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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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schmuckloses Päckchen aus Rohleder für das Amulett. Das kam mir geeignet vor. Sie hat es in ihre Be hausung mitgenommen. Sie meint, morgen könnten wir die Kleider zurückbringen, die wir heute tragen, damit wir sie nicht mitnehmen müssen. Sie fragte auch, ob ich etwas dagegen hät te, wenn sie mein Gewand einigen Leuten zeigt. Ich sagte, ich hätte überhaupt nichts dagegen, und Nezzie würde sich be stimmt darüber freuen. Ich hole mein Amulett dann wieder. Ich habe es noch nie abgelegt, seit ich vom Clan adoptiert wurde, und fühle mich eigenartig, wenn ich es nicht trage.«
»Aber du gehörst nicht mehr zum Clan«, sagte Jondalar.
»Ich weiß, und ich werde auch nie wieder dazugehören. Ich wurde mit dem Todesfluch belegt und kann nie mehr zurück, aber der Clan wird immer ein Teil von mir sein, und ich werde ihn nie vergessen. Iza hat mein erstes Amulett gemacht und mich dann ein Stück roten Ocker aussuchen lassen, das sie hin eingelegt hat ... Ich wünschte, sie wäre hier. Sie hätte sich sehr für mich gefreut. Alle Gegenstände in meinem Amulett sind mir wichtig, sie stehen für bedeutende Augenblicke in meinem Leben. Sie wurden mir von meinem Totem, dem Geist des Höhlenlöwen, gegeben, der mich immer beschützt hat. Sollte ich mein Amulett je verlieren, würde ich sterben.« Den letzten Satz hatte sie mit absoluter Überzeugung vorgebracht.
Jondalar erkannte, wie wichtig ihr das Amulett war und wie viel ihr die Hochzeitsriten bedeutet haben mussten, wenn sie es dafür abgelegt hatte. Die Vorstellung aber, dass sie sterben würde, wenn sie es verlor, behagte ihm gar nicht. »Ist das nicht nur Aberglaube? Der Aberglaube des Clans?«
»Nicht mehr als dein Elandon, Jondalar. Marthona hat das verstanden. Das Amulett enthält meinen Geist, so kann mich mein Totem finden. Als ich vom Löwenlager adoptiert wurde, hat das mein Leben beim Clan nicht ausgelöscht. Es hat etwas hinzugefügt. Deshalb hat Mamut mein Totem an meinen for mellen Namen angehängt. Und wenn ich jetzt ein Mitglied der Neunten Höhle bin, so bleibe ich doch auch Ayla von den Ma mutoi.« Sie lächelte. »Ayla von der Neunten Höhle der Zelan donii, ehemals vom Löwenlager der Mamutoi, Tochter vom Herdfeuer des Mammut, vom Geist des Höhlenlöwen Erwähl te, vom Höhlenbären Beschützte, Freundin der Pferde und des Wolfs ... und Gefährtin Jondalars von der Neunten Höhle der Zelandonii. Wenn mein Name noch länger wird, wird es mir schwer fallen, ihn im Kopf zu behalten.«
»Solange du nur nicht den letzten Teil vergisst: Gefährtin Jondalars von der Neunten Höhle der Zelandonii«, sagte er, streckte die Hand aus und berührte sanft ihre Brustwarze, die sich unter seiner Berührung zusammenzog und hart wurde. Ein wohliger Schauer durchrieselte sie.
»Lass uns diese Riemen abnehmen«, sagte Jondalar. »Sie sind mir im Weg.«
Ayla beugte sich über ihre Handgelenke und versuchte, den Knoten zu lösen, aber nur ihre linke Hand war frei, und sie war Rechtshänderin, so dass sie Mühe hatte und sich ungeschickt vorkam.
»Du wirst mir helfen müssen, Jondalar«, sagte sie. »Ich kann mit der linken Hand die Riemen nicht gut aufknoten. Es wäre leichter, sie zu zerschneiden.«
»Das darfst du nicht einmal denken!«, entgegnete Jondalar erschrocken. »Ich möchte nie den Knoten durchtrennen! Ich möchte bis zum Ende meines Lebens mit dir verbunden blei ben.«
»Das bin ich doch schon und werde es bleiben, mit oder ohne Riemen«, sagte Ayla. »Aber du hast Recht. Es soll wohl eine Herausforderung sein. Lass mich den Knoten noch einmal an schauen.« Sie betrachtete ihn eine Weile. »Wenn du dieses Ende hältst, ziehe ich dort und dann wird er sich lösen. Es ist eine bestimmte Art von Knoten.«
Er tat wie geheißen, sie zog, und die Riemen lösten sich.
»Woher wusstest du das?«, fragte Jondalar. »Ich kenne mich mit Knoten gut aus, aber das hätte ich nicht erkannt.«
»Du hast meinen Medizinbeutel gesehen.« Er nickte. »Du weißt, dass die Bündel darin alle zugeknotet sind. Die Art der Knoten und ihre Anzahl verraten mir, was sich in den Bündeln befindet. Manchmal muss ich sie schnell öffnen können. Ich habe keine Zeit, mich mit den Knoten aufzuhalten, wenn je mand schnell behandelt werden muss. Ich kenne viele Knoten. Iza hat sie mich gelehrt.«
»Das ist gut«, sagte er und hielt den schmalen Lederstreifen hoch. »Ich lege ihn in meine Tasche, damit er nicht verloren geht. Wir müssen beweisen, dass er nicht durchtrennt wurde und ihn

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