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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gibt, kannst du mich holen. Meinst du, das könntest du tun?«
Der Junge traute seinen Ohren nicht. Er hätte sich nie träu men lassen, dass sie ihn um so etwas bitten würde. »Kann ich sie auch füttern? Es war schön, als sie mir aus beiden Händen gefressen haben.«
»Natürlich. Du kannst frisches Gras abreißen, und Wildmöh ren mögen sie sehr gerne, auch andere Wurzeln, die ich dir zeigen werde. Ich muss jetzt gehen. Kommst du mit und schaust dir an, wie Jondalar seine Speerschleuder vorführt?« »Ja.«
Ayla ging mit dem Jungen ins Lager zurück und erklärte ihm auf dem Weg verschiedene Arten des Vogelgezwitschers.
Als die beiden mit Wolf zum Wurfplatz kamen, entdeckte Ayla zu ihrer Überraschung neben Jondalars eigenem noch diverse andere Jagdgeräte. Einige Leute, die die frühere Vorführung für die benachbarten Höhlen miterlebt hatten, hatten sich eigene Waffen gebaut und zeigten ihre Fertigkeiten mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Jondalar sah Ayla kommen und wirkte erleichtert. Er lief ihnen eilig entgegen.
»Was hat dich aufgehalten?«, begann er. »Mehrere Leute ha ben ihre eigenen Speerschleudern gebaut, nachdem wir es ih nen gezeigt hatten, aber du weißt ja, wie viel Übung man braucht, um ein Ziel genau zu treffen. Bisher bin ich der Einzi ge, der es geschafft hat, und der eine oder andere mag denken, dass es Zufallstreffer waren und niemand außer mir treffen kann. Ich habe dich noch nicht angekündigt. Ich dachte, dass sie mehr beeindruckt sind, wenn du dein Können unvermutet zeigst. Ich bin froh, dass du endlich da bist.«
»Ich habe die Pferde gestriegelt und sie eine Weile laufen lassen«, erklärte sie. »Renners Auge ist in Ordnung. Die Lei nen waren voller Gestrüpp; wir müssen uns etwas anderes ein fallen lassen. Vielleicht können wir ein Gehege bauen, eine Art Pferch. Ich habe Lanidar gebeten, nach ihnen zu sehen, wenn wir nicht im Lager sind. Er hat die Pferde kennen gelernt, und sie mögen ihn.«
»Wer ist Lanidar?«, fragte Jondalar ungeduldig. Sie deutete auf den Jungen, der neben ihr stand und ängstlich zu dem of fenbar verärgerten Mann hochschielte. »Das ist Lanidar von der Neunzehnten Höhle, Jondalar. Jemand hat ihm gesagt, dass Pferde auf dem Feld stehen, und er wollte sie sich ansehen.«
Jondalar zuckte zerstreut die Achseln, in Gedanken ganz bei der Vorführung, die nicht so lief, wie er es sich erhofft hatte. Dann bemerkte er den verkrüppelten Arm und Aylas besorgten Gesichtsausdruck. Sie versuchte, ihm etwas zu sagen, und es ging vermutlich um den Jungen.
»Er könnte eine große Hilfe sein«, sagte sie. »Er hat sogar den Pfiff gelernt, mit dem wir die Pferde rufen, aber er hat ver sprochen, ihn nicht ohne guten Grund zu benutzen.«
»Das freut mich«, sagte Jondalar und wandte sich nun ganz dem Kind zu. »Hilfe können wir immer gebrauchen.« Lanidar entspannte sich, und Ayla lächelte Jondalar zu.
»Lanidar wollte sich auch die Vorführung ansehen. Welche Ziele hast du aufgestellt?«, fragte Ayla, während sie auf die Menschenansammlung zugingen, die vorwiegend aus Männern bestand. Einige von ihnen sahen aus, als wollten sie schon wie der aufbrechen.
»Ich habe eine Haut, auf die ein Hirsch gezeichnet ist, an ein Grasbündel gebunden.«
Ayla zog einen Speer und ihre Speerschleuder hervor und zielte. Das kräftige Plopp, mit dem der Speer auf traf, ließ eini ge zusammenzucken. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass eine Frau so zügig werfen würde. Sie wiederholte dies ein paarmal, aber unbewegliche Ziele waren nicht sehr aufregend, und auch wenn der Speer weiter flog, als die Zuschauer das je bei einer Frau gesehen hatten, waren sie durch Jondalars Vor führung jetzt schon ein wenig daran gewöhnt. So leicht waren sie nicht mehr zu beeindrucken.
Der Junge schien das zu verstehen. Er hielt sich nach wie vor neben Ayla, weil er nicht wusste, ob sie ihn noch brauchte, und tippte ihr auf den Arm.
»Warum lässt du nicht den Wolf einen Hasen fangen oder so?«, fragte er.
Die Frau nickte zustimmend und gab Wolf stumm einen Auf trag. Der Platz war von den vielen Menschen zertrampelt, und es war unwahrscheinlich, dass sich noch Tiere auf ihm aufhiel ten - aber wenn doch, dann würde Wolf sie finden. Dass der vierbeinige Jäger sich von Ayla entfernte, versetzte nicht weni ge in Aufregung. Sie hatten sich daran gewöhnt, den Men schenfresser mit der Frau zusammen zu sehen, aber dass er allein herumlief, behagte ihnen keineswegs.
Bevor Ayla gekommen war, hatte ein

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