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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mädchen die gelierte Masse aus verschiedenen gemahlenen und gekochten Getreide arten. »Ich habe diese Körner letzten Herbst gesammelt, als Jondalar und ich auf unserer Großen Reise waren. Es sind Roggen- und Weizenkörner sowie etwas Hafer. Ich habe beim Kochen ein wenig Salz hinzugegeben. Die kleinen schwarzen Samen stammen von einer Pflanze, die ich Gänsefuß nenne, aber die Zelandonii haben einen anderen Namen dafür. Auch die Blätter schmecken gut. Ich habe diesen Brei für Lorala ge mischt. Für dich und mich ist auch noch etwas übrig, aber zu erst kannst du probieren, ob sie das geschabte Fleisch mag.«
Das Fleisch war in große Wegerichblätter eingewickelt. Ayla gab es Lanoga und war neugierig, was sie damit anfangen wür de. Das Mädchen öffnete das Päckchen, nahm etwas von der breiigen Substanz in die Finger und steckte es dem Baby, das auf ihrer Hüfte saß, in den Mund. Die Kleine sperrte bereitwil lig den Mund auf, aber der Geschmack war offensichtlich un gewohnt. Sie schob den Bissen im Mund hin und her, unter suchte Geschmack und Beschaffenheit, und als sie ihn ge schluckt hatte, sperrte sie wie ein kleiner Vogel gleich wieder den Mund auf.
Lanoga lächelte, und Ayla fiel auf, dass sie das Mädchen zu vor immer mit ernstem Gesicht gesehen hatte. Lanoga fütterte ihre Schwester mit dem restlichen Fleisch und ging dann zum Getreidebrei über. Erst probierte sie den Brei selbst, dann steckte sie dem Baby etwas zwischen die Lippen. Sie und Ayla beobachteten, wie Lorala auf den neuen Geschmack reagierte. Mit dem Ausdruck äußerster Konzentration untersuchte sie das zähe Mus, kaute eine Weile darauf herum, schluckte und ver langte nach mehr. Ayla war verblüfft, wie viel die Kleine ver trug. Lanoga wartete immer erst, bis sie den Mund aufmachte, bevor sie ihr den nächsten Bissen gab.
»Wenn du ihr etwas gibst, das sie in der Hand halten kann, steckt sie es dann in den Mund?«, fragte Ayla.
»Ja«, erwiderte das Mädchen.
»Ich habe ein Stückchen Markknochen gehabt. Ein Junge den ich kannte, hat das als Baby sehr gern gehabt«, sagte Ayla mit einem wehmütigen Lächeln. »Gib ihn ihr und schau, ob sie ihn mag.« Ayla gab ihr ein kleines Stück von einem Rehknochen, der mit reichhaltigem Knochenmark gefüllt war. Kaum hatte Lanoga ihr den Knochen hingehalten, da steckte ihn die Kleine schon in den Mund. Wieder erschien der überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht, während sie aufmerksam den Geschmack prüfte, doch bald schon saugte sie hingebungsvoll.
»Leg sie hin und iss selbst etwas, Lanoga.«
Wolf hatte das Baby aus ein paar Metern Entfernung von sei nem Ruheplatz aus beobachtet. Nun kroch er langsam auf das kleine Mädchen zu, das auf einem Stück Gras saß und sehn süchtig wimmerte. Lanoga sah wie gebannt zu, dann drehte sie sich besorgt zu Ayla um. Vorher hatte sie dem Tier keinerlei Beachtung geschenkt.
»Wolf liebt Kinder«, erklärte Ayla. »Er will mit ihr spielen, aber ich glaube, der Markknochen lenkt ihn ab. Wenn sie ihn fallen lässt, könnte er denken, dass sie ihn nicht mehr will und ihn wegnehmen. Ich habe einen Knochen mit Fleisch für ihn mitgebracht. Den bekommt er drüben am Fluss, während wir hier essen.«
Ayla zog ein großes, in Leder geschlagenes Päckchen aus ih rem Tragesack, und als sie es auswickelte, erschienen mehrere Stücke gekochtes Wisentfleisch und ein ansehnlicher Knochen, an dem trockenes, bräunliches Fleisch hing. Sie stand auf, gab Wolf ein Zeichen, ihr zu folgen und ging auf den Fluss zu, wo sie ihm den Knochen zuwarf. Zufrieden ließ er sich damit nie der.
Danach holte sie weitere Nahrungsmittel aus ihrem Gepäck. Neben dem Fleisch und dem Getreide hatte sie Restbestände von der Reise mitgebracht, getrocknete Stücke einer stärkehal tigen Wurzel, geröstete Kiefernkerne, Haselnüsse mit Schale und getrocknete, säuerliche Apfelringe.
Während des Essens bemühte sich Ayla um ein Gespräch mit dem Mädchen. »Lanoga, ich habe dir gesagt, dass wir schwimmen und uns waschen werden, bevor mir mit den Frau en reden, aber ich sollte dir auch sagen, warum. Ich weiß, du hast Lorala gefüttert, so gut du konntest, aber sie braucht mehr als zerdrückte Wurzeln, damit sie gesund aufwächst. Ich habe dir gezeigt, wie du andere Nahrung zubereiten kannst, zum Beispiel das geschabte Fleisch, das sie auch ohne Zähne schlu cken kann. Aber was sie am meisten braucht, ist Milch, we nigstens etwas Milch.« Das Mädchen kaute stumm.
»Da, wo ich aufwuchs, haben die

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