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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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und...«
»Mein Barma getrunken! Wo ist er? Ich werde ihn lehren, an mein Barma zu gehen!«, wütete Laramar.
»Das ist nicht nötig«, sagte Ayla. »Das hat schon jemand ge tan. Er hat sich geprügelt, jemand hat ihm auf den Kopf ge schlagen, oder er ist gefallen und hat sich den Kopf an einem Felsen aufgeschlagen. Er wurde nach Hause gebracht und lie gen gelassen. Lanoga hat ihn bewusstlos gefunden und Zelan doni geholt. Er liegt jetzt bei ihr. Er war schwer verletzt und hat viel Blut verloren, aber mit Ruhe und Pflege wird er gesund werden. Aber er will Joharran nicht verraten, wer ihn geschla gen hat.«
»Das mache ich schon, ich weiß, wie ich es aus ihm heraus hole«, drohte Laramar.
»Ich lebe noch nicht lange in dieser Höhle, und es ist nicht an mir, das zu entscheiden, aber ich denke, du solltest erst mit Joharran sprechen. Er ist sehr wütend und will wissen, wer es getan hat und warum. Bologan hatte Glück. Es hätte weitaus schlimmer kommen können.«
»Du hast Recht. Es ist nicht an dir, das zu entscheiden«, ent gegnete Laramar. »Ich kümmere mich lieber selbst darum.«
Ayla erwiderte nichts. Sie konnte im Moment nichts unter nehmen, allenfalls Joharran davon berichten. Sie drehte sich zu dem Mädchen um. »Komm, Lanoga. Hol Lorala und wir ge hen«, sagte sie und hob ihren Mamutoi-Tragesack auf.
»Wohin geht ihr?«, fragte Laramar argwöhnisch.
»Wir gehen schwimmen und uns ein wenig waschen, bevor wir mit Frauen sprechen, die stillen oder bald stillen werden und sie bitten, ob sie etwas von ihrer Milch an Lorala abgeben«, sagte Ayla. »Weißt du, wo Tremeda ist? Sie sollte auch zu der Versammlung kommen.«
»Ist sie nicht hier?«, fragte Laramar.
»Nein. Sie hat die Kinder bei Lanoga gelassen und ist seit Shevonars Bestattung nicht mehr hier gewesen«, sagte Ayla. »Falls es dich interessiert, die restlichen Kinder sind bei Rama ra, Salova und Proleva.«
Es war Prolevas Idee gewesen, Lanoga und das Baby zu säu bern. Frauen mit Säuglingen würden ein so schmutzstarrendes kleines Kind nicht auf den Arm nehmen wollen aus Angst, ihre eigenen Kinder könnten schmutzig werden.
Als Lanoga das Baby aufhob, gab Ayla Wolf, der hinter ei nem Holzklotz auf dem Boden gelegen und das Geschehen beobachtet hatte, ein stummes Zeichen. Laramar hatte ihn nicht bemerkt, und als das kräftige Raubtier aufstand, weiteten sich seine Augen vor Schrecken. Er trat ein paar Schritte zurück, dann lächelte er die fremde Frau unaufrichtig an.
»Das ist aber ein großes Tier. Bist du sicher, dass es richtig ist, es in die Nähe von Menschen und vor allem Kindern zu bringen?«
Er macht sich nichts aus Kindern, dachte Ayla, die seine Körpersprache verstand. Er spricht über Kinder und lässt durchblicken, dass ich Menschen Schaden zufügen könnte, um seine eigene Angst zu verbergen. Andere hatten ähnliche Be fürchtungen geäußert, ohne sie damit zu kränken, aber sie heg te eine Abneigung gegen Laramar, weil er sich so wenig um die Kinder kümmerte, für die er die Verantwortung trug. Sie mochte den Mann nicht, und seine Einwände reizten sie zum Widerspruch.
»Wolf hat noch nie ein Kind bedroht. Die einzige Person, der er je Schaden zugefügt hat, war eine Frau, die mich angegriffen hat«, sagte Ayla und schaute ihm direkt in die Augen. Bei den Clan-Leuten wäre ein so direkter Blick als Drohung aufgefasst worden, und unterschwellig war es das auch jetzt. »Wolf hat die Frau getötet«, fügte sie hinzu. Laramar trat noch einen Schritt zurück und grinste nervös.
Das war nicht klug von mir, dachte Ayla, als sie mit Lanoga, dem Baby und Wolf zur Terrasse vor der Höhle ging. Warum habe ich das gesagt? Sie blickte zu dem Tier hinunter, das zu traulich neben ihr hertrottete. Ich habe mich fast wie ein Rudel führer verhalten, der ein Tier von niederem Rang zwingt, klein beizugeben. Aber das hier ist kein Wolfsrudel, und ich bin kei ne Anführerin. Er macht jetzt schon Stimmung gegen mich, so handele ich mir nur noch mehr Ärger ein.
Als sie am unteren Ende der Terrasse den Pfad hinuntergin gen, bot Ayla an, das Baby eine Weile zu tragen, aber Lanoga lehnte ab und setzte Lorala auf ihre Hüfte. Wolf schnüffelte am Boden und Ayla bemerkte Hufspuren. Die Pferde waren offen sichtlich hier entlanggekommen. Erst wollte sie dem Mädchen die Abdrücke zeigen, doch dann überlegte sie es sich anders. Lanoga sprach nicht viel, und Ayla wollte sie nicht zu einem Gespräch zwingen, das sie vielleicht in Verlegenheit brachte.
Sie

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