neben der Spalte hoch, und als ihre Hufe das ebene Eis erreicht hatten, ragten die Stangen des Zugschlittens hoch in die Luft, und das Rundboot ruhte auf dem Grat, den sie überwunden hatten. Jondalar stieß einen tiefen Seufzer aus.
    Wolf sprang mit einem Satz über die Kante und rannte auf Ayla zu. Er begann, an ihr hochzuspringen, doch sie fühlte sich nicht allzu standfest und wehrte ihn ab. Er sprang zurück, sah Jondalar und die Pferde, reckte die Schnauze hoch in die Luft und heulte nach ein paar vorbereitenden Jaulern laut und ausdauernd das Lied der Wölfe.
    Obwohl sie einen steilen Aufstieg hinter sich hatten und das Eis etwas flacher geworden war, hatten sie den Gipfel des Gletschers noch nicht ganz erreicht. Nahe am Rand gab es Risse und Haufen brüchigen Eises, das sich ausgedehnt und aufgeworfen hatte. Jondalar schritt über einen schneebedeckten, schroffgezackten Hügel und geriet schließlich auf eine ebene Fläche. Renner folgte ihm; hinter ihm polterten Eis- und Steinbrocken krachend über die Kante. Jondalar hielt das Seil straff gespannt, während Ayla das letzte Stück aufholte.
     
    Der Himmel hatte sich in das flüchtige Blau der Morgen-dämmerung gehüllt, und das Licht hinter dem Rand der Erde warf seine Strahlen über den Horizont. Ayla blickte auf den steilen Hang zurück und wunderte sich, wie sie diesen Aufstieg geschafft hatten. Von oben aus gesehen, schien es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Überwältigt hielt sie den Atem an.
    Die Sonne war im Osten über den Horizont geklettert und erleuchtete mit ihrem blendenden Licht eine

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