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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dalar.«
Ihre Freude rührte ihn so, dass er Tränen in sich aufsteigen spürte, die er nur mit Mühe zurückhalten konnte. Er reichte ihr die Fackel. »Jetzt musst du die Lampe anzünden, Ayla.
Das bedeutet, dass du diesen Ort annimmst. Ich habe ausge lassenes Fett hier. Ich habe es den ganzen Weg vom Lager bis hierher bei mir getragen.«
Er griff unter seinen Überwurf und zog einen kleinen, von seinem Körper gewärmten Beutel hervor. Es war eine getrock nete Hirschblase, die in einen größeren Beutel aus Tierhaut gewickelt war. Die Blase war nahezu wasserdicht, obwohl nach der langen Zeit und durch die Körperwärme ein wenig Fett hindurchgesickert war. Der zweite Beutel hatte die Fellseite innen, um eventuell auslaufendes Fett aufzusaugen. Der Beutel war oben mit einem Faden aus Beinsehne um einen Wirbel knochen aus dem Rückgrat eines Hirsches gebunden, der von vorstehenden Knochen befreit und rundgefeilt worden war. Die natürliche Öffnung für das Rückenmark diente als Ausguss loch, das mit einem zu einem passenden Pfropfen geknoteten Lederriemen verstöpselt war.
Jondalar zog den Pfropfen heraus und füllte etwas von dem flüssigen Talg in eine neue Steinlampe. Er tauchte das eine Ende eines saugfähigen Dochts aus Flechten, die er von den Zweigen der Bäume am Sommerlager gesammelt hatte, in das Fett und hielt die Fackel daran. Der Docht fing sofort Feuer. Als das Fett heiß und vollständig geschmolzen war, nahm er ein in Blätter gewickeltes Päckchen Dochte aus porösen Pilzen, die er in Streifen geschnitten und getrocknet hatte. Er bevor zugte Pilzdochte, die länger brannten und ein wärmeres Licht erzeugten. Er platzierte den Docht in die Mitte der flachen Schale und ließ ihn etwas über den Rand ragen. Dann steckte er in gleicher Weise einen zweiten und dritten Docht hinein, so dass die Lampe ein dreifaches Licht spendete.
Dann füllte er eine zweite Lampe und gab Ayla die Fackel. Sie hielt die Flamme an den Docht. Er entzündete sich knis ternd und flammte hell auf. Jondalar trug die Lampe zu der Nische mit der Donii und stellte sie vor die Statuette. Ayla folgte ihm. Als er sich umdrehte, betrachtete sie ihren stattli chen Mann.
»Dieser Wohnplatz gehört nun dir, Ayla. Wenn du mir er laubst, mein Herdfeuer darin zu entfachen«, sagte Jondalar, »wird jedes Kind, das hier geboren wird, meinem Herdfeuer angehören. Wirst du mir die Erlaubnis geben?«
»Ja, natürlich.«
Er nahm ihr die Fackel ab, ging zur Feuerstelle, die durch ei nen Steinkreis begrenzt war. In der Mitte lag ein Holzstapel bereit, um in Brand gesetzt zu werden. Er hielt die Flamme an das Zunderholz und beobachtete, wie das Feuer von den dünne ren Scheiten auf die größeren übersprang. Er wartete, bis es nicht mehr verlöschen konnte und richtig in Gang gekommen war. Als er aufsah, bemerkte er die liebevollen Blicke, mit de nen Ayla sein Tun verfolgte. Er richtete sich auf und schloss sie in seine Arme.
»Jondalar, ich bin so glücklich«, sagte sie mit zitternder Stimme, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
»Aber warum weinst du dann?«
»Vor Glück.« Lächelnd klammert sie sich an ihn. »Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal so glücklich sein wür de. Ich werde an diesem herrlichen Wohnplatz leben, die Ze landonii sind mein Volk, ich werde ein Baby bekommen, und ich bin deine Gefährtin. Das macht mich besonders glücklich. Ich liebe dich Jondalar. Ich liebe dich so sehr.«
»Ich liebe dich auch, Ayla. Darum habe ich dir diese Wohn stätte gebaut.« Er beugte sich vor, und ihre Lippen fanden sich. Er schmeckte den salzigen Geschmack ihrer Tränen.
»Aber wann hast du das alles gemacht?«, fragte sie, als sie sich schließlich voneinander lösten. »Und wie? Wir waren doch die ganze Zeit beim Sommertreffen.«
»Erinnerst du dich an meinen Jagdausflug mit Joharran und den anderen? Wir haben nicht nur gejagt. Wir sind hergekom men und haben das hier gebaut.«
»Ihr seid den ganzen Weg zurückgelaufen, um eine Behau sung zu bauen? Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
»Ich wollte dich überraschen. Du bist nicht die Einzige, die eine Überraschung planen kann.« Jondalar freute sich noch immer über ihr ungläubiges Gesicht.
»Das ist die schönste Überraschung meines Lebens.« Die Tränen flossen ihr erneut über die Wangen.
»Eins musst du wissen, Ayla.« Sein Ton war plötzlich ernst geworden. »Solltest du jemals die Steine meines Herdfeuers hinauswerfen, werde ich in die Wohnstätte meiner Mutter

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