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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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tröstliche Sicherheit des Stroms weiterziehen müssen, der ihnen den Weg gewiesen hatte. Sie mußten ihre Wanderung nach Westen aufs Gerate-wohl fortsetzen, nur noch von Sonne, Sternen und Landmarken, an die sich Jondalar zu erinnern hoffte, geleitet.
    Oberhalb der Bergwiese konnten nur noch Algen, Flechten und Moose, die sich an Felsen und Geröll anklammerten, den harten Lebenskampf bestehen; dazu gesellten sich andere, seltene Arten von Polsterpflanzen. Ayla hatte schon begonnen, die Pferde mit dem mitgebrachten Gras zu füttern. Ohne ihr dickes, zottiges Fell hätten weder die Pferde noch der Wolf überleben können, doch die Natur hatte sie der Kälte angepaßt. Die Menschen hatten ihre eigenen Formen der Anpassung entwickelt. Sie nahmen die Felle der Tiere, die sie jagten; sonst hätten auch sie nicht überlebt.
    Steinböcke, Gemsen und Mufflons waren auf Bergwiesen zu Hause, selbst in abschüssigen, zerklüfteten Gegenden, und kletterten sogar noch höher hinauf. Pferde waren in dieser Höhe eine Seltenheit. Winnie und Renner stapften mit gesenkten Köpfen den Eishang hinauf und schleppten die Vorräte und die braunschwarzen Brennsteine, die für sie alle den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuteten. Die Menschen, die sie führten, hielten nach einer ebenen Stelle Ausschau, um ein Lager aufzuschlagen.
    Sie waren der extremen Kälte und des scharfen Windes überdrüssig, sie hatten das Bergaufsteigen satt. Es war erschöpfend. Selbst Wolf blieb in ihrer Nähe und rannte nicht mehr neugierig im Gelände herum.
     
    "Ich bin so müde", sagte Ayla, als sie versuchten, in dem stürmischen Wind das Zelt aufzuschlagen. "Müde vom Wind, müde von der Kälte. Ich glaube, es wird nie wieder warm. Daß es überhaupt so kalt sein kann!"
    Jondalar nickte zustimmend, aber er wußte, daß ihnen noch Schlimmeres bevorstand. Er sah, wie sie auf die große Eismasse vor ihnen starrte und wegschaute, als könne sie den Anblick nicht ertragen, und es dämmerte ihm, daß sie mehr als nur die Kälte beunruhigte.
    "Werden wir wirklich über all das Eis gehen müssen?" gestand sie schließlich ihre Ängste ein. "Geht das überhaupt? Ich weiß nicht einmal, wie wir den Gipfel erreichen wollen."
    "Leicht ist es nicht, aber möglich", sagte Jondalar. "Thonolan und ich haben es geschafft. Solange es noch hell ist, möchte ich den besten Weg für die Pferde ausfindig machen."
    "Mir ist, als wären wir schon ewig unterwegs. Wie weit ist es noch?"
    "Bis zur Neunten Höhle noch ein ganz schönes Stück, aber längst nicht so weit wie das, was wir schon hinter uns haben. Und wenn wir erst einmal über den Gletscher sind, ist es nur noch ein Katzensprung bis zu Dalanars Höhle. Da bleiben wir eine Weile, und du wirst Gelegenheit haben, ihn und Jerika und all die anderen kennenzulernen. Ich kann es kaum erwarten, Dalanar und Joplaya die Techniken der Steinbearbeitung zu zeigen, die mir Wymez beigebracht hat. Und selbst wenn wir eine Zeitlang dort bleiben, können wir wahrscheinlich noch vor dem Sommer zu Hause sein."
    Ayla fühlte sich elend. Sommer! Und jetzt war Winter! Wenn sie eine Ahnung von der Entfernung gehabt hätte, wäre sie vermutlich gar nicht so bereitwillig mit Jondalar gegangen. Dann hätte sie sich vielleicht noch mehr bemüht, ihn zu bewegen, bei den Mamutoi zu bleiben.
    "Komm, wir wollen uns den Gletscher näher anschauen", sagte Jondalar, "und die beste Möglichkeit des Aufstiegs erkunden. Dann sollten wir uns vergewissern, daß wir alles für die Überquerung des Eises beisammen haben."
     
    "Wir müssen heute abend ein paar Brennsteine nehmen, um ein Feuer zu machen", sagte Ayla. "Hier gibt es sonst nichts Brennbares. Und wir müssen etwas Eis schmelzen. Davon gibt es wahrhaftig genug."
    Bis in wenigen schattigen Vertiefungen gab es in der Umgebung ihres Lagers keinen Schnee, und auch während ihres Aufstiegs hatte es kaum geschneit. Jondalar war diesen Weg nur einmal zuvor gegangen, das ganze Gebiet schien jedoch viel trockener zu sein, als er es in Erinnerung hatte. Und er irrte sich nicht. Sie befanden sich im Regenschatten des Hochlands; der geringe Schneefall, den es hier gab, kam normalerweise erst gegen Ende des Winters. Er und Thonolan waren beim Abstieg in einen Schneesturm geraten.
    Als Jondalar und Ayla den Fuß des Eisbergs umwanderten, um den günstigsten Aufstieg zu finden, bemerkten sie Gebiete, in denen vordringende Eiszacken Erde und Gestein aufgeworfen hatten. Der Gletscher dehnte sich

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