Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
wirklich unruhig«, bestätigte Jondalar und schloss sich Ayla an.
Plötzlich ließ sich ein Luchs, der in einer der Buchen auf der Lauer gelegen hatte, auf den Rücken des jüngsten Tieres fallen, das direkt unter ihm stand. Der schwach Gefleckte machte einen Satz und versuchte, die Wildkatze abzuschütteln, aber der kurzschwänzige Räuber mit den Haarbüscheln auf den Ohren krallte sich in seine Schultern und riss ihm mit den Zähnen die Schlagadern auf. Die anderen Hirsche stürmten davon, aber das Jungtier mit der Raubkatze auf dem Rücken lief im Kreis her um. Als Ayla und Jondalar das panische Tier auf sich zustür men sahen, hoben sie für alle Fälle die Speerschleudern, aber der Hirsch hatte bereits viel Blut verloren und zeigte Anzei chen der Erschöpfung. Er stolperte, der Luchs packte kräftiger zu, und mehr Blut sprudelte hervor. Der Hirsch tat noch einige unsichere Schritte, dann stürzte er zu Boden. Der Luchs biss den Kopf auf und tat sich an dem Hirn gütlich.
Es war schnell vorüber, aber die Pferde tänzelten unruhig, und die Menschen wollten diesen Ort lieber verlassen. »Des halb war er so ängstlich«, sagte Ayla. »Es war gar nicht unser Geruch.«
»Der Hirsch war jung«, sagte Jondalar. »Man konnte seine Musterung noch sehen. Möglicherweise starb das Muttertier und ließ ihn zu früh allein. Er hat die Bullenherde gefunden, aber das hat ihm nichts genützt. Junge Tiere sind immer ver letzlich.«
»Als kleines Mädchen habe ich einmal versucht, einen Luchs mit meiner Steinschleuder zu töten«, erzählte Ayla.
»Mit einer Schlinge? Wie alt warst du?«
Sie dachte kurz nach. »Ich glaube, ich konnte acht oder neun zählen.«
»Dann hättest du sterben können wie dieser Hirsch!«
»Ich weiß. Er hat sich bewegt, und der Stein ist von ihm ab geprallt. Er war gereizt und hat mich angesprungen. Ich konnte mich auf die Seite rollen und fand ein Stück Holz, mit dem ich ihn schlagen konnte, und er ist weggelaufen.«
»Große Mutter! Das war knapp!«, staunte Jondalar und lehnte sich zurück, woraufhin Renner langsamer wurde.
»Danach hatte ich eine Weile Angst, allein hinauszugehen, aber dann kam mir die Idee mit den zwei Steinen. Ich dachte, wenn ich einen zweiten in Reserve hätte, könnte ich ihn noch einmal treffen, bevor er auf mich losgehen würde. Wie, wusste ich nicht, aber ich übte und fand es heraus. Aber erst als ich eine Hyäne getötet hatte, war ich wieder mutig genug, allein jagen zu gehen.«
Jondalar schüttelte nur den Kopf. Wenn er so darüber nach dachte, war es ein Wunder, dass sie noch am Leben war. Auf dem Weg in ihr provisorisches Lager begegneten sie einer Herde von Tieren, die Winnie und Renner höchst interessant fanden. Es waren pferdeähnliche Wildesel, Onager genannt, die eine Kreuzung zwischen Esel und Pferd zu sein schienen, je doch eine lebensfähige eigene Art bildeten. Winnie blieb ste hen und roch an ihren Exkrementen, und Renner wieherte ih nen zu. Die ganze Herde hob die Köpfe und blickte zu den Pferden herüber. Das Geräusch, das sie als Antwort machten, klang eher wie Eselsgeschrei, aber beide Tierarten schienen sich ihrer Verwandtschaft bewusst.
Etwas später erspähten sie eine weibliche Saiga mit zwei Jungen, eine ziegenähnliche Antilope mit hängender Nase, die sich am liebsten in Ebenen und Steppen aufhielt, ganz gleich, wie dürr sie auch waren. Ayla erinnerte sich daran, dass die Steppenantilope Izas Totem war. Am folgenden Tag trafen sie auf eine weitere Herde, und dieses Zusammentreffen machte Ayla mehr zu schaffen, als sie sich eingestehen wollte. Es wa ren Wildpferde, und sowohl Winnie als auch Renner fühlten sich offensichtlich zu ihnen hingezogen.
Als Ayla und Jondalar sie beobachteten, bemerkten sie deut lich die Unterschiede zwischen diesen Wildpferden und den Tieren, die sie aus dem Osten mitgebracht hatten. Während Winnies Fell ein mattes Gelb zeigte, eine Farbe, die sehr ver breitet war, und das von Renner das seltenere Dunkelbraun, waren die meisten Pferde dieser Herde blaugrau und hatten einen weißen Bauch. Alle, auch die beiden gezähmten, zeich neten sich aus durch eine stehende, bürstenähnliche Mähne und einen schwarzen Schweif, einen schwarzen Streifen entlang des Rückgrats und schwarzen Unterläufen, die ebenfalls schwache Streifen aufwiesen. Sie waren klein, hatten breite Rücken und rundliche Bäuche, aber die Herdentiere schienen am Rist ein wenig höher zu sein und hatten etwas kürzere Köpfe.
Die Herde betrachtete

Weitere Kostenlose Bücher