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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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einen Teil des Felsens mit und ließ spitzgipflige Inseln zurück. Der Gletscher folgte den Konturen des Landes, zermalmte es und formte es neu, während er sich seinen Weg bahnte.
    Der Eisfluß hatte seine Strömungen und Wirbel, seine stehenden Gewässer und tosenden Zentren, doch sein Zeitmaß entsprach seiner schwerfälligen Masse. Für Zentimeter brauchte er Jahre. Aber Zeit spielte keine Rolle, er hatte unendlich viel davon. Der Gletscher wuchs und gedieh, solange die Kälte unter der kritischen Marke blieb.
    Gletscher waren nie ganz trocken. Durch den Druck sickerte irgendwo immer etwas Schmelzwasser herunter. Es sammelte sich in kleinen Spalten und Ritzen, und wenn es wieder gefror, dehnte es sich in alle Richtungen aus. Die Bewegung eines Gletschers strebte von seinen Ursprüngen weg. Und die Geschwindigkeit dieser Bewegung hing von der Neigung seiner Oberfläche ab, nicht von dem Gefälle des unterliegenden Grundes. War seine Oberfläche abschüssig, flog das Wasser im Gletscher durch die Risse schneller bergab und dehnte das Eis aus, wenn es wieder gefror. Gletscher wuchsen schneller, wenn sie noch jung waren, aber auch in der Nähe großer Ozeane oder Seen oder in Gebirgen, wo die hohen Gipfel für heftigen
     
    Schneefall sorgten. Ihr Wachstum verlangsamte sich, wenn ihre Oberfläche das Sonnenlicht zurückwarf und die Luft über ihrem Zentrum kälter, trockener und schneeärmer wurde.
    Unmittelbar auf dem Eis konnten Ayla und Jondalar kein Feuer anzünden. Sie hatten deshalb beschlossen, als Unterlage für die Steine, die sie zum Bau der Feuerstelle mitgebracht hatten, das Rundboot zu benutzen. Dazu mußten sie die Brennsteine aus dem Boot nehmen. Doch als Ayla die schwere Mammuthaut abnahm, fiel es ihr ein, daß diese ebensogut als Unterlage für ein Feuer geeignet war. Es machte auch nichts, wenn sie etwas angesengt wurde. Ayla war froh, daß sie die Haut mitgenommen hatte.
    Noch während sie rasteten, verschwand die Sonne hinter dichten Wolken, und bevor sie sich wieder auf den Weg machten, begann es unerbittlich zu schneien. Der Nordwind heulte über die Ebene, und nichts auf der riesigen Eisdecke, die über dem Massiv lag, gebot ihm Einhalt. Ein Schneesturm war im Anzug.
     

42. KAPITEL
     
    Mit dem Schnee nahm auch die Stärke des Windes zu. Heftige Böen trieben sie vorwärts, als wären sie nur ein Nichts in der blicklosen Weiße, die sie umgab.
    "Das sollten wir besser abwarten", schrie Jondalar gegen das Heulen des Windes an.
    Sie versuchten ihr Zelt aufzustellen, aber die Windböen zerrten an der Plane und rissen die Stangen aus dem Eis. Der Schneesturm drohte den beiden armseligen Lebewesen ihre Lederhaut wegzureißen, den tapferen Seelen, die sich über das Eis kämpften und es wagten, dem Wüten, das über die Ebene raste, die Stirn zu bieten.
    "Wie können wir das Zelt am Boden halten?" fragte Ayla. "Ist es hier oben immer so schlimm?"
     
    "An einen so heftigen Sturm kann ich mich nicht erinnern. Aber er überrascht mich auch nicht."
    Die Pferde standen mit gesenkten Köpfen still und ertrugen den Sturm mit stoischer Gelassenheit. Wolf scharrte sich in ihrer Nähe ein Loch. "Vielleicht könnte sich eines der Pferde auf das lose Ende stellen und es festhalten, bis wir die Pflöcke im Boden haben", schlug Ayla vor.
    Dann fiel ihnen eine Notlösung ein. Sie benutzten die Pferde als Stangen und Stützen zugleich. Sie "drapierten das Lederzelt über die Pferderücken, und Ayla brachte Winnie dazu, sich auf eine Ecke zu stellen; dann krochen sie unter das Fell und hofften, daß sich die Stute nicht allzu sehr bewegen würde. Sie nahmen den Wolf unter die angezogenen Knie, setzten sich, fast unter den Bäuchen der Pferde, auf das andere, umgeschlagene Ende des Zeltes und drängten sich eng aneinander.
    Es dunkelte schon, als sich die Sturmböen legten, und sie mußten über Nacht bleiben. Zuerst stellten sie das Zelt richtig auf. Am Morgen wunderte sich Ayla über einige dunkle Flecken auf dem Rand der Haut - dort, wo Winnie gestanden hatte. Sie dachte nicht weiter darüber nach, als sie sich sputeten, das Lager abzubrechen.
    Am zweiten Tag kamen sie besser voran, obwohl sie über Wälle brüchigen Eises klettern mußten und durch ein Gebiet mit mehreren gähnenden Spalten zogen, die alle in dieselbe Richtung wiesen. Am Nachmittag frischte der Wind wieder auf, aber nicht ganz so stark wie am Vortag; doch er flaute schnell wieder ab, so daß sie weiterwandern konnten.
    Gegen Abend bemerkte

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