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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers
Autoren: Jean M. Auel
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Tochter genannt, Ayla?«
Sie sah Zelandoni fragend an. »Darf ich es ihm sagen?«
»Ja, jetzt ist keine Gefahr mehr.«
»Ich habe unsere Tochter nach uns beiden Jonayla genannt, Jondalar, denn sie stammt von uns beiden ab. Sie ist genauso deine Tochter.«
»Jonayla. Ein schöner Name. Jonayla.« Marthona gefiel der Name auch. Sie und Proleva lächelten Ayla verständnisvoll zu. Es war nicht ungewöhnlich, dass eine junge Mutter ihren Ge fährten in der Meinung bestärkte, dass das Kind von seinem Geist stammte. Auch wenn Ayla nicht »Geist« gesagt hatte, glaubten sie, sie schon richtig zu verstehen. Zelandoni war sich da nicht so sicher. Ayla sagte gewöhnlich, was sie meinte. Jon dalar dagegen wusste genau, was Ayla meinte.
Es würde ihm gefallen, wenn sie Recht hätte. Stolz betrachte te er das winzig kleine Mädchen. Ohne ihre Decken schien ihr kalt zu sein.
»Sie ist wunderschön. Sie wird genauso aussehen wie du, Ay la, das sieht man sofort«, sagte er.
»Dir sieht sie auch ähnlich, Jondalar. Möchtest du sie neh men?«
»Ich weiß nicht«, sagte er erschrocken. »Sie ist so klein.« »Nicht zu klein, um sie auf den Arm zu nehmen, Jondalar«, sagte Zelandoni. »Hier, ich helfe dir. Setz dich bequem hin.« Sie wickelte das Baby wieder in seine Decken und zeigte Jon dalar, wie er sie halten sollte.
Das Kind öffnete die Augen und schien ihn anzublinzeln. Bist du wirklich meine Tochter? fragte er sich. Du bist so win zig, du wirst jemanden brauchen, der dich beschützt und sich um dich kümmert, bis du erwachsen bist. Er drückte sie etwas fester an sich und fühlte sich gebraucht. Plötzlich durchflutete ihn völlig überraschend ein überwältigendes Gefühl von Wär me und Zuneigung für dieses Kind. Jonayla, dachte er, meine Tochter Jonayla.
Tags darauf schaute Zelandoni bei Ayla vorbei, die schon auf sie gewartet hatte. Ayla saß auf dem Kissen am Boden und stillte ihr Kind, und Zelandoni setzte sich auf das Kissen daneben.
»Warum nimmst du nicht den Stuhl, Zelandoni?«, fragte Ay la.
»Schon in Ordnung, Ayla. Es ist ja nicht so, dass ich nicht auf dem Boden sitzen könnte, ich will es nur nicht immer. Wie geht es Jonayla?«
»Gut. Sie ist ein gesundes Baby. Gestern Nacht hat sie mich zwar geweckt, aber ansonsten schläft sie meistens.«
»Ich wollte dir sagen, dass sie übermorgen als Zelandonii vom Herdfeuer Jondalars benannt und ihr Name der Höhle an vertraut wird.«
»Gut«, sagte Ayla. »Es freut mich, dass sie eine Zelandonii sein und nach Jondalars Herdfeuer benannt wird. Das macht mein Glück vollkommen.«
»Hast du von Relona gehört? Die Gefährtin von Shevonar, der kurz nach deiner Ankunft von Wisenten zu Tode getram pelt wurde?«, fragte Zelandoni in freundlichem Plauderton.
»Nein, was ist mit ihr?«
»Sie und Ranokol, Shevonars Bruder, werden sich nächsten Sommer verbinden. Am Anfang hat er ihr nur geholfen, über den Verlust ihres Gefährten hinwegzukommen, aber dann fass ten sie Zuneigung zueinander. Ich halte das für eine glückliche Fügung«, erzählte die ältere Frau.
»Das freut mich. Shevonars Tod hat ihn so mitgenommen, fast so, als ob er selbst an seinem Tod schuld gewesen wäre. Wahrscheinlich hält er es für ungerecht, dass nicht er anstelle seines Bruders gestorben ist«, vermutete Ayla. Sie schwiegen, aber Ayla spürte, dass Zelandoni etwas auf dem Herzen hatte.
»Es gibt da noch etwas, über das ich mit dir reden möchte«, sagte die Erste schließlich. »Ich würde gern mehr über deinen Sohn erfahren. Ich verstehe sehr gut, warum du ihn bisher ver schwiegen hast, besonders nach all der Aufregung um Echozar. Aber wenn es dir nichts ausmacht, würde ich einige Dinge gern genauer wissen.«
»Es macht mir nichts aus. Manchmal sehne ich mich danach, über ihn sprechen zu können«, antwortete Ayla.
Und sie erzählte der Donier alles über ihren Sohn, den sie beim Clan bekommen hatte und der ein Kind gemischter Geis ter war. Sie erzählte von der Übelkeit, die sie während ihrer Schwangerschaft fast jeden Morgen überkommen und die meistens den ganzen Tag angehalten hatte, und dass die Geburt sie beinahe zerrissen hätte. Die Beschwerden von Jonaylas Ge burt hatte sie längst verdrängt, aber den Schmerz bei der Ge burt von Durc würde sie niemals vergessen. Sie erzählte ihr, dass der Clan ihn für eine Missbildung gehalten hatte, dass sie in eine kleine Höhle geflohen war, um sein Leben zu retten, und dann doch zurückgekehrt war, obwohl sie befürchtete, ihn zu verlieren.
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