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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Freude, so viel Ver gnügen ... es ist schwer zu beschreiben. Wenn ich Jaradal anse he, bin ich stolz und froh.«
Die beiden Männer fassten sich an den Schultern, dann um armten sie sich. »So viele Geständnisse von meinem großen Bruder«, sagte Jondalar, der etwas größer war, lächelnd. Dann wurde er wieder ernst. »Ich will auch ehrlich sein, Joharran. Ich habe dich oft um dein Glück beneidet, bevor ich fortging, sogar noch, bevor ihr Kinder hattet. Ich wusste, dass Proleva die Richtige für dich war. Sie macht aus deinem Herdfeuer einen warmen, freundlichen Ort. Und obwohl ich erst so kurze Zeit wieder da bin, habe ich den Kleinen schon ins Herz ge schlossen. Jaradal sieht dir so ähnlich! Du solltest jetzt gehen, Joharran. Ich hätte dich zur Eile antreiben sollen.«
Jondalar faltete die weiße Tunika zusammen, schlug sie lose in ihre Lederhülle ein und legte sie sorgsam auf das Schlaffell. Dann folgte er seinem Bruder aus der Hütte, warf aber zuvor noch schnell einen Blick auf das Päckchen, denn er hätte die weiße Tunika gerne noch anprobiert - die Tunika, die er tragen würde, wenn er und Ayla sich verbinden würden.

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    »Wenn ich gewusst hätte, dass ich mich heute nur so einge schränkt bewegen darf, hätte ich Vorkehrungen getroffen«, sagte Ayla. »Ich muss mich vergewissern, dass es den Pferden gut geht, und auch Wolf muss kommen und gehen können. Er wird unruhig, wenn er nicht nach mir sehen kann.«
    »Ein solches Problem hatten wir noch nie«, sagte die Zelan doni der Vierzehnten. »Du sollst dich für den Tag der Hoch zeitszeremonie in die Abgeschiedenheit zurückziehen. Die Ü berlieferungen berichten sogar von einer Zeit, in der Frauen einen ganzen Mond lang abgeschieden lebten!«
    »Das war vor langer Zeit, als Frauen und Männer oft im Win ter zusammengegeben wurden, bevor wir die Hochzeitsriten einführten«, erklärte die Erste. »Damals gab es weniger Zelan donii und nicht solche Versammlungen wie jetzt. Wenn in ei ner Höhle ein oder zwei Frauen mitten im Winter einen Mond lang für sich leben, ist das eine Sache, aber wenn beim Som mertreffen, mitten in der Jahreszeit des Jagens und Erntens, so viele für lange Zeit nichts beitragen können, ist das etwas ganz anderes. Wir wären immer noch damit beschäftigt, die Auer ochsen einzulagern, wenn die Frauen, die sich auf die Hoch zeitsriten vorbereiten, nicht dabei mitgeholfen hätten.«
    »Das mag sein«, gab die ältere Zelandoni zu, »aber ein Tag sollte nicht zu viel sein.«
    »Das ist er normalerweise auch nicht, aber durch die Tiere ändert sich die Situation«, erwiderte die Donier. »Wir werden uns etwas einfallen lassen.«
    »Hast du etwas dagegen, wenn der Wolf nach Belieben kommt und geht?«, fragte Marthona. »Die Frauen scheint er nicht zu stören. Wir müssten nur den unteren Teil der Ein gangsklappe unbefestigt lassen.«
    »Das wäre wohl kein Problem«, sagte die Vierzehnte. Die Begegnung mit dem vierbeinigen Jäger hatte die Vierzehnte angenehm überrascht. Er hatte ihr die Hand geleckt und sich offenbar für sie erwärmt, und sie hatte es sogar als angenehm empfunden, das Fell eines lebendigen Tieres zu streicheln. Auf ihre Fragen hin hatte Ayla erzählt, wie sie den Wolfswelpen nach Hause mitgenommen und das kleine Füllen vor den Hyä nen gerettet hatte. Wenn man die Tiere ganz jung fand, hatte sie behauptet, würden sich wahrscheinlich viele von ihnen mit Menschen anfreunden. Der Vierzehnten war sehr wohl be wusst, wie viel Beachtung und Ansehen die fremde Frau durch Wolf genoss und fragte sich, wie schwierig es wohl wäre, sich mit einem Tier anzufreunden, vielleicht einem etwas kleineren. Die Größe war nicht von Bedeutung - jedes Tier, das freiwillig in engem Kontakt mit einem Menschen lebte, würde Aufmerk samkeit auf sich ziehen.
    »Dann geht es nur noch um die Pferde. Kann sich Jondalar nicht um sie kümmern?«, fragte Marthona.
    »Natürlich kann er, aber ich müsste es ihm auftragen. Seit wir hier beim Sommertreffen sind, war es meine Aufgabe, weil er anderes zu tun hatte«, sagte Ayla.
    »Sie darf nicht mit ihm kommunizieren«, verkündete die Vierzehnte scharf. »Sie darf ihm gar nichts sagen.« »Aber je mand anders kann das tun.« »Niemand, der an der Zeremonie teilnimmt. Und auch keine Verwandten«, sagte die Zelandoni der Neunzehnten bedauernd. »Die Vierzehnte hat natürlich Recht, und da die Frauen nicht mehr so lange in Abgeschie denheit leben, ist es umso wichtiger, dass wir den einen Tag der

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