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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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fragte sie.
Folara lächelte. Sie wusste, wie man Feuer macht, doch es ging ihr nahe, den Mann ihres Herdfeuers so aufgewühlt zu sehen, und so war sie froh, dass sich jemand zu ihr gesellte. Willamar war immer so stark, so ausgeglichen, so selbstbe herrscht gewesen.
»Wenn du mir ein wenig Anzündholz holst, mache ich Feu er«, sagte Ayla.
»Die Feuerbohrer sind hier drüben«, sagte Folara und wandte sich zu dem Regal hinter ihr.
»Es geht auch so, ich brauche sie nicht«, sagte Ayla und öff nete ihr Zundertäschchen. Es war in mehrere kleine Beutel un terteilt. Sie öffnete einen davon und schüttete getrockneten und zerstoßenen Pferdedung heraus. Aus einem zweiten zog sie flaumige Feuerkraut-Fasern und verteilte sie auf dem Dung, und aus einem dritten schüttete sie neben das erste Häufchen einige Holzspäne.
Folara sah ihr dabei zu. Auf der Großen Reise war es für Ay la offenbar wichtig gewesen, die Materialien zum Feuermachen rasch zur Hand zu haben. Als sie aber nun zwei Steine heraus holte, schaute Folara verblüfft drein. Ayla ging nahe an den Zunder heran, schlug die zwei Steine aneinander und blies auf den Zunder, der sogleich aufloderte. Es war geradezu unheim lich!
»Wie hast du das gemacht?«, fragte Folara entgeistert.
»Das zeige ich dir später«, sagte Ayla. »Lass uns jetzt das Feuer am Brennen halten, damit wir für Zelandoni Wasser ko chen können.«
Folara spürte etwas wie Furcht in sich aufsteigen. »Woher weißt du, was ich tun will?«
Ayla warf einen prüfenden Blick auf Folaras bestürztes Ge sicht. Die junge Frau hatte einen Tag voller Anspannung und Aufregung hinter sich: Ein Bruder war nach langer Abwesen heit zurückgekehrt und hatte zahme Tiere und eine fremde Frau mit sich gebracht, sie hatte vom Tod ihres anderen Bruders erfahren müssen und erlebte nun, dass Willamar auf diesen Verlust in unerwarteter und verstörender Weise reagierte. Und nun, da die Fremde auf magische Weise ein Feuer zu entfachen schien und dann von etwas wusste, das niemand ihr gesagt hat te, begann Folara sich zu fragen, ob an all den Vermutungen und Gerüchten, dass Jondalars Gefährtin übernatürliche Fähig keiten besitze, nicht doch etwas Wahres sei. Ayla konnte se hen, dass Folara sich überfordert fühlte, und war sich ziemlich sicher, dass sie die Gründe dafür verstand.
»Ich habe Zelandoni bereits kennen gelernt«, sagte sie. »Ich weiß, dass sie eure Heilerin ist. Ich nehme an, deshalb hast du sie hergeholt.«
»Ja, sie ist die Donier«, antwortete die junge Frau.
»Es ist ja durchaus üblich«, erklärte Ayla vorsichtig, »dass eine Heilerin einen Tee oder ein anderes Getränk zubereitet, um jemanden zu beruhigen, den etwas aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Ich habe deshalb einfach angenommen, dass sie dich gebeten hat, dafür Wasser zu kochen.«
Diese Erklärung leuchtete Folara ein, und sie entspannte sich sichtlich.
»Ich verspreche dir«, sagte Ayla, »dass ich dir zeigen werde, wie man auf diese Weise Feuer macht. Jeder kann das ... wenn er die richtigen Steine dafür hat.«
»Jeder?«
»Ja, auch du«, erwiderte Ayla und lächelte.
Die junge Frau lächelte zurück. Sie wurde von großer Neu gier geplagt und hatte so viele Fragen, die sie der Fremden ger ne stellen wollte, doch sie hatte nicht unhöflich sein wollen. Jetzt hatte sie sogar noch mehr Fragen auf dem Herzen, doch die Fremde war offenbar nicht so unnahbar, wie sie gedacht hatte. Sie schien sogar recht freundlich zu sein.
»Erzählst du mir auch etwas über die Pferde?«
Ayla freute sich sehr über diese Frage. Ihr wurde plötzlich klar, dass Folara eine hoch gewachsene und schöne Frau war, aber wohl noch nicht seit allzu langer Zeit. Sie musste Jondalar nach Folaras Alter fragen. Vermutlich noch ziemlich jung, un gefähr so alt wie Latie, die Tochter von Nezzie, der Gefährtin des Mamutoi-Anführers im Löwenlager.
»Selbstverständlich. Ich werde dich mit ins Tal hinunterneh men, damit du sie kennen lernst.« Sie blickte zu dem niedrigen Tisch hinüber, um den herum alle versammelt waren. »Viel leicht morgen, wenn sich hier alles etwas beruhigt hat. Du kannst jederzeit selbst hinuntergehen und sie dir anschauen, aber geh nicht zu nahe heran, solange sie dich noch nicht ken nen.«
»Oh, das werde ich sicher nicht tun«, sagte Folara.
Ayla erinnerte sich, wie fasziniert Latie von den Pferden ge wesen war, und fragte: »Möchtest du einmal auf Winnies Rü cken reiten?«
»Oh! Meinst du denn, ich kann das?«, fragte Folara

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