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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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nicht recht zuordnen konnte, dann bemerkte sie, dass er die Stimme eines Mannes hatte, aber wie ein Kind sprach. Er lis pelte.
Jondalar runzelte die Stirn. Er schien sich über diese Begeg nung nicht gerade zu freuen. Genau diesem Mann hatte er nicht begegnen wollen, und ihm missfiel die aufgesetzte Freundlich keit, aber er hatte keine andere Wahl, als Ayla vorzustellen.
»Ayla von den Mamutoi, das ist Ladroman von der Neunten Höhle«, sagte er, ohne zu merken, dass er sie mit ihrer früheren Zugehörigkeit vorgestellt hatte. Er bemühte sich, seiner Stim me einen möglichst neutralen Klang zu verleihen, doch Ayla hörte sofort den unwilligen Unterton heraus und sah ihn von der Seite an. Er war kurz davor, mit den Zähnen zu knirschen, so angespannt waren seine Kinnmuskeln, und seine verkrampf te Körperhaltung verriet ihr überdeutlich, wie sehr ihm diese Begegnung missfiel.
Der Mann streckte beide Hände aus und trat lächelnd auf sie zu, wobei sie sah, dass ihm zwei Vorderzähne fehlten. Sie glaubte zu wissen, wer er war, und seine Zahnlücke gab ihr die Gewissheit. Das war der Mann, mit dem Jondalar gekämpft hatte; und Jondalar war es gewesen, der ihm die beiden Schneidezähne ausgeschlagen hatte. In der Folge hatte Jondalar die Neunte Höhle verlassen und eine Zeit lang bei Dalanar le ben müssen, was, wie sich herausstellte, letztlich für ihn nur von Vorteil gewesen war. Er hatte dadurch Gelegenheit gehabt, den Mann seines Herdfeuers kennen zu lernen und sich von einem, der anerkanntermaßen der Beste war, in sein Lieblings handwerk einweisen zu lassen - das Feuersteinschlagen.
Ayla wusste mittlerweile genug über Gesichtstatöwierungen, um zu erkennen, das dieser Mann ein Gehilfe war, ein ange hender Zelandoni. Dann spürte sie überrascht, wie Wolf an ihrem Bein vorbeistrich und sich knurrend zwischen sie und den Fremden stellte. So verhielt sich Wolf nur dann, wenn er den Eindruck hatte, dass sie bedroht wurde. Vielleicht nimmt er Jondalars abweisende Haltung wahr, dachte sie. Auf jeden Fall mag Wolf den Mann auch nicht. Der Mann wich mit angstvoll aufgerissenen Augen zurück.
»Wolf. Bleib stehen!«, sagte sie auf Mamutoi, während sie vortrat und auf seine förmliche Begrüßung antwortete. »Ich grrrüße dich, Ladrrroman von der Neunten Höhle.« Sie ergriff seine Hände. Sie waren feucht.
»Es heißt nicht mehr Ladroman und auch nicht Neunte Höh le. Ich bin jetzt Madroman von der Fünften Höhle der Zelan donii und ein Gehilfe der Zelandonia. Du bist willkommen hier, Ayla von den ... wie war der Name? Muh ... Mutoni?« Während der ganzen Zeit hatte er Wolf, der immer drohender knurrte, nicht aus den Augen gelassen. Rasch ließ er ihre Hän de wieder los. Ihr Akzent war ihm aufgefallen, aber der Wolf machte ihn so nervös, dass er kaum darauf achtete.
»Und sie ist nicht mehr Ayla von den Mamutoi, Madroman«, verbesserte Joharran. »Sie ist jetzt Ayla von der Neunten Höhle der Zelandonii.«
»Du bist bereits von den Zelandonii aufgenommen worden? Nun, Mamuto oder Zelandonii, ich freue mich, dass wir uns kennen gelernt haben, aber ich muss jetzt los ... zu einer Zu sammenkunft.« Mit diesen Worten trat er einen Schritt zurück. Dann drehte er sich um und rannte den Weg zurück, den er gekommen war. Ayla sah die beiden Brüder an. In ihren Mie nen war ein nahezu gleiches Grinsen zu erkennen.
Gleich darauf entdeckte Joharran eine Gruppe, nach der er gesucht hatte. Auch Zelandoni hielt sich dort auf. Sie winkte die drei zu sich, aber es war der vierte, Wolf, der am meisten Interesse auf sich zog. Ayla signalisierte ihm mit einer Gebär de, sich zurückzuhalten, während die förmlichen Vorstellungen vonstatten gingen. Sie wusste nicht, ob er auch auf andere so reagieren würde wie auf Madroman. Überrascht vernahmen die Umstehenden, dass ihnen die fremde Frau mit dem seltsamen Akzent als Zelandonii und ehemalige Mamutoi vorgestellt wurde, aber man erläuterte ihnen, dass sie von der Neunten Höhle bereits aufgenommen worden war, da kein Zweifel be stand, wo sie nach ihrer Verbindung mit Jondalar wohnen wür de.
Im Vorfeld der Hochzeitsriten war die wichtigste Entschei dung die, ob der Mann bei dem Volk der Frau leben würde oder umgekehrt. In beiden Fällen war es notwendig, dass er oder sie von der jeweils anderen Höhle aufgenommen wurde. Da sie bereits wussten, wo Jondalar und Ayla wohnen würden, war durch die Aufnahme in die Neunte Höhle die Angelegen heit geregelt.
Ayla behielt den Wolf nahe bei

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