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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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tiefe Gruben gelegt, damit es den Tag über nicht auftaute. Viele solcher Kältegru ben befanden sich in der Nähe der Neunten Höhle. Obst und Gemüse wurden in flacheren Wurzelkellern kühl, aber zunächst frostfrei gelagert. Wenn später der eisige Winter näher rückte und der Boden gefror, wurden die Vorräte in den hinteren Teil des Abri geschafft.
Flussaufwärts ziehende Lachse wurden in Netzen gefangen, geräuchert oder gefroren. Andere Fische wurden nach einer für Ayla neuen Methode gefangen: mit den Fischfallen der Vier zehnten Höhle. Während der Fischzeit hatte sie das Kleine Tal besucht, und Brameval hatte ihr erklärt, wie die gewebten Fal len, die mit Gewichten am Grund festgehalten werden, den Fisch problemlos hinein, aber nicht wieder hinaus schwimmen lassen. Brameval hatte sie immer freundlich und liebenswürdig behandelt. Sie freute sich auch sehr auf Tishona und Marshe val. Obwohl sie die beiden nicht so gut kannte, fühlte sie sich ihnen doch durch die Tatsache verbunden, dass sie gemeinsam die Hochzeitsriten begangen hatten.
Manche fischten auch mit einem Knebel. Brameval gab ihr ein kleines, an beiden Enden geschliffenes Knochenstück, an das in der Mitte eine dünne, feste Schnur geknüpft war, und ließ sie sich ihr Essen selbst angeln. Tishona und Marsheval leisteten ihr Gesellschaft, aus Spaß und um ihr notfalls zu hel fen. Jondalar hatte ihr den Gebrauch des Knebels gezeigt.
Als Köder benutzte sie Würmer und kleine Fischstücke. Zu nächst steckte sie einen Wurm auf den Knebel. Sie stand am Ufer des Hauptflusses und warf die Leine ins Wasser. Als sie merkte, dass ein Fisch den Köder geschluckt hatte und an der Leine zog, riss sie kurz an, damit sich der scharfe Knochen quer ins Fischmaul bohrte, und zog die zappelnde Beute mit einem triumphierenden Lächeln an Land.
Als sie auf dem Rückweg bei der Elften Höhle Rast machten, war Kareja nicht da. Dafür traf sie den Donier der Elften mit Marolan, seinem stattlichen, liebenswürdigen Freund, und un terhielt sich mit ihnen. Schon beim Sommertreffen hatte sie die beiden oft zusammen gesehen und bemerkt, dass sie mehr als nur Freunde waren, eher so etwas wie Gefährten, obwohl sie keine Hochzeitsriten vollzogen hatten. Allerdings diente die offizielle Bindungszeremonie auch eher dem Heil daraus her vorgehender Kinder. Viele zogen es vor, ohne Zeremonie zu sammenzuleben, darunter auch diejenigen, die sich mehr für das eigene Geschlecht interessierten, oder ältere Paare, für die Kinder kein Thema mehr waren, und Frauen, die ihre Kinder ohne einen Gefährten großgezogen hatten und mit ein oder zwei Freunden zusammenleben wollten.
Wenn Jondalar auf die Jagd ging, begleitete Ayla ihn oft ein Stück. Wenn die Jäger dann auf der Suche nach größeren Beu tetieren weiter hinauszogen, blieb sie in der Nähe der Höhle zurück und benutzte ihre Schleuder oder übte mit dem Wurf stock. Im Flachland jenseits des Flusses gab es jede Menge Schnee- und Waldhühner. Mit der Schleuder hätte sie sie leicht erlegen können, aber sie wollte ihre Geschicklichkeit mit dem Wurfstock trainieren. Auch wie man diese Waffen anfertigte, interessierte sie. Es war schwierig, mit Keilen dünnere Stücke von Stämmen abzutrennen, und zeitaufwändig, sie zu glätten und zu schärfen. Noch schwerer war es, sie mit einem speziel len Dreh so zu werfen, dass sie horizontal durch die Luft saus ten. Wie man es richtig machte, hatte sie einmal bei einer Mamutoi-Frau gesehen. Diese konnte das Gerät in einen tief flie genden Schwarm werfen und dabei oft drei, vier Vögel auf einmal erwischen. Ayla jagte gerne mit Waffen, die Geschick lichkeit erforderten.
Seit sie mit einer neuen Waffe üben konnte, fühlte sie sich weniger ausgeschlossen. Mit der Zeit beherrschte sie sie immer besser. Selten kam sie ohne ein, zwei Vögel nach Hause. Da sie nie ohne Schleuder ausging, brachte sie oft auch einen Hamster oder einen Hasen mit. Das gab ihr ein Gefühl der Unabhängig keit. Obwohl sie mit ihrer Wohnstätte schon recht zufrieden war - viele Geschenke, die Jondalar und sie zu den Hochzeitsri ten erhalten hatten, kamen ihr jetzt sehr gelegen -, versuchte sie sich auch im Tauschhandel und tauschte Vogelfedern und das erjagte Fleisch gegen Dinge, die sie für ihren neuen Wohnplatz gebrauchen konnte. Selbst die ausgehöhlten Vogelknochen ließen sich noch zu Perlen oder kleinen Musikinstrumenten, zum Beispiel Flöten mit einem sehr hohen Ton, verarbeiten oder für diverse Werkzeuge

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