Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
kleine Tal. Einige Höhlen waren bereits auf gebrochen und hatten zwischen den verbleibenden Lagerstellen kahle Stellen zurückgelassen, aus denen zwischen den schwar zen Kreisen und Rechtecken der Feuerstellen einsame Pfähle und Holzgestelle emporragten. Die losen Lederhäute eines un brauchbar gewordenen Zelts flatterten im Wind, der einen alten Korb vor sich hertrieb. Eine andere Höhle riss ebenfalls gerade ihre Hütten nieder. Das Sommerlager sah trostlos und verlassen aus.
Die Abfälle gehörten der Erde und würden bald verwittern. Im nächsten Frühjahr würde es kaum noch Spuren von der diesjährigen Anwesenheit der Höhlen geben. Die Erde würde sich vom Überfall der Menschenmassen erholt haben.
Die Heimreise war anstrengend. Schwer beladen schleppten sie sich voran und fielen nachts erschöpft auf ihre Lager. Johar ran legte anfangs ein scharfes Tempo vor, milderte es jedoch, je weiter sie kamen, damit auch die Schwächeren mithalten konnten. Aber alle sehnten sich nach ihrer Heimat und waren guten Mutes. Die Lasten, die sie trugen, würden ihnen das Ü berleben während der bevorstehenden harten Wintermonate ermöglichen.
Als sie sich dem Abri der Neunten Höhle näherten, weckte die vertraute Landschaft neue Kräfte. Sie beeilten sich, ihren Felsenunterschlupf zu erreichen, und feuerten sich gegenseitig an, damit sie nicht noch eine Nacht im Freien verbringen muss ten. Die ersten Abendsterne blinkten schon am Himmel, als der heimische Berghang des Fallenden Steins in Sichtweite kam. Den Waldfluss über die Trittsteine zu überqueren war in der Dämmerung und mit diesen sperrigen Lasten nicht einfach. Dann erreichten sie den Pfad zu ihrem Abri. Als sie den Fels vorsprung vor der Öffnung zu ihrem schützenden Obdach er reichten, war es nahezu stockfinster.
Es war Joharrans Aufgabe, das erste Feuer zu entfachen und eine brennende Fackel in den Abri zu tragen, und er war froh, dass er Brennsteine besaß. Feuer und Licht waren schnell ent zündet, und die Leute warteten ungeduldig, dass die Zelandoni die kleine weibliche Schutzstatuette entfernte. Nach dem Dank an die Große Mutter für den Schutz, den sie ihrem Heim wäh rend ihrer Abwesenheit gewährt hatte, wurden weitere Lichter angezündet. Die Höhle folgte der massigen Frau in einer lan gen Prozession, während sie die Donii auf ihren Platz in die Nische hinter dem großen Herdfeuer zurückstellte. Dann haste ten alle zu ihren eigenen Wohnplätzen, um endlich ihr Gepäck abzuladen.
Doch zunächst galt es, nach Schäden Ausschau zu halten, die plündernde Tiere während ihrer Abwesenheit möglicherweise angerichtet hatten. Es gab Kotspuren, einige Herdfeuersteine waren zerstört, ein paar Körbe waren umgestürzt worden, aber insgesamt war der Schaden gering. Die Herdfeuer wurden ent facht, Nahrungsmittel und Vorräte verstaut, die Felle auf den vertrauten Schlafbänken ausgebreitet. Die Neunte Höhle der Zelandonii war heimgekehrt.
Ayla war schon auf dem Weg zu Marthonas Behausung, aber Jondalar fing sie ab und führte sie in eine andere Richtung. Wolf folgte ihnen. Mit der Fackel in der einen und Ayla an der anderen Hand führte Jondalar sie tiefer hinein in den Abri auf eine Nische zu, in der Ayla ihres Wissens noch nie gewesen war. Kurz davor blieb Jondalar stehen, zog das Vorhangfell zurück und schob sie hinein. »Du schläfst heute in deinem ei genen Wohnplatz, Ayla«, sagte er.
»Mein eigener Wohnplatz?« Sie war so überwältigt, dass sie kaum sprechen konnte. Sie betrat mit Wolf das dunkle Innere. Jondalar folgte mit der Fackel, so dass sie sich umsehen konn te. »Gefällt es dir?«, fragte er.
Ayla schaute sich um. Der Innenraum war überwiegend kahl, bis auf das Bretterbord an der zum Eingang gelegenen Wand und einem Podest für die Schlaffelle. Der Boden war mit glat tem, flachem Kalkstein vom nahe gelegenen Steilhang ausge legt und mit gehärtetem Flussschlamm verfugt. Ein Herdfeuer war vorbereitet, und in der dem Eingang gegenüberliegenden Nische stand eine kleine, üppige weibliche Statuette.
»Mein eigenes Heim.« Sie wirbelte in der Mitte des leeren Raums herum, und ihre Augen strahlten. »Ein Wohnplatz nur für uns beide?« Wolf ließ sich auf sein Hinterteil sinken und schaute sie an. Der Ort war neu für ihn, aber wo immer Ayla war, fühlte er sich zu Hause.
Jondalar grinste breit. »Oder für uns drei.« Er tätschelte ihren Bauch. »Es ist noch etwas kahl hier.«
»Ich liebe es. Ich liebe es wirklich. Es ist wunderschön, Jon

Weitere Kostenlose Bücher