Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
und Gerätschaften gebrauchen.
Viele Häute von Kaninchen und Hasen, die sie mit der Schleuder erlegt hatte, aber auch das weiche Federkleid der Vögel behielt sie selbst. Wenn es kalt würde und sie daheim bleiben musste, würde sie daraus Kleidung für das Baby anfer tigen.
An einem schneidend kalten Tag schaffte Ayla in ihrer Be hausung Platz für das Baby. Sie holte das Knabenunterkleid für den Winter, das Marona ihr gegeben hatte, hervor, und hielt es vor sich hin. Im Moment war sie zu dick dafür, aber später würde sie es noch gebrauchen können. Es war sehr bequem. Vielleicht sollte ich mir selbst eine etwas weitere Tunika nä hen, überlegte sie. Ein paar Hirschfelle waren noch übrig. Sie faltete die Unterkleidung zusammen und legte sie beiseite.
Sie hatte Lanoga versprochen, sie am Nachmittag zu besu chen, und wollte ihr ein paar Nahrungsmittel mitbringen. Sie hatte Zuneigung zu dem Mädchen und ihrer kleinen Schwester gefasst und ging häufig zu ihr, obwohl sie dadurch öfter mit Laramar und Tremeda reden musste, als ihr lieb war. Auch die anderen Kinder hatte sie etwas besser kennen gelernt, beson ders Bologan, auch wenn sie ziemlich steif miteinander umgin gen.
Sie traf Bologan vor Tremedas Wohnplatz. Er hatte gerade vom Mann seines Herdfeuers gelernt, wie man Barma herstellt. Ayla stand dieser Neuigkeit mit gemischten Gefühlen gegen über. Einerseits war es richtig, dass der Mann die Kinder seines Herdfeuers unterrichtete, aber die Männer, die ständig zum Barmatrinken zu Laramar kamen, schienen ihr keine gute Ge sellschaft für Bologan zu sein. Gleichzeitig stand es ihr natür lich nicht an, ihre Bedenken offen zu äußern.
»Sei gegrüßt, Bologan«, sagte sie. »Ist Lanoga da?«
Obwohl sie ihn seit der Rückkehr zur Neunten Höhle schon häufig gegrüßt hatte, schien es ihn immer noch zu überraschen und in Verlegenheit zu bringen.
»Sei gegrüßt, Ayla. Sie ist da drinnen«, antwortete er und wollte sich gleich entfernen.
Da sie gerade ihre Kleidung sortiert hatte, fiel Ayla plötzlich ein, was sie ihm einmal versprochen hatte. »Hattest du diesen Sommer Glück?«, fragte sie.
»Glück? Was meinst du mit ›Glück‹?« Er sah verwirrt aus.
»Ein paar junge Männer in deinem Alter haben beim Som mertreffen ihre erste große Beute gemacht. Hast du auch Jagd glück gehabt?«
»Ein bisschen. Bei der ersten Jagd habe ich zwei Auerochsen erlegt.«
»Hast du die Häute noch?«
»Ich habe eine davon gegen Barmazutaten getauscht. Wa rum?«
»Ich hatte dir versprochen, Winterunterkleider zu nähen, wenn du mir hilfst«, sagte Ayla. »Jetzt frage ich mich, ob du die zweite Auerochsenhaut dafür nehmen möchtest, obwohl Hirschfell meiner Meinung nach besser geeignet wäre. Viel leicht kannst du sie tauschen.«
»Ich wollte sie für weitere Barmazutaten eintauschen. Ich dachte, du hättest es längst vergessen«, antwortete Bologan. »Du hast mir dein Versprechen gegeben, als du zum ersten Mal hergekommen bist. Das liegt lange zurück.«
»Es ist wirklich lange her, aber ich wollte gerade noch einige andere Sachen nähen und dachte dabei an dich. Ich habe noch Hirschhäute übrig, aber du müsstest vorbeikommen, damit ich Maß nehmen kann.«
Er sah sie eine Weile seltsam nachdenklich an. »Du hast Lo rala sehr geholfen. Lanoga auch. Warum?«
Sie überlegte einen Augenblick. »Zunächst war Lorala ja ein fach nur ein Baby, das Hilfe brauchte. Menschen wollen Babys immer helfen, deshalb finden sich immer Frauen, die ein Kind nähren, wenn die eigene Mutter keine Milch mehr hat. Und dann habe ich sie lieb gewonnen, und Lanoga auch.«
Bologan schwieg. »Na schön«, sagte er dann. »Wenn du mir wirklich etwas nähen willst, habe ich auch Hirschfell für dich.«
Jondalar befand sich mit Joharran, Solaban, Rushemar und Jacsoman, der kürzlich mit seiner Gefährtin Dynoda von der Siebten Höhle in die Neunte umgezogen war, auf einem ausge dehnten Jagdzug. Sie wollten nach Rentieren suchen, nicht nur um sie zu jagen, sondern vor allem, um herauszufinden, wo sie sich aufhielten und wann sie sich ihrer Region nähern würden, so dass sie eine große Treibjagd organisieren konnten. Ayla war unruhig. Anfangs hatte sie die Jäger begleitet und war dann zurückgekehrt. Wolf hatte ein paar Schneehühner aufge spürt, deren Gefieder noch nicht richtig weiß war und die schnell erlegt waren.
Auch Willamar hatte sich auf seine wahrscheinlich letzte Handelsreise in diesem Jahr begeben. Er wollte nach Westen, um Salz von den

Weitere Kostenlose Bücher