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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Wohlgefal len auf jene Kinder, die eurem Gefährten ähnlich sehen. Auch die Gefährten fühlen sich jenen Kindern meist näher. Wenn ihr wollt, dass eure Kinder eurem Gefährten ähneln, müsst ihr viel Zeit zusammen verbringen, damit es sein Geist ist, der am leichtesten ausgewählt werden kann. Das Verhalten der Geister ist unergründlich. Man kann nie voraussagen, wann einer es zulassen wird, ausgewählt zu werden, oder wann die Mutter beschließt, dass es Zeit ist, sie zu verschmelzen. Aber wenn ihr euch aneinander freut und einander Vergnügen bereitet, wird euer Gefährte bei euch bleiben wollen, und sein Geist wird sich gerne mit eurem verbinden. Verstehen das alle so weit? Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie jetzt stellen.« Die Erste blickte in die Runde und wartete.
»Aber wenn ich zum Beispiel krank werde und die Gabe der Wonnen nicht genießen kann?«, fragte eine Frau. Andere dreh ten sich zu ihr um, damit sie sahen, wer die Frage gestellt hatte.
»Dein Gefährte sollte Verständnis haben, und es ist ohnehin immer deine Entscheidung. Es gibt Paare, die zusammenleben und die Gabe nur selten miteinander teilen. Wenn du deinen Gefährten freundlich und liebevoll behandelst, wird er sich in der Regel dir gegenüber ebenso verhalten. Auch Männer sind Kinder der Mutter. Sie werden krank, und dann sind es ge wöhnlich ihre Gefährtinnen, die sich um sie kümmern. Die meisten Männer werden auch umgekehrt für euch sorgen, wenn ihr krank seid.« Die junge Frau nickte und lächelte zaghaft. »Was ich meine, ist, dass Paare Rücksicht nehmen und sich gegenseitig Freundlichkeit und Achtung entgegenbringen soll ten. Die Gabe der Wonnen kann euch beide glücklich machen und euren Gefährten Zufriedenheit schenken, so dass die Ver bindung hält. Noch weitere Fragen?« Die Erste wartete einen Moment, dann sprach sie weiter.
»Doch die Verbindung mit einem Gefährten ist mehr als die Entscheidung zweier Menschen, zusammenzuleben. Sie betrifft eure Verwandtschaft, eure Höhle und die Welt der Geister e benfalls. Deshalb beratschlagen Mütter und ihre Gefährten sorgfältig, bevor sie ihren Kindern die Erlaubnis dazu erteilen. Bei wem werdet ihr leben? Werdet ihr oder euer Gefährte der Höhle, in der ihr lebt, ein würdiger Zuwachs sein? Auch eure Gefühle füreinander sind bedeutsam. Wenn ihr ohne rechte Zuneigung beginnt, ist die Verbindung vielleicht nicht von Dauer. Und sollte das eintreten, fällt die Verantwortlichkeit für die Kinder gewöhnlich an die Verwandtschaft der Mutter und deren Höhle, so als wären beide Eltern tot.«
Ayla war fasziniert. Fast hätte sie eine Frage über die Ver schmelzung der Geister beim Beginn des Lebens gestellt. Sie war mehr denn je davon überzeugt, dass die Gabe der Wonnen für beginnendes Leben notwendig war, aber sie beschloss, dies hier doch lieber nicht zu erwähnen.
»Nun«, fuhr Zelandoni fort, »werden sich die meisten von euch sehr auf euer erstes Baby freuen, und doch kann es einmal geschehen, dass ein Leben beginnt, das nicht hätte beginnen sollen. Bis ihr das Elandon für euer Kind von eurer Zelandoni erhalten habt, besitzt es noch keinen eigenen Geist, nur die vereinigten Geister, die es entstehen ließen. Dann jedoch nimmt die Große Erdmutter das Kind an, trennt die Geister und gibt sie zurück. Doch es ist besser, die Fortsetzung des Lebens zu unterbrechen, bevor es bereit ist, geboren zu werden, das heißt, am besten innerhalb der ersten drei Monate der Schwan gerschaft.«
»Warum sollte jemand ein neues Leben unterbrechen wol len?«, fragte eine junge Frau erstaunt. »Sollten nicht alle Kin der willkommen sein?«
»Die meisten werden willkommen geheißen«, sagte die Ze landoni, »aber es gibt Gründe, aus denen eine Frau kein weite res Baby haben darf. Es geschieht zwar nicht oft, doch manch mal wird sie wieder schwanger, solange sie noch stillt, und bekommt ein zweites Kind, wenn das andere noch sehr jung ist. Die meisten Mütter können so früh nicht angemessen für ein zweites Baby sorgen. Das Kind, das schon da ist und einen Namen trägt, muss Vorrang haben, besonders wenn es gesund ist. Zu viele kleine Kinder sterben, vor allem im ersten Jahr. Es ist unklug, das Leben eines gesunden, gut gedeihenden Kindes zu gefährden, indem ihr es zu früh von der Brust trennt. Wenn es das erste Jahr überlebt hat, ist die Entwöhnung die nächste schwierige Zeit für ein Kind. Wenn ein Baby zu früh entwöhnt werden muss, also innerhalb der ersten drei Jahre, kann

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