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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hat dich nicht ohne Grund adoptiert. Ich sehe es, und ich glaube, du kannst es auch sehen. Schau in dich hinein. Hast du jemals Angst vor etwas Seltsamem und Unheimlichem gehabt, wenn du allein warst?«
Ayla wich Zelandonis prüfendem Blick aus und starrte auf den Boden, nickte aber fast unmerklich.
»Du weißt, dass etwas an dir anders ist, etwas, das nur weni ge Menschen haben, nicht wahr? Du versuchst es zu ignorie ren, es aus deinen Gedanken zu verdrängen, aber manchmal gelingt es dir nicht, habe ich Recht?«
Ayla hob den Kopf. Zelandoni starrte sie unverwandt an und zwang sie, ihren Blick zu erwidern, wie bei ihrem ersten Auf einandertreffen. Ayla kämpfte vergeblich dagegen an. »Ja«, sagte sie leise. »Manchmal ist es schwer.« Zelandoni lockerte ihren Blick, und Ayla sah wieder zu Boden.
»Niemand wird Zelandoni, wenn er oder sie nicht den Ruf hört, Ayla«, sagte sie sanft. »Aber was, wenn du den Ruf hörst und nicht reif dafür bist? Findest du nicht, dass es besser wäre, dich sicherheitshalber darauf vorzubereiten? Es kann schneller passieren, als du glaubst, auch wenn du es dir nicht eingestehen willst.«
»Aber wird die Vorbereitung selbst den Ruf nicht noch wahr scheinlicher machen?«
»Ja, das stimmt. Aber es wird interessant für dich werden. Ich will ehrlich zu dir sein. Ich suche eine Gehilfin. Ich habe nicht mehr viele Jahre vor mir. Ich möchte meine Nachfolgerin selbst anlernen. Das hier ist meine Höhle. Ich möchte das Beste für sie. Ich bin die Erste Unter Denen, Die Der Großen Erd mutter Dienen. Ich sage das nicht oft, aber ich bin nicht ohne Grund die Erste. Wenn eine Person begabt ist, kann niemand sie besser ausbilden als ich. Du bist begabt, Ayla. Du bist viel leicht begabter als ich. Du könntest die Erste sein.«
»Was ist mit Jonokol?«
»Du kennst die Antwort. Jonokol ist ein hervorragender Künstler. Er ist glücklich, Gehilfe bleiben zu dürfen. Er hatte nie ein Zelandoni werden wollen, bis du ihm diese Höhle ge zeigt hast. Du weißt, dass er uns nächsten Sommer verlassen wird. Sobald die Zelandoni der Neunzehnten Höhle ihn akzep tiert, wird er eine Entschuldigung finden, uns zu verlassen und dorthin überzusiedeln. Er will diese Höhle, Ayla, und von mir aus soll er sie haben. Er wird sie nicht nur wunderschön aus gestalten, sondern dort auch die Welt der Geister zum Leben erwecken.«
»Schau dir das an, Ayla!«, rief Jondalar begeistert und hielt ihr eine Feuersteinspitze hin. »Ich habe den Stein so stark er hitzt, wie Wymez es macht. Als er auskühlte, sah ich, dass ich alles richtig gemacht hatte, denn er glänzte und fühlte sich so glatt an, als wäre er eingeölt. Dann habe ich ihn mit den von ihm entwickelten Drucktechniken beidseitig bearbeitet. Das Ergebnis ist noch nicht so gut wie bei Wymez, aber wenn ich weiter übe, bin ich bald so weit. Was für Möglichkeiten das eröffnet! Ich kann jetzt diese langen, dünnen Splitter auslösen. Das heißt, dass ich die Spitzen jetzt fast beliebig dünn und mit langen, scharfen Kanten für Messer und Speere herstellen kann
- und zwar ohne diese Rundung, die man sonst immer be kommt, wenn man das Blatt aus einem Felsbrocken löst. Ich kann diese Schneideblätter sogar leichter begradigen, indem ich die beiden Enden eines gekrümmten Blatts vorsichtig an der Innenseite bearbeite. Und ich kann jede beliebige Kerbe herstellen. Und sogar Schneideblätter mit einem Heft für den Griff versehen. Du glaubst gar nicht, was für ein Gefühl der Macht mir das gibt. Plötzlich kann ich alles schaffen. Es ist, als ob ich Steine mit reiner Willenskraft biegen kann. Dieser Wy mez ist ein Genie!«
Jondalar wollte vor lauter Begeisterung gar kein Ende finden, und Ayla musste lächeln. »Wymez mag ein Genie sein, Jonda lar, aber du stehst ihm in nichts nach.«
»Schön war's. Die Erfindung stammt von ihm. Ich versuche nur, es ihm nachzutun. Schade, dass er so weit weg lebt. Aber ich bin dankbar für die Zeit, die ich mit ihm verbringen durfte. Ich wünschte, Dalanar wäre hier. Er wollte diesen Winter auch experimentieren, und ich würde mich gerne mit ihm austau schen.«
Jondalar unterzog das Schneideblatt noch einmal einer kriti schen Begutachtung. Dann sah er abrupt auf und lachte.
»Jetzt hätte ich es fast vergessen. Ich werde Matagan nun endgültig über den Winter hinaus als Gehilfen nehmen. Bei seinem Besuch habe ich mir ein Urteil über ihn bilden können, und er hat wirklich Talent und Geschick im Umgang mit Stei nen. Mit seiner

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