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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Das weißt du doch«, sagte Dalanar und lächelte. »Sie müssen ihre Eigennamen aufgeben und mit ihrem Volk eins werden, und sie benutzen Zählwörter, um sich zu benen nen. Zählwörter haben mehr Macht als gewöhnliche Wörter. Sie war die Erste Gehilfin der Zelandoni der Zweiten Höhle. Jetzt wird sie Lanzadoni der Ersten Höhle der Lanzadonii ge nannt werden.«
»Ich kenne sie«, warf Ayla ein. »Sie war eine der Gehilfin nen, die uns in die Tiefe von Felsenquell geführt hat, als wir Zelandoni halfen, den Geist deines Bruders zu finden. Erinnerst du dich, Jondalar?«
»Ja. Sie wird euch eine gute Lanzadoni sein. Sie ist sehr pflichtbewusst und eine gute Heilkundige.«
Als der Abend sich neigte, wechselten die neuen Paare mit ihren Freunden und Angehörigen die letzten Worte. Vierzehn gezählte Tage würden sie nur noch miteinander reden. Man chen kam das merkwürdig vor, so als nähmen sie Abschied, ohne eigentlich wegzugehen. Die einzelnen Höhlen würden noch kleinere Feste feiern, wenn die Paare nach der Probezeit zu ihnen zurückkehrten. Dann erhielten sie auch Geschenke für ihr zukünftiges gemeinsames Leben. Die Verbindungen wur den erst nach der Probezeit voll anerkannt, da sie sich zuvor immer noch ohne weiteres trennen konnten.
Gewöhnlich brachen die Paare früher auf, für die anderen zog sich das Fest noch weiter bis in die Morgendämmerung hinein.
Als Ayla und Jondalar gingen, verfolgten sie mehrere junge Männer mit vulgären Bemerkungen und Anspielungen, offen sichtlich beflügelt durch Laramars Barma. Die meisten Rüpel kannte Jondalar nicht beziehungsweise nur durch ihren schlechten Ruf. Er war schon fort gewesen, als sie heranwuch sen. Die gleichaltrigen Freunde hatten das Stadium, in dem sie Paare nach den Hochzeitsriten belästigt hatten, hinter sich ge lassen und hatten selbst Gefährtinnen und ein oder mehrere Kinder an ihrem Herdfeuer.
Jondalar nahm eine der Fackeln an sich, mit der der Ver sammlungsplatz markiert worden war, damit er den Weg fand und ein Feuer entfachen konnte, wenn sie angelangt waren. Sie gingen neben dem kleinen Fluss einen Abhang hinauf und hiel ten an einer Quelle, um zu trinken. Ayla wusste nicht, wohin sie gingen, bis sie das Zelt erblickte. Es war dasselbe, das sie während ihrer Großen Reise benutzt hatten, und ihr Herz zog sich vor Wehmut zusammen, als sie es aufgestellt sah. Sie war froh, dass die Reise vorüber war, aber vergessen würde sie sie niemals. Sie hörte ein Willkommenswiehern und lächelte Jon dalar zu.
»Du hast die Pferde hergeholt!«, sagte sie glücklich.
»Ich dachte, wir könnten morgen Früh ausreiten«, sagte er und hielt die Fackel hoch, damit sie sie sehen konnte.
Die Feuerstelle war vorbereitet worden, so dass er das Feuer mit seiner Fackel mühelos entzünden konnte. Dann gingen sie zu der Stute und dem Hengst hinüber. Sie waren daran ge wöhnt, zusammen zu arbeiten und dabei unterschiedliche Auf gaben zu verrichten. Dass ihre Hände zusammengebunden wa ren, machte es schwer, die Pferde zu versorgen, und sie waren sich ständig gegenseitig im Weg.
»Nehmen wir doch die Riemen ab«, schlug Jondalar vor. »Es war schön, als sie umgebunden wurden, aber es wird auch schön sein, sie wieder abzunehmen.«
»Ja, aber sie erinnern einen daran, dass man auf den anderen achten muss«, sagte Ayla.
»Ich brauche keine Gedächtnisstütze, um auf dich zu achten, und bestimmt nicht heute Nacht!«
Ayla kroch unter die vertrauten Zeltbahnen und hielt sie hoch, damit Jondalar folgen konnte. Er zündete mit der Fackel die Steinlampe an und warf die Fackel dann nach draußen auf die Feuerstelle. Als er wieder nach innen blickte, saß Ayla auf den Schlaffellen, die ausgebreitet auf dem Boden über einem Lederpolster lagen, das sorgfältig mit trockenem Gras ausgestopft war. Er verharrte in seiner Bewegung und blickte unver wandt auf die Frau, die gerade seine Gefährtin geworden war.
Das sanfte Licht der Lampe ließ hinter ihr Schatten tanzen, und ihr Haar schimmerte im Schein der kleinen Flamme. Er sah die vorne geöffnete gelbliche Tunika, durch die ihre run den, üppigen Brüste zur Geltung kamen, zwischen denen der schöne Bernsteinanhänger baumelte. Doch etwas fehlte. Dann fiel ihm ein, was es war.
»Wo ist dein Amulett?« Er rückte näher an sie heran.
»Ich habe es abgenommen«, antwortete sie. »Ich wollte das Gewand tragen, das Nezzie mir gegeben hat, und den Hals schmuck deiner Mutter, und dazu passte es nicht. Marthona gab mir ein kleines,

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