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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Vor
rat an Kräutern und Arzneien wieder auffüllen können. Sie
betrachtete jedes kleine Bündel einzeln und rief sich in Erinnerung, wofür der Inhalt zu verwenden war: Süße Binsen helfen
bei Magenverstimmungen - aber Iza hat mir auch gesagt, dass
sie eine Fehlgeburt auslösen können, und das will ich vermei
den. Das bringt mich darauf, dass schwarze Birkenrinde eine
Fehlgeburt verhindern könnte, wenn ich welche hätte. Aller
dings glaube ich nicht, dass ich Gefahr laufe, dieses Kind zu
verlieren.
Bei Durc habe ich mich viel schwerer getan. Ich weiß noch,
wie Iza loslief, um frische Senegawurzel zu holen, damit ich
das Kind nicht verlor. Sie war bereits krank, und bei ihrer
Rückkehr war sie unterkühlt und durchnässt, und ihr Zustand
verschlechterte sich. Ich glaube nicht, dass sie sich jemals wie
der ganz davon erholt hat. Du fehlst mir, Iza. Ich wünschte, du
wärest hier, damit ich dir sagen kann, dass ich doch einen Ge
fährten gefunden habe. Ich wünschte, du hättest ihn noch ken
nen gelernt. Du wärst mit meiner Wahl einverstanden gewesen,
glaube ich.
Mutterkraut, natürlich! Das konnte eine Fehlgeburt verhin
dern und ergab einen feinen Tee. Sie legte das Päckchen beisei
te. Auch Minze wäre gut, dachte sie, denn sie lindert Übelkeit
und hilft bei Magenschmerzen. Außerdem mag Jondalar Min
ze. Und Hopfen wäre geeignet, denn er ist gut bei Kopfschmer
zen und Krämpfen. Man darf allerdings nicht zu viel davon
nehmen, sonst macht er schläfrig.
Mariendistelsamen täten mir gerade gut, doch sie müssen
lange ziehen, dachte Ayla, während sie ihren begrenzten Vorrat
an Heilkräutern weiter durchging. Waldmeister, ja, der riecht
gut, beruhigt den Magen und ist nicht zu stark. Und Kamille,
die könnte ich für mich anstelle der Minze verwenden, denn
auch sie hilft bei Magenverstimmungen. Zusammen mit den
anderen Kräutern schmeckt sie vielleicht besser. Für Jondalar
nehme ich aber Minze. Majoran wäre gut, doch halt - bei Ma
genverstimmung hatte Iza keine getrockneten, sondern frische
Spitzen genommen.
Was war noch einmal das andere, das Iza gern frisch verwen
dete? Himbeerblätter, natürlich! Die brauche ich unbedingt,
dachte Ayla. Sie sind besonders gut gegen Morgenübelkeit. Bei
dem Fest vorgestern Abend gab es Himbeeren, also müssen in
der Nähe welche wachsen. Es ist auch die Jahreszeit dafür. Am
besten pflückt man die Blätter, wenn die Beeren reif sind. Ich
sollte mir genug davon beschaffen, wenn die Zeit der Wehen
naht. Iza setzte Himbeerblätter immer ein, wenn eine Frau ein
Kind gebar. Das entspannt die Gebärmutter, sagte sie, und
macht es dem Baby leichter, herauszukommen.
Ich habe noch Lindenblüten übrig, die sind besonders gut bei
nervösem Magen. Die Blätter sind süß und ergeben einen
wohlschmeckenden Tee. Die Sharamudoi hatten einen prächti
gen alten Lindenbaum in der Nähe. Ob hier wohl Linden wach
sen? Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung und blickte
auf. Marthona kam aus ihrem Schlafraum. Wolf erhob sich
erwartungsvoll. »Du bist heute Morgen früh auf, Ayla«, sagte
sie leise, um die Schlafenden nicht zu stören. Sie tätschelte
Wolf zur Begrüßung.
»Das bin ich sonst auch ... sofern ich nachts nicht lange auf
bleibe und feiere und starke Getränke zu mir nehme«, erwider
te Ayla ebenso leise und zog eine kleine Grimasse.
»Ja, Laramars Gebräu ist stark, aber die Leute scheinen es zu
mögen«, sagte Marthona. »Ich sehe, du hast schon ein Feuer
gemacht. Normalerweise bedecke ich das Feuer nachts mit A
sche, damit es langsamer brennt und ich am Morgen noch Glut
habe, um es neu zu entfachen. Diese Brennsteine, die du uns
gezeigt hast, könnten mich aber dazu verleiten, faul zu werden.
Was bereitest du zu?«
»Einen Morgentee für mich«, sagte Ayla. »Ich koche mor
gens auch gern einen Tee für Jondalar zum Wachwerden.
Möchtest du auch einen?«
»Wenn das Wasser heiß ist, brühe ich mir einen Tee auf, den
Zelandoni für mich zusammengestellt hat und den ich morgens trinken soll«, sagte Marthona. Sie begann das Geschirr vom späten Mahl des Vorabends zu säubern. »Jondalar hat mir da von erzählt, dass du oft einen Morgentee für ihn machst. Er wollte dir gestern unbedingt einen Tee zubereiten, damit du beim Aufwachen etwas zu trinken hättest. Er sagte, dass du immer einen heißen Becher für ihn bereit hast, und wollte, dass du dieses eine Mal beim Aufwachen selbst einen Tee vorfin dest. Ich schlug ihm Minze vor, weil sie auch kalt gut schmeckt, und es sah so aus,

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