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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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zu rückkehren oder mir etwas Neues suchen müssen. Das würde bedeuten, dass du den Knoten unserer Verbindung lösen möch test.«
»Wie kannst du nur so etwas sagen, Jondalar? Das würde ich niemals tun!« Sie sah ihn entsetzt an.
»Wenn du eine gebürtige Zelandonii wärst, hätte ich dir das nicht sagen müssen, weil du es bereits gewusst hättest. Ich möchte nur, dass du dies hier richtig verstehst. Das ist deine Wohnstätte und die deiner Kinder, Ayla. Mir gehört nur das Herdfeuer.«
»Aber du hast das alles gebaut. Wie kann es nun mir gehö ren?«
»Wenn ich möchte, dass deine Kinder an meinem Herdfeuer geboren werden, bin ich dafür verantwortlich, dir und den Kin dern einen Ort zum Leben einzurichten. Einen Ort, der dir ge hört, was immer auch passieren mag.«
»Du meinst, es war deine Pflicht, mir einen Wohnplatz zu bauen?«
»Nicht ganz. Ich habe dafür zu sorgen, dass du einen Ort zum Leben hast, aber ich wollte, dass dieser Ort dir ganz allein gehört. Wir hätten auch bei meiner Mutter bleiben können. Bei frisch verbundenen Paaren ist das nicht ungewöhnlich. Wenn du eine Zelandonii wärst, hätten wir auch bei deiner Mutter oder jemand anders aus deiner Familie bleiben können, bis ich dir ein eigenes Heim eingerichtet hätte. In diesem Fall wäre ich deiner Familie natürlich auch verpflichtet gewesen.«
»Mir war nicht klar, dass du so viel Verantwortung für mich übernommen hast, als wir einander verbunden wurden«, sagte Ayla.
»Nicht nur für dich, auch für die Kinder. Sie können nicht für sich selbst sorgen und müssen behütet werden. Manche Leute bleiben ihr ganzes Leben bei ihrer Familie, meistens bei der Mutter der Frau. Wenn die Mutter stirbt, gehört die Wohnstätte ihren Kindern, wobei die Kinder, die bei ihr gelebt haben, das Vorrecht besitzen. Wenn das Heim einer Mutter auf ihre Toch ter übergeht, muss ihr Gefährte kein neues bauen, ist aber dafür den Verwandten seiner Gefährtin verpflichtet. Wenn der Sohn die Behausung übernimmt, hat er Verpflichtungen gegenüber seiner eigenen Sippe.«
»Ich muss wohl noch viel über die Zelandonii lernen.« Ayla runzelte die Stirn.
»Und ich muss noch viel über dich lernen, Ayla«, antwortete er und zog sie an sich. Sie gab freudig nach. Als sie sich küss ten, spürte er, wie sehr er sie begehrte und sie sich an ihn drängte.
»Warte hier«, sagte er.
Er ging hinaus und kam mit den Schlaffellen zurück, entrollte sie und warf sie auf das Podest. Wolf beobachtete ihn von der Mitte des Raums aus, hob den Kopf und jaulte.
»Er will wohl auch einen Schlafplatz«, sagte Ayla.
»Ich hole rasch seine Decken vom Wohnplatz meiner Mutter. Lauf nicht weg«, sagte Jondalar. Kurz darauf war er mit Aylas alten Kleidungsstücken, die Wolf als Schlafplatz dienten, zurück und legte sie samt Futternapf in die Nähe des Eingangs. Der Wolf schnüffelte daran, umrundete sie und rollte sich dann darauf zusammen.
Jondalar näherte sich der Frau, die am Feuer wartete, hob sie empor, trug sie zum Schlafpodest und legte sie auf die Felle. Langsam begann er sie zu entkleiden. Sie wollte helfen und knüpfte ihre Bänder auf.
»Nein. Lass mich das machen, Ayla. Das gefällt mir so«, sag te er.
Sie ließ die Hände sinken. Vorsichtig schälte er sie aus ihren Kleidern, zog sich selbst aus und legte sich neben sie. Zärtlich und sanft liebten sie sich die halbe Nacht hindurch.
Die Höhle fand schnell zum gewohnten Tagesablauf zurück. Es war ein wundervoller Herbst. Der scharfe Wind wiegte die Gräser des Feldes in goldenen Wogen, und die Bäume am Hauptfluss leuchteten in unzähligen Rot- und Gelbtönen. Die Büsche beugten sich unter der Last der reifen Beeren, die Nüs se fielen von den Bäumen, die sauren Äpfel röteten sich und warteten, dass der erste Frost ihnen Süße gab. Solange das schöne Wetter anhielt, wurden tagsüber Früchte, Nüsse, Bee ren, Wurzeln und Kräuter gesammelt. Als die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt fielen, wurden regelmäßig Jag den veranstaltet, um die getrockneten Fleischvorräte von der Sommerjagd mit frischer Beute aufzustocken.
Während der warmen Tage nach ihrer Rückkehr wurden die Vorratsgruben überprüft und neue Gruben bis unterhalb der Dauerfrosttiefe in die vom Sommer aufgeweichte Erde gegra ben und mit Steinen ausgekleidet. Das Fleisch der frischen Beutetiere wurde zerlegt und über Nacht unerreichbar für streunende vierbeinige Räuber auf hohen Podesten gelagert, um es einzufrieren. Morgens wurde es in

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