Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
dass ich einen starken Schutz habe. Andernfalls könnte es sein, dass ich nicht zurück kehre.« Plötzlich streckte sie die Arme nach ihm aus. »Warum ich, Jondalar?«, weinte sie. »Warum muss ausgerechnet ich eine Zelandoni sein?«
Jondalar nahm sie in die Arme. Ja, dachte er, warum sie? Er erinnerte sich an die Verantwortung und die Gefahren, von denen die Donier gesprochen hatte. Jetzt verstand er, warum sie damals so offen zu ihnen gewesen war. Sie hatte sie vorbe reiten wollen. Sie musste es längst gewusst haben, schon am Tag ihrer Ankunft, so wie Mamut es auch gewusst hatte. Dar um hatte er sie an sein Herdfeuer aufgenommen. Kann ich der Gefährte einer Zelandoni sein? Er dachte an seine Mutter und Dalanar. Er hatte nicht bei ihr bleiben können, weil sie die An führerin war. Und die Anforderungen an eine Zelandoni waren noch höher.
Alle behaupteten, er sei wie Dalanar. Kein Zweifel, er war der Sohn von Dalanars Geist. Aber nach Aylas Ansicht liegt es nicht nur an den Geistern, dachte Jondalar. Sie sagt, dass Jo nayla auch meine Tochter ist. Wenn sie Recht hat, muss ich Dalanars Sohn sein! Der Gedanke verwirrte ihn. Konnte er genauso Dalanars Sohn sein wie der von Marthona? Und wenn ja, wäre er ihm dann so ähnlich, dass auch er nicht bei einer Frau bleiben könnte, die so wichtige Pflichten hat? Ein beruhi gender Gedanke.
Ayla zitterte in seinen Armen. Er sah sie an. »Was hast du, Ayla?«
»Ich habe Angst, Jondalar. Darum will ich es nicht tun. Ich habe Angst davor, eine Zelandoni zu werden«, schluchzte sie. Schließlich beruhigte sie sich. »Ich mache mir Sorgen, Jonda lar, weil ich Dinge erlebt habe, über die ich nie mit dir gespro chen habe.«
»Was für Dinge?«, fragte er und runzelte die Stirn. »Ich habe nie etwas erwähnt, weil ich nicht wusste, wie ich es erklären sollte. Ich weiß nicht, ob ich es jetzt kann, aber ich werde es versuchen. Als ich in Bruns Clan lebte, war ich, wie du weißt, mit auf einer Clan-Versammlung. Iza war zu krank, um mitzu gehen - sie starb kurz nach unserer Rückkehr.« Aylas Augen füllten sich mit Tränen bei der Erinnerung. »Iza war die Medi zinfrau. Sie hätte den besonderen Trank für die Mogurs zube reiten sollen. Nur sie wusste, wie er gebraut werden musste. Uba war zu jung, noch keine Frau, und der Trank musste von einer Frau zubereitet werden. Bevor wir aufbrachen, erklärte Iza mir die Zutaten. Ich hätte nie gedacht, dass die Mogurs mir erlauben würden, ihn zuzubereiten - für sie war ich keine ClanFrau -, aber dann wies Creb mich an, es trotzdem zu tun. Es war der gleiche Trank, den ich für Mamut und mich gemacht hatte, als wir auf unsere sonderbare Reise gingen.
Aber ich verstand es noch nicht richtig und trank schließlich auch selbst davon. Ich wusste nicht einmal, wohin der Weg führte, als ich den Mogurs in die Höhle folgte. Der Trank war so stark, dass ich ohne weiteres für immer in der Welt der Geister hätte umherirren können. Als ich die Mogurs sah, ver steckte ich mich und schaute heimlich zu, aber Creb wusste Bescheid. Wie gesagt, Creb war ein mächtiger Zauberer. Er war, wie Zelandoni, der Erste, der Mogur. Er leitete die Zere monie, und irgendwie gesellte sich mein Geist zu den ihren. Ich ging mit ihnen zurück, weit zurück bis zu den Anfängen. Es ist schwer zu erklären, aber ich war dort. Als wir in die Gegenwart zurückkehrten, waren wir hier, an diesem Ort. Creb drängte die anderen hinaus, damit sie nicht erfuhren, dass ich dabei gewe sen war, verließ sie dann aber, um mir zu folgen. Ich weiß, dass es dieser Ort hier war, ich habe den Fallenden Stein wiederer kannt. Der Clan hat hier wer weiß wie viele Generationen ge lebt.«
Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit hörte Jondalar ge bannt zu.
»Vor langer Zeit gehörten wir alle zum selben Volk«, fuhr Ayla fort, »aber dann veränderten wir uns. Der Clan blieb zu rück, und wir schritten voran. So mächtig Creb auch war, er konnte mir nicht folgen. Trotzdem sah oder spürte er etwas. Als er mir befahl, schnell die Höhle zu verlassen, war es, als hörte ich ihn in mir, als spräche er in meinem Kopf. Die ande ren Mogurs haben nie erfahren, dass ich dort war, und Creb schwieg. Sie hätten mich getötet. Frauen dürfen an solchen Zeremonien nicht teilnehmen.
Danach veränderte sich Creb. Er war nicht mehr derselbe. Er verlor an Macht. Ich glaube, er wollte den Geist der anderen nicht mehr steuern. Ich weiß nicht, wie, aber auf irgendeine Art habe ich ihn verletzt. Ich

Weitere Kostenlose Bücher